Bestes Wahlergebnis seit Bestehen
GAL mit OB-Kandidatin Sowa zufrieden
Geringe Wahlbeteiligung bedauert
Als einen "grandiosen Erfolg" bezeichneten
die Mitglieder der GAL bei ihrem letzten Plenum das Ergebnis ihrer
Kandidatin Ursula Sowa bei der OB-Wahl. Mit 13,92% der Stimmen hatte
die Vorsitzende der GAL-Stadtratsfraktion die höchste Prozentzahl
erreicht, die ihre Partei je in Bamberg für sich verbuchen konnte.
Ursula Sowa selbst führte ihr gutes Abschneiden
nicht zuletzt auf die erfolgreiche Stadtratsarbeit zurück, die sie
zusammen mit ihren Fraktionskolleginnen und –kollegen leistete.
"Die GAL hat in Bamberg ein unverkennbares Profil und vertritt
klare Positionen", stellte sie fest. Vor allem in der
Verkehrspolitik, Stadtentwicklung und Umweltpolitik – die auch
Sowas Schwerpunkte sind – sei die GAL für ihre konsequent
vertretenen Standpunkte bekannt. "Und das wissen unser
Wählerinnen und Wähler zu schätzen." Durch das gute Ergebnis
sieht sie auch die Stellung der GAL im Stadtrat gestärkt.
Sowas ausdrücklicher Dank galt den GAL-Mitgliedern:
"Nur gemeinsam mit den vielen Menschen, die so tatkräftig
mitangepackt und mir persönlich den Rücken gestärkt haben, hat
der Wahlkampf trotz der Anstrengungen auch sehr viel Spaß
gemacht."
Dr. Gerd Rudel, bis 1998 Fraktionsvorsitzender der
GAL und vor sechs Jahren selbst OB-Kandidat, bewertete die
Wiederwahl des amtierenden Oberbürgermeisters als "für diesen
wenig erfreulich". Verglichen mit den absoluten Wählerstimmen
bei der OB-Wahl 1994 habe Herbert Lauer nicht einmal zwei Drittel
des damaligen konservativen Lagers für sich gewinnen können,
lautete Rudels Analyse. Das übrige Drittel also, das vor sechs
Jahren noch den CSU-Kandidaten Grafberger oder den ÜBG-Kandidaten
Lauer gewählt habe, machte diesmal sein Kreuzchen nicht bei dem von
CSU und ÜBG gemeinsam aufgestellten Herbert Lauer, sondern ging
entweder gar nicht zur Wahl oder wählte anders. "Das heißt,
dass auch Lauers eigenes Wählerpotential zu einem guten Teil nicht
mit seiner Politk zufrieden ist", so Rudels Konsequenz.
Die GAL-Mitglieder kritisierten außerdem, dass
Lauer vor der Wahl kein inhaltliches Konzept vertreten habe. Die
viel beschworenen politischen Gemeinsamkeiten zwischen CSU und ÜBG
seien auf keinem einzigen Politikfeld je konkretisiert worden.
Als "bedauerlich" bezeichnete Ursula Sowa
die Wahlbeteiligung von unter 50%. Der wiedergewählte
Oberbürgermeister habe, in absoluten Zahlen, die wenigsten Stimmen
errungen, die je ein OB-Kandidat seit dem Zweiten Wltkrieg bekommen
hat, stellte sie fest. Nur knapp 25% der gesamten Wahlberechtigten
haben demnach für den CSU-ÜBG-Kandidaten gestimmt. Dadurch werde
erneut deutlich, wie notwendig es für die politische Kultur der
Stadt ist, die Bürger und Bürgerinnen systematisch und bewusst an
kommunalpolitischen Entscheidungsprozessen zu beteiligen.
Für eine solche "Bürgerstadt" habe sie
sich bereits in ihrem OB-Wahlprogramm stark gemacht und möchte
dieses Ziel auch weiter im Auge behalten, sagte Ursula Sowa. Und an
die Adresse des wiedergewählten OB: "Ich wünsche mir, dass
Herr Lauer es als seine Pflicht und gleichermaßen als seine Chance
ansieht, auch die Menschen, die ihn nicht gewählt haben, trotzdem
in seine Politik miteinzubeziehen und ernst zu nehmen."
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