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Pressemitteilung vom 7. Mai 2008

GAL ist befremdet über "Einknicken" der CSU

Noch bis Montag Abend ging die GAL fest davon aus, dass gegebene Zusagen auch eingehalten würden.

 

Mit großem Befremden nahm die Grün-Alternative Liste GAL die Absage der CSU-Fraktion hinsichtlich einer Kooperationsvereinbarung zur Kenntnis. "Es wurde damit eine große Chance vertan, über Parteigrenzen hinweg sachlich Politik zu gestalten", so kommentierte die stellvertretende GAL-Fraktionsvorsitzende Ursula Sowa die unerwartete Kehrtwende bei der CSU.

Nach mehrwöchigen Verhandlungen vor allem mit dem CSU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Helmut Müller, aber auch mit Werner Hipelius und Dr. Wilhelm Heller, waren die Grünen fest davon ausgegangen, dass die ausgehandelten 14 Punkte auch unterzeichnet würden. Die GAL hatte dafür eigens ihre Mitglieder in der vergangenen Woche zu einem Sonderplenum eingeladen und das Papier per Rundmail verschickt, um ihrerseits die Zustimmung der GAL-Basis zu erhalten. Das Mitgliedervotum lautete denn auch fast einstimmig Ja.

Noch am Montag nachmittag wurde mit der CSU an einem gemeinsamen Presseentwurf gefeilt, der dann - von beiden Seiten autorisiert – um 17 Uhr an die Presse ging. Die Unterzeichnung des Kooperationspapiers sollte noch am selben Abend erfolgen. "Als dann gegen 20.30 Uhr Herr Dr. Müller in unser Fraktionsbüro kam, nicht um zu unterschreiben, sondern um uns die ablehnende Haltung seiner Fraktion mitzuteilen, waren wir völlig fassungslos und enttäuscht", berichtet GAL-Stadtrat Peter Gack rückblickend. "Mit einem Rückzieher in diesem Stadium hätten wir nicht mehr gerechnet."

Den viel zu spät aufgekommenen Widerstand in der CSU kommentiert die GAL entsprechend bitter: "Für die fraktionsinterne Kommunikation innerhalb der CSU ist die GAL nicht verantwortlich. Es wird aber deutlich, dass die CSU-Fraktion im Moment kein zuverlässiger Verhandlungspartner ist", kommentierte Peter Gack. "Wir für unseren Teil haben ordentlich, transparent und verlässlich gearbeitet."

Dass das Vorhaben offensichtlich vor allem am Moratorium für die Bergverbindung scheiterte, ist den Grünen völlig unverständlich. "Für diesen Mammutbau hat die Stadt in den kommenden sechs Jahren ohnehin keinen finanziellen Spielraum, daran festzuhalten ist bornierte Schaufensterpolitik", so die GAL-Fraktion. Schade sei es deshalb um die vielen anderen Punkte wie Klimaschutz, mehr Zuschüsse für freie Kulturträger und offene Jugendarbeit, ein schulpolitisches Konzept usw., die ebenfalls Bestandteile der Vereinbarung gewesen wären.

Widersprechen möchte die GAL den Befürchtungen der SPD, dass mit der Kooperation eine Blockbildung gegenüber dem Oberbürgermeister organisiert werden sollte. "Die Kooperation bezog sich auf politische Inhalte, zu deren konkreter Ausgestaltung und Umsetzung wir explizit auch den OB, die SPD und die anderen Fraktionen eingeladen haben", stellte Ursula Sowa klar. "Der Geist dieser Kooperationsvereinbarung war gerade nicht ausgrenzend, sondern integrierend. Eine Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen war in der Präambel sogar ausdrücklich formuliert. Dafür steht die GAL auch weiterhin – wir sind zuversichtlich, doch noch Mehrheiten für die einzelnen Projekte zu finden."