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Pressemitteilung vom 14. September 2000

Kinderarmut auch in Bamberg

Nicht nur finanzielle Nachteile – GAL regt Hearing an

 

Kinderarmut ist auch in Bamberg vorhanden und soll deshalb nach Meinung der GAL auf die politische Tagesordnung gesetzt werden. Ein Drittel der Menschen, die in Bamberg von Sozialhilfe leben, sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren – das geht aus statistischen Angaben des Sozialamts hervor und entspricht ungefähr dem bundesdeutschen Durchschnitt. Wolfgang Budde, sozialpolitischer Sprecher der GAL, beantragte deshalb bei OB Herbert Lauer, in der Familienkommission ein Hearing zum Thema Kinderarmut einzuberufen und dazu Verbände, Behörden und Selbsthilfeorganisationen einzuladen.

In seiner Antragsbegründung geht Budde auf die verschiedenen Auswirkungen ein, die materielle Armut speziell für Kinder mit sich bringt: "Betroffene Kinder bleiben immer wieder aus der Gesellschaft ausgeschlossen, weil sie an bestimmten Veranstaltungen, Schulausflügen oder kulturellen Aktivitäten nicht teilnehmen können; auf Armut folgt oft eine schlechtere Schulbildung; zudem ist erwiesen, dass arme Kinder gesundheitlich schlechter versorgt sind." Armut stelle also eine konkrete Benachteiligung in vielfacher Hinsicht dar.

Als Lösungsansatz verweist Wolfgang Budde auf die "Initiative gegen Kinderarmut" in Mannheim. Dort wird nach seiner Darstellung derzeit eine stadtteilorientierte Kinder- und Jugendhilfe mit bürgernahen Büros als Anlaufstellen aufgebaut, die Stadt hat ein Tagesbetreuungsangebot für Kinder von 0 bis 14 Jahren eingerichtet, und ein Arbeitskreis "Kinder in Armut" befasst sich mit den alltäglichen Schulkosten, die Eltern für ihre Kinder aufbringen müssen. GAL-Stadtrat Wolfgang Budde erhofft sich von dem Hearing einen Erfahrungsaustausch als ersten Schritt hin zu konkreten Abhilfen zugunsten der betroffenen Kinder.