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Pressemitteilung vom 25. Oktober 2000

Städtebaufördermittel zweckentfremdet?

Seit acht Jahren steht Aufhebung öffentlicher Stellplätze aus – GAL hakt nach

 

Die Tiefgarage Georgendamm und die Parksituation in der Innenstadt werden demnächst erneut die Regierung von Oberfranken sowie das Bayerische Innenministerium und den Bayerischen Obersten Rechnungshof beschäftigen. Das veranlasste in diesen Tagen die GAL-Stadtratsfraktion zusammen mit der grünen Landtagsabgeordneten Emma Kellner.

Hintergrund sind die Städtebaufördermittel in Höhe von drei Millionen Mark, die Bamberg im Rahmen des Baus der Tiefgarage als Zuschuss bekam. Wie GAL-Stadtrat Peter Gack klar stellte, sollte mit diesen Finanzmitteln nicht nur der Tiefgaragenbau gefördert werden, sondern gleichzeitig auch städtebauliche Maßnahmen, die den Parksuchverkehr in der Bamberger Innenstadt reduzieren sollten. Das aber sei bis heute nicht geschehen.

Bereits 1996, vier Jahre nach Zusage der Zuschussmittel, hatte die GAL-Fraktion bei der Regierung Beschwerde geführt. Damals ordnete der damalige Regierungspräsident Dr. Haniel Geduld an, beharrte aber nach wie vor auf dem mit den Städtebaufödermitteln verbundenen "Sanierungsziel" Bambergs, "die engere Innenstadt von öffentlichen Stellplätzen weitgehend zu befreien".

Nach weiteren vier Jahren startet die GAL nun einen erneuten Versuch, die Stadtspitze zur Einhaltung ihrer eigenen Versprechen und Konzepte zu zwingen. "Die Tiefgarage ist seit sechs Jahren fertig und die Zuschüsse ausbezahlt", so Gacks Kritik, "aber der Parksuchverkehr ist eher mehr als weniger geworden, weil nahezu keine der im Verkehrskonzept von 1992 vorgesehenen Maßnahmen umgesetzt wurde."

In seinem Schreiben empfiehlt Gack der Regierung, jetzt einen Verwendungsnachweis für die Städtebaufördermittel einzufordern. "Es geht nicht an, dass öffentliche Gelder zweckentfremdet werden, und das zum Nachteil genau der Innenstadt-Bewohner und -Bewohnerinnen, deren Lebensqualität sie eigentlich verbessern sollen." Um der Sache Nachdruck zu verleihen, schaltete Gack auch die grüne Landtagsabgeordnete Emma Kellner ein, die sich mit dem zuständigen Innenministerium und dem Obersten Rechnungshof auf Landesebene in Verbindung setzen wird.

Der verkehrspolitische GAL-Sprecher verweist ausdrücklich auf die erhöhten Ruß- und Benzolwerte in der Bamberger Innenstadt, die ein Handeln der Stadt dringend erforderlich machen. Eine aktuelle Bamberg-Studie habe außerdem ergeben, dass gerade die kleinen Parkplätze wie etwa an Promenade, Heumarkt und Schillerplatz, wesentlich für den Parksuchverkehr in der City verantwortlich sind. "Es ist ein unglaublicher Vorgang, dass die vor acht Jahren beschlossene Aufhebung der öffentlichen Stellplätze in der Innenstadt bis heute nicht umgesetzt wurde", so Gack.