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Pressemitteilung vom 23. Juli 2008

Kettenbrücke: GAL will über 2 Mio sparen

Vorschlag: Brücke verschmälern und für motorisierten Durchgangsverkehr sperren

 

Eine Verdoppelung der Kosten für die Kettenbrücke will die GAL-Stadtratsfraktion nicht hinnehmen und fordert Stadtrat und Oberbürgermeister eindringlich auf, das Ruder herumzureißen und deutlich zu sparen. Wie berichtet, werden die Kosten für den Neubau der Kettenbrücke (inklusive Behelfssteg) nach den jüngsten Schätzungen von 6,2 auf 13,8 Mio Euro steigen.

Empört zeigte sich GAL-Stadträtin Ursula Sowa über den Verlauf der Sitzung des Stadtentwicklungssenats, bei der man nach ihrer Meinung umgehend auf diese Hiobsbotschaft hätten reagieren müssen. "Nichts ist geschehen", resümiert Sowa verärgert, "man hat die Sache nur in die Vollsitzung verschoben. Ein Einsparpotential von einer halben Million Euro, für das man sich sofort hätte entscheiden müssen, um es umzusetzen, hat nur die Zustimmung der GAL gefunden."

Den von den anderen Fraktionen befürchteten Verlust von Fördermitteln aufgrund von sparsameren Baumaßnahmen hält ihr Kollege Peter Gack für unlogisch: "Wenn das Wasserstraßenneubauamt zugesagt hat, einen Anteil von ca. 50 % zu übernehmen, und wenn das sogar für die doppelten Kosten gilt, dann wird man die Behörde leicht davon überzeugen können, doch lieber die Hälfte von nur 8 oder 9 Mio zu übernehmen." Zudem habe die Behörde ihre Förderzusage explizit aufrechterhalten, auch wenn das Projekt wegen Umplanungen erst später in Angriff genommen wird. "Wir können den Bau also auch aufschieben", so Gack.

Konkret will die GAL-Stadtratsfraktion die Baukosten um mindestens 2 Mio Euro senken. Zwei der vier Treppenläufe zum Ufer wollen die Grünen ebenso streichen wie die beiden zur reinen Dekoration gedachten Aussichtsplattformen in der Mitte der Brücke. Die gesamte Brücke könnte nach Meinung der GAL verschmälert und ihre Tragfähigkeit verringert werden. "Es genügt, wenn die Kettenbrücke für FußgängerInnen, RadfahrerInnen, Liefer- und Rettungsverkehr ausgelegt ist. Schwerlastfahrzeuge und Durchgangsverkehr müssen dort nicht fahren", meinte Peter Gack.

Den Behelfssteg, der während der Bauzeit über den Rhein-Main-Donau-Kanal führen soll, will die GAL auf ein Minimum reduzieren: kein Steg, der anschließend für die Landesgartenschau verwendet und bei der ERBA fest installiert werden soll, sondern ein deutlich preisgünstigerer Leih-Steg, ähnlich wie bereits bei der Busersatzbrücke während des Baus der Luitpoldbrücke.

"Wenn Stadtrat und Oberbürgermeister hier nicht reagieren, sondern leichtfertig so weitermachen, sehe ich das als verantwortungslosen Umgang mit öffentlichen Geldern. Der Bevölkerung ist das nicht mehr zu vermitteln", stellte GAL-Stadträtin Ulrike Heucken fest.