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Pressemitteilung vom 10. Juli 2008

Grüne in Stadt und Land ziehen an einem Strang

Beim GAL-Plenum stellten sich auch die Kandidaten für Landtag und Bezirkstag vor

 

Bei der Vorstellung der Land- und BezirkstagskandidatInnen der Grünen-Kreisverbände Bamberg-Stadt und Bamberg-Land wurden auch zahlreiche Politikfelder diskutiert, die die Grünen in naher Zukunft gemeinsam angehen wollen.

Für den oberfränkischen Bezirkstag kandidiert die amtierende Bezirksrätin Ulrike "Sansa" Heucken, die sich besonders mit ihrem Antrag einer Haushaltssperre für die Bayreuther Festspiele als bisher einzige Grüne im Rat bereits einen Namen gemacht hat. Für die kommende Legislaturperiode wünscht sie sich grüne Unterstützung in Form mindestens eines weiteren Mandats. Verena Schreiber würde diese Rolle gerne übernehmen, zudem sie sich als Lehrerin für soziale Berufe mit den Schwerpunktthemen des Bezirkstags (finanzielle Hilfe für behinderte Menschen und Sozialhilfe bei stationärer Pflege) bestens auskennt. Listenkandidat Gerhard Olesch kritisierte die Art und Weise der Kulturförderung, die das wenige Geld immer an die Stellen fließen ließe, die bereits genug davon hätten. Daher engagiert er sich im Bereich Kulturförderung, wobei er vor allem auch jungen Künstlern ein Podium bieten möchte.

Im bayerischen Landtag will sich Ursula Sowa für Oberfranken als Region und speziell für die Stadt Bamberg einsetzen. "Oberfranken muss aus der 'Loser-Rolle' innerhalb Bayerns befreit werden, gegen strukturelle Schwächen und Arbeitslosigkeit muss endlich etwas getan werden!" In Bamberg liegen ihr besonders die Universität, in deren Kuratorium sie lange Mitglied war, sowie eine ökologische Stadtentwicklung am Herzen. Andreas Lösche formulierte in seiner Vorstellung drei Gedanken zu drei zentralen Säulen: Bildung, Verkehr und Wirtschaftsförderung. Hierbei forderte er einen flächendeckenden ÖPNV zur Gewährleistung der Mobilität auch ohne Auto, eine intensivere Regionalvermarktung sowie ein gerechtes Bildungssystem, das allen Kindern die gleichen Chancen eröffnet. Listenkandidatin Dorothea Schoppek legt ihren Schwerpunkt auf Themen der Jugendpolitik: Sie sprach von Transparenz und Mitbestimmung, da nur auf diese Weise Politikverdrossenheit unter jungen Menschen behoben werden könne.

Im zweiten Teil des Abends ging es um die Themen VGN-Beitritt, Bildung und Schule, Krankenhäuser und Gesundheitswesen und um den Nationalpark Steigerwald.

Während die Grünen vom Land über ein mangelndes Busangebot klagten und für den VGN-Beitritt plädierten, wurden unter den Stadt-Grünen Bedenken geäußert: Etwa 80% der Bamberger ÖPNV-Nutzer fahren nur mit den Stadtbussen. Zudem wäre die Preiserhöhung durch einen Beitritt immens. Einig war man sich jedoch in dem Punkt, dass der Busverkehr zwischen Stadt und Land dringend verbessert werden müsse.

Das Thema Bildung war vollkommen unstrittig, die Devise lautete: Wir wollen die Schule im Dorf lassen. Beide grüne Kreisverbände kritisierten die Schließung vieler Hauptschulen auf den Dörfern, sowie die Errichtung weniger großer Zentralschulen: Dies risse die Kinder frühzeitig aus ihrem Umfeld und erhöhe zudem den Mehraufwand durch nötige Bustransfers.

Auch die Fusion der Krankenhäuser zu einer GmbH standen auf der Tagesordnung. Kreisrat Bernd Fricke stellte hierfür zwei Prämissen auf: "Die Versorgung der Patienten im Landkreis darf darunter nicht leiden und am Personal darf nicht eingespart werden!" Der Informationsfluss zwischen Stadt und Land zu diesem Thema muss funktionieren, auch eine Diskussion mit den Personalräten wurde als Idee entworfen.

Den Nationalpark Steigerwald halten beide KVs für unterstützenswert, jedoch unter der Bedingung, dass die Menschen vor Ort mit ins Boot geholt werden: "Ihre Bedürfnisse sind uns wichtig, wir dürfen nicht über ihre Köpfe hinweg entscheiden, sondern müssen sie mit einbeziehen und uns um Problemlösungen bemühen!"; so Stadtrat Peter Gack. Vorteile des Nationalparks sind der Schutz alter Buchen und der dadurch entstandenen Artenvielfalt und die Stärkung einer strukturschwachen Region durch den Tourismus. Eine Machbarkeitsstudie soll die momentan sehr emotional geführte Diskussion wieder auf einen sachlichen Level heben und sich konkret mit Problemen auseinandersetzen.