Bamberg muss Fördermittel abrufen
MdL Ruth Paulig besuchte Deutsches Haus
und Gärtnerviertel
Einen Besuch auf der Baustelle des Deutschen
Hauses und im Gärtnerviertel machte die Fraktionsvorsitzende
von Bündnis 90/Die Grünen im bayerischen Landtag, Ruth
Paulig, zusammen mit der GAL-OB-Kandidatin Ursula Sowa. Dabei
begrüßten die beiden Politikerinnen die nach mehr als
zehnjähriger Verzögerung erfolgte Sanierung des Deutschen
Hauses durch die Erzdiözese Bamberg.
Die GAL, so erinnerte Sowa, habe sich von
Anfang an für einen Erhalt des traditionsreichen ehemaligen
Gasthauses eingesetzt. Der beauftragte Architekt, Reiner
Bauernschmitt, und dessen verantwortlicher Mitarbeiter Dipl.-
Ing. Peter Schneider erläuterten den Gästen die Planungen
für ein Miteinander von sanierten Gebäudeteilen und moderner
Architektur. Um eine Nutzung als Stadtbücherei möglich zu
machen, sei das Hauptgebäude völlig entkernt worden.
"Dabei war das Gebäudeinnere durch frühere
Umbaumaßnahmen aber schon nicht mehr mit dem Erbauungszustand
identisch", betonten sie.
Beeindruckt war die Grünen-Politikerin aus
München davon, dass der gesamte Schutt der abgerissenen
Bauten über die Regnitz abtransportiert wurde. Ein
umweltschonender Weg, für den die Erzdiözese als Bauherrin
Mehrkosten in Kauf genommen habe, so Bauernschmitt.
Andernfalls hätten über 300 Schwertransporter die
Königstraße mit Abgasen, Lärm und Schmutz belastet. Eine
"Initialzündung für das Gärtnerviertel" erhofft
sich die GAL-OB-Kandidatin Ursula Sowa von der Sanierung des
Deutschen Hauses.
Im Gespräch mit Ruth Paulig war auch die Rede
vom Förderprogramm "Die soziale Stadt", das die
rot-grüneBundesregierung für die Weiterentwicklung von
problematischen Stadtquartieren aufgelegt hat.
Bis zum Jahr 2002 stehen dafür jährlich 100
Mio DM zur Verfügung. Das Projekt, so erklärte Sowa, richte
sich auf Stadtteile mit baulichen Problemen und ziele darauf
ab, eine besondere Sozialstruktur in ihrer Eigenart zu
erhalten und auch ökologische Aspekte miteinzubeziehen.
"Dafür ist die Gärtnerstadt wie
maßgeschneidert", betonte Sowa, "als Teil des
Weltkulturerbes, mit jahrhundertealter, sanierungsbedürftiger
Bausubstanz, dem vom Aussterben bedrohten Berufsstand der
Gärtner und großen noch gärtnerisch genutzten
Grünflächen." Landshut und München, aber auch Bayreuth
haben nach Informationen der GAL-Stadträtin bereits
Förderanträge gestellt.
"Nur die Stadtspitze im Bamberger Rathaus
hat diese Chance bisher offenbar verschlafen", so ihre
Kritik. Deshalb müsse schleunigst etwas geschehen, damit
Bamberg noch vor Ende des Programms in zwei Jahren zum Zuge
komme.
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