200 Reisebusse wären nicht zu bewältigen
GAL begutachtete geplanten Busterminal für
die Landesgartenschau am Weidendamm
Der nächste "Aufreger" unter der Flagge
der Landesgartenschau steht schon auf der politischen Tagesordnung
der Stadt Bamberg. Die Wogen schlugen hoch bei einem Ortstermin der
GAL-Stadtratsfraktion, die zum geplanten Busterminal am Weidendamm,
Ecke Regensburger Ring eingeladen hatte. Dort soll ein Aussteige-
und Einsteigeplatz für täglich erwartete 200 Reisebusse entstehen,
nach der Landesgartenschau ein regulärer Parkplatz für 15
Touristenbusse.
Obwohl die Grünen-StadträtInnen als einzige
Fraktion die Bedenken der AnwohnerInnen vor Ort anhörten und im
Stadtentwicklungssenat die einzigen Gegenstimmen gegen den
Bebauungsplan erhoben hatten, sahen sie sich beim Ortstermin nicht
nur mit sachlichen Argumenten sondern auch aufgeregter Kritik
konfrontiert. GAL-Stadträtin Ursula Sowa appelierte an die
AnwohnerInnen, sich mit ihren Einwendungen an der öffentlichen
Auslegung der Pläne zu beteiligen, die noch bis 28. Juli läuft.
Sowa begründete die Ablehnung der GAL unter anderem
mit den völlig unzureichenden Angaben der Stadtverwaltung zu der
geplanten Lärmschutzmauer, für die eine Höhe zwischen ein und
vier Metern angegeben wurde. Das sei städtebaulich, aber auch
lärmschutztechnisch unausgegoren. Ihre Kollegin Kiki Laaser, für
die GAL Aufsichtsrätin der Landesgartenschau GmbH, betonte aber
auch die Notwendigkeit einer möglichst naheglegenen Haltestation
für Besucherbusse der Landesgartenschau.
Die gut 40 TeilnehmerInnen der Ortsbegehung, zumeist
Eigentümer der umliegenden Häuser oder dort wohnhaft, lehnten
strikt und kompromisslos jede Art von Bushalt an dieser Stelle ab.
Sie verwiesen darauf, dass dieser Uferbereich als
Überschwemmungsfläche gelte und als Biotop eingetragen sei.
Vehement forderten sie, wie im bestehenden Bebauungsplan vorgesehen,
eine angelegte Grünfläche anstelle der momentan dort befindlichen
Holzbaracke, in denen Teile der Universität untergebracht sind. Sie
fürchten Abgase, Lärm durch Motoren und grölende Fahrgäste und
damit eine Wertminderung ihrer Wohnungen und Häuser.
Auf Skepsis stieß bei den GAL-StadträtInnen auch
die enge Zufahrtsmöglichkeit zu dem geplanten Busterminal über den
nicht allzu breiten Weidendamm. Wie Sowa mitteilte, rechnet die
Verwaltung mit 200 Reisebussen pro Tag an dem Busterminal, wozu laut
Laaser noch die Busshuttles kommen, die PkW-Reisende von den
Park&Ride-Plätzen hierher bringen. Es sei anzunehmen, dass die
Busse während ein paar Stunden am Vormittag ankämen und während
ein paar Stunden am Abend abführen. "Zu den Stoßzeiten sind
Rückstau, chaotische Verkehrsverhältnisse und eine verstopfte
Straße zu erwarten", meinte Ursula Sowa. Den jetzigen Plan der
Verwaltung hält sie deshalb nicht für umsetzbar. "Wir müssen
dringend nach zusätzlichen Alternativen suchen und brauchen ein
gutes Konzept", bekräftigte Kiki Laaser.
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