"Ernst nehmen oder austreten"
GAL fordert Umsetzung der
Klimabündnis-Ziele
Hart klingt die Forderung im jüngsten Antrag von
GAL-Stadtrat Peter Gack: Die Stadt solle endlich damit beginnen, die
Ziele des Klimabündnisses in die Tat umzusetzen, oder aber die
ehrliche Konsequenz ziehen und aus diesem Bündnis austreten.
Mit dem sogenannten Klimabündnis zwischen
europäischen Städten und den Indianervölkern Amazoniens hatte
sich auch Bamberg im April 1993 dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2010
seinen Kohlendioxidausstoß um die Hälfte zu reduzieren. Doch
abgesehen von dieser Selbstverpflichtung auf dem Papier ist nach
Worten Peter Gacks in den vergangenen sieben Jahren kaum etwas
passiert. Mehrmals seien dem Stadtrat zwar gute Ziel- und
Maßnahmenprogramme vorgelegt worden, räumt der GAL-Stadtrat ein.
"Aber was nützt das, wenn die Maßnahmen auf dem Papier stehen
bleiben und nichts davon verwirklicht wird?"
Besonders verärgert ist Gack darüber, dass auch
solche Möglichkeiten von der Stadt bisher nicht genutzt wurden, die
wenig bis gar keine Kosten verursachen. Das bayerische
CO2-Minderungsprogramm für kommunale Liegenschaften sei
beispielsweise in Bamberg nicht angezapft worden, ebenso wenig
würde die Stadt Öffentlichkeitsarbeit leisten, um bauwillige
Bürger und Bürgerinnen z.B. über das 100.000-Dächer-Programm der
Bundesregierung, über das Energieeinspeisegesetz oder über die
Förderung von Sonnenkollektoren zu informieren. "Wenn die
Stadt in den nächsten neuneinhalb Jahren so weiter machen will,
dann ist unsere Mitgliedschaft im Klimabündnis eine Farce",
lautet Gacks enttäuschtes Zwischenresumee.
Dennoch gibt er die Hoffnung noch nicht auf und will
das Thema deshalb erneut auf die Tagesordnung des Stadtrates
bringen. Bei seinen zahlreichen Vorschlägen für die weitere
Vorgehensweise legt Gack vor allem Wert darauf, dass künftig genau
festgelegt wird, welche Maßnahmen bis zu welchem Zeitpunkt
umgesetzt sein müssen, "damit nicht wieder nur Papier für die
Rathaus-Schubladen produziert wird."
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