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Pressemitteilung vom 18. Februar 2000

Bamberg muss Fördermittel abrufen

MdL Ruth Paulig besuchte Deutsches Haus und Gärtnerviertel

 

Einen Besuch auf der Baustelle des Deutschen Hauses und im Gärtnerviertel machte die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im bayerischen Landtag, Ruth Paulig, zusammen mit der GAL-OB-Kandidatin Ursula Sowa. Dabei begrüßten die beiden Politikerinnen die nach mehr als zehnjähriger Verzögerung erfolgte Sanierung des Deutschen Hauses durch die Erzdiözese Bamberg.

Die GAL, so erinnerte Sowa, habe sich von Anfang an für einen Erhalt des traditionsreichen ehemaligen Gasthauses eingesetzt. Der beauftragte Architekt, Reiner Bauernschmitt, und dessen verantwortlicher Mitarbeiter Dipl.- Ing. Peter Schneider erläuterten den Gästen die Planungen für ein Miteinander von sanierten Gebäudeteilen und moderner Architektur. Um eine Nutzung als Stadtbücherei möglich zu machen, sei das Hauptgebäude völlig entkernt worden. "Dabei war das Gebäudeinnere durch frühere Umbaumaßnahmen aber schon nicht mehr mit dem Erbauungszustand identisch", betonten sie.

Beeindruckt war die Grünen-Politikerin aus München davon, dass der gesamte Schutt der abgerissenen Bauten über die Regnitz abtransportiert wurde. Ein umweltschonender Weg, für den die Erzdiözese als Bauherrin Mehrkosten in Kauf genommen habe, so Bauernschmitt. Andernfalls hätten über 300 Schwertransporter die Königstraße mit Abgasen, Lärm und Schmutz belastet. Eine "Initialzündung für das Gärtnerviertel" erhofft sich die GAL-OB-Kandidatin Ursula Sowa von der Sanierung des Deutschen Hauses. 

Im Gespräch mit Ruth Paulig war auch die Rede vom Förderprogramm "Die soziale Stadt", das die rot-grüneBundesregierung für die Weiterentwicklung von problematischen Stadtquartieren aufgelegt hat. 

Bis zum Jahr 2002 stehen dafür jährlich 100 Mio DM zur Verfügung. Das Projekt, so erklärte Sowa, richte sich auf Stadtteile mit baulichen Problemen und ziele darauf ab, eine besondere Sozialstruktur in ihrer Eigenart zu erhalten und auch ökologische Aspekte miteinzubeziehen.

 "Dafür ist die Gärtnerstadt wie maßgeschneidert", betonte Sowa, "als Teil des Weltkulturerbes, mit jahrhundertealter, sanierungsbedürftiger Bausubstanz, dem vom Aussterben bedrohten Berufsstand der Gärtner und großen noch gärtnerisch genutzten Grünflächen." Landshut und München, aber auch Bayreuth haben nach Informationen der GAL-Stadträtin bereits Förderanträge gestellt. 

"Nur die Stadtspitze im Bamberger Rathaus hat diese Chance bisher offenbar verschlafen", so ihre Kritik. Deshalb müsse schleunigst etwas geschehen, damit Bamberg noch vor Ende des Programms in zwei Jahren zum Zuge komme.