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Pressemitteilung vom 10. April 2000

Bestes Wahlergebnis seit Bestehen

GAL mit OB-Kandidatin Sowa zufrieden
Geringe Wahlbeteiligung bedauert

 

Als einen "grandiosen Erfolg" bezeichneten die Mitglieder der GAL bei ihrem letzten Plenum das Ergebnis ihrer Kandidatin Ursula Sowa bei der OB-Wahl. Mit 13,92% der Stimmen hatte die Vorsitzende der GAL-Stadtratsfraktion die höchste Prozentzahl erreicht, die ihre Partei je in Bamberg für sich verbuchen konnte.

Ursula Sowa selbst führte ihr gutes Abschneiden nicht zuletzt auf die erfolgreiche Stadtratsarbeit zurück, die sie zusammen mit ihren Fraktionskolleginnen und –kollegen leistete. "Die GAL hat in Bamberg ein unverkennbares Profil und vertritt klare Positionen", stellte sie fest. Vor allem in der Verkehrspolitik, Stadtentwicklung und Umweltpolitik – die auch Sowas Schwerpunkte sind – sei die GAL für ihre konsequent vertretenen Standpunkte bekannt. "Und das wissen unser Wählerinnen und Wähler zu schätzen." Durch das gute Ergebnis sieht sie auch die Stellung der GAL im Stadtrat gestärkt.

Sowas ausdrücklicher Dank galt den GAL-Mitgliedern: "Nur gemeinsam mit den vielen Menschen, die so tatkräftig mitangepackt und mir persönlich den Rücken gestärkt haben, hat der Wahlkampf trotz der Anstrengungen auch sehr viel Spaß gemacht."

Dr. Gerd Rudel, bis 1998 Fraktionsvorsitzender der GAL und vor sechs Jahren selbst OB-Kandidat, bewertete die Wiederwahl des amtierenden Oberbürgermeisters als "für diesen wenig erfreulich". Verglichen mit den absoluten Wählerstimmen bei der OB-Wahl 1994 habe Herbert Lauer nicht einmal zwei Drittel des damaligen konservativen Lagers für sich gewinnen können, lautete Rudels Analyse. Das übrige Drittel also, das vor sechs Jahren noch den CSU-Kandidaten Grafberger oder den ÜBG-Kandidaten Lauer gewählt habe, machte diesmal sein Kreuzchen nicht bei dem von CSU und ÜBG gemeinsam aufgestellten Herbert Lauer, sondern ging entweder gar nicht zur Wahl oder wählte anders. "Das heißt, dass auch Lauers eigenes Wählerpotential zu einem guten Teil nicht mit seiner Politk zufrieden ist", so Rudels Konsequenz.

Die GAL-Mitglieder kritisierten außerdem, dass Lauer vor der Wahl kein inhaltliches Konzept vertreten habe. Die viel beschworenen politischen Gemeinsamkeiten zwischen CSU und ÜBG seien auf keinem einzigen Politikfeld je konkretisiert worden.

Als "bedauerlich" bezeichnete Ursula Sowa die Wahlbeteiligung von unter 50%. Der wiedergewählte Oberbürgermeister habe, in absoluten Zahlen, die wenigsten Stimmen errungen, die je ein OB-Kandidat seit dem Zweiten Wltkrieg bekommen hat, stellte sie fest. Nur knapp 25% der gesamten Wahlberechtigten haben demnach für den CSU-ÜBG-Kandidaten gestimmt. Dadurch werde erneut deutlich, wie notwendig es für die politische Kultur der Stadt ist, die Bürger und Bürgerinnen systematisch und bewusst an kommunalpolitischen Entscheidungsprozessen zu beteiligen.

Für eine solche "Bürgerstadt" habe sie sich bereits in ihrem OB-Wahlprogramm stark gemacht und möchte dieses Ziel auch weiter im Auge behalten, sagte Ursula Sowa. Und an die Adresse des wiedergewählten OB: "Ich wünsche mir, dass Herr Lauer es als seine Pflicht und gleichermaßen als seine Chance ansieht, auch die Menschen, die ihn nicht gewählt haben, trotzdem in seine Politik miteinzubeziehen und ernst zu nehmen."