Wird Hallenbad Bambergs Finanzthriller?
GAL hält Kostenmehrung für
finanzpolitischen Wahnsinn und für unbezahlbar
"Während auf der ganzen Welt die Finanzmärkte
verrückt spielen, will sich die Stadt Bamberg offenbar nicht lumpen
lassen und führt ihren eigenen, hausgemachten Finanzthriller
auf." So kommentierte der haushaltspolitische Sprecher der GAL,
Peter Gack, bei der jüngsten Fraktionssitzung der GAL die neuesten
Nachrichten über Mehrkosten für den Hallenbadneubau.
Bei den Grünen, die von Beginn an vor der
Finanzierung gewarnt hatten, verursachte die Neuigkeit nach eigenen
Aussagen "nur noch ungläubiges Kopfschütteln".
Der Beschluss des Stadtrats zum Neubau vom Juli
2007, so erinnerte Peter Gack, sei von Baukosten in Höhe von rund
28 Mio Euro ausgegangen. Im Mai 2008 habe der Stadtwerke-Chef Rubach
in einem FT-Interview dann von 30 Mio Euro gesprochen. In zwei
Anfragen habe die GAL daraufhin nachgehakt, um die wahren Kosten zu
erfahren – aber keine Antwort erhalten. "Das ist natürlich
kein Wunder, wenn die Kosten offenbar wöchentlich explodieren und
nun offiziell bei 38 Mio angelangt sind", so die sarkastische
Bemerkung von GAL-Stadträtin Ulrike Heucken, "und das noch
bevor überhaupt ein einziger Spatenstich getan wurde."
Sie und ihre Fraktion plädieren deshalb erneut
dafür, nach Alternativen zu suchen, wozu aus Grünen-Sicht auch
eine Sanierung des bestehenden Hallenbads gehört. "Dieser
Schuldenberg ist finanzpolitischer Wahnsinn, und Eintrittspreise von
mindestens 6,50 Euro sind unvertretbar für ein städtisches
Hallenbad."
Die baupolitische Sprecherin der GAL Ursula Sowa
betonte zwar die positive Einstellung ihrer Fraktion zur geplanten
Niedrigenergie-Ausstattung, forderte aber, dass die dafür nötigen
Kosten an anderer Stelle eingespart werden müssten. "Ohnehin
liegt der Verdacht nahe, dass uns da Teuerungen unter dem Deckmantel
der Ökologie verkauft werden sollen, die ganz andere Gründe
haben."
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