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Pressemitteilung vom 22. Oktober 2008

Zielvorgaben dürfen nicht substanzlose Kulisse werden

GAL will, dass Stadtrat städtische Unternehmen konkret steuert – Klimaschutz ist wichtiges grünes Ziel

 

Kaum Beachtung finden in der Öffentlichkeit die Zielvorgaben der städtischen Tochterunternehmen, die derzeit im Stadtrat wieder zur Diskussion anstehen. Zielvorgaben lautet das Instrument, mit dem der Stadtrat die Geschäfte seiner GmbHs und Stiftungen steuern will, die ansonsten ziemlich selbständig agieren und ihre Handlungsentscheidungen fernab der Öffentlichkeit treffen.

"Diese Zielvereinbarungen sind beinahe die letzte Möglichkeit der Einflussnahme", so die Meinung der GAL-Stadtratsfraktion, die mit ihrer Antragsliste für den Zielvorgaben-Katalog "so gut es geht" Akzente setzen will. Dabei wird von Seiten der Grünen scharf kritisiert, dass beim Entwurf aus der Stadtverwaltung zum größten Teil die Ziele des letzten Jahres "einfach abgeschrieben wurden". So würde dieses eigentlich maßgebliche Steuerungsinstrument aber zu einem "substanzlosen und rein formalem Kulissenbestandteil" verkommen und gar nichts mehr bewirken, kritisierte GAL-Stadtrat Peter Gack.

Für alle städtischen Betriebe möchte die GAL erreichen, dass diese ihren Beschäftigten in nicht-trarifgebunden Betrieben einen Mindestlohn von 8,10 Euro zahlen, dass keine Geschäfte in Zusammenhang mit ausbeuterischer Kinderarbeit getätigt werden, und dass die bayerischen Korruptionspräventionsrichtlinien übernommen werden.

Klimaschutz spielt bei den Grünen-Anträgen eine wesentliche Rolle: So sollen sich die Stadtwerke nicht an Kohlekraftwerken beteiligen und den Anteil von regenerativen Energien und Kraft-Wärme-Kopplung am Energiemix um jährlich 10% steigern. Die Stadtbau GmbH soll die in ihrem Wohnungsbestand erzeugten CO2-Emissionen bis zum Jahr 2011 um 20% reduzieren. Die Fernwärmeversorgung ist nach dem Willen der GAL um 25% zu steigern, die Fahrgastzahlen beim ÖPNV um 5%.

Für die Sozialstiftung möchten die Bamberger Grünen als Ziel durchsetzen, dass mehr dezentrale Betreuungs- und Wohnmöglichkeiten für alte Menschen in allen Stadtteilen Bambergs entstehen. Die Stadtbau GmbH soll sich mehr dafür engagieren, Fälle von Obdachlosigkeit zu verhindern, und ihre Wohnungsbelegungen stärker an sozialintegrativen Kriterien ausrichten.

Außerdem bemängeln die Grünen, dass die Landesgartenschau GmbH, die Stadtnetz GmbH und die Fernwärme GmbH bisher gar nicht im Zielvereinbarungs-System auftauchen. "Wenn der Stadtrat nicht wenigstens mittels der Zielvorgaben seine eigenen Betriebe konkret steuert und diese Ziele regelmäßig überprüft, gibt er einen wesentlichen politischen Anspruch und seine Pflichterfüllung gegenüber den WählerInnen auf", mahnte GAL-Stadtrat Wolfgang Metzner.