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Pressemitteilung vom 22. Juli 2008

200 Reisebusse wären nicht zu bewältigen

GAL begutachtete geplanten Busterminal für die Landesgartenschau am Weidendamm

 

Der nächste "Aufreger" unter der Flagge der Landesgartenschau steht schon auf der politischen Tagesordnung der Stadt Bamberg. Die Wogen schlugen hoch bei einem Ortstermin der GAL-Stadtratsfraktion, die zum geplanten Busterminal am Weidendamm, Ecke Regensburger Ring eingeladen hatte. Dort soll ein Aussteige- und Einsteigeplatz für täglich erwartete 200 Reisebusse entstehen, nach der Landesgartenschau ein regulärer Parkplatz für 15 Touristenbusse.

Obwohl die Grünen-StadträtInnen als einzige Fraktion die Bedenken der AnwohnerInnen vor Ort anhörten und im Stadtentwicklungssenat die einzigen Gegenstimmen gegen den Bebauungsplan erhoben hatten, sahen sie sich beim Ortstermin nicht nur mit sachlichen Argumenten sondern auch aufgeregter Kritik konfrontiert. GAL-Stadträtin Ursula Sowa appelierte an die AnwohnerInnen, sich mit ihren Einwendungen an der öffentlichen Auslegung der Pläne zu beteiligen, die noch bis 28. Juli läuft.

Sowa begründete die Ablehnung der GAL unter anderem mit den völlig unzureichenden Angaben der Stadtverwaltung zu der geplanten Lärmschutzmauer, für die eine Höhe zwischen ein und vier Metern angegeben wurde. Das sei städtebaulich, aber auch lärmschutztechnisch unausgegoren. Ihre Kollegin Kiki Laaser, für die GAL Aufsichtsrätin der Landesgartenschau GmbH, betonte aber auch die Notwendigkeit einer möglichst naheglegenen Haltestation für Besucherbusse der Landesgartenschau.

Die gut 40 TeilnehmerInnen der Ortsbegehung, zumeist Eigentümer der umliegenden Häuser oder dort wohnhaft, lehnten strikt und kompromisslos jede Art von Bushalt an dieser Stelle ab. Sie verwiesen darauf, dass dieser Uferbereich als Überschwemmungsfläche gelte und als Biotop eingetragen sei. Vehement forderten sie, wie im bestehenden Bebauungsplan vorgesehen, eine angelegte Grünfläche anstelle der momentan dort befindlichen Holzbaracke, in denen Teile der Universität untergebracht sind. Sie fürchten Abgase, Lärm durch Motoren und grölende Fahrgäste und damit eine Wertminderung ihrer Wohnungen und Häuser.

Auf Skepsis stieß bei den GAL-StadträtInnen auch die enge Zufahrtsmöglichkeit zu dem geplanten Busterminal über den nicht allzu breiten Weidendamm. Wie Sowa mitteilte, rechnet die Verwaltung mit 200 Reisebussen pro Tag an dem Busterminal, wozu laut Laaser noch die Busshuttles kommen, die PkW-Reisende von den Park&Ride-Plätzen hierher bringen. Es sei anzunehmen, dass die Busse während ein paar Stunden am Vormittag ankämen und während ein paar Stunden am Abend abführen. "Zu den Stoßzeiten sind Rückstau, chaotische Verkehrsverhältnisse und eine verstopfte Straße zu erwarten", meinte Ursula Sowa. Den jetzigen Plan der Verwaltung hält sie deshalb nicht für umsetzbar. "Wir müssen dringend nach zusätzlichen Alternativen suchen und brauchen ein gutes Konzept", bekräftigte Kiki Laaser.