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Pressemitteilung vom 22. April 2008

Grüne Frauen wollen in Landtag und Bezirkstag

Ulrike Heucken ist Mandat im Bezirkstag sicher – Ursula Sowa hat gute Chancen, über Umwege nach München zu kommen

 

Es hängt von einigen Unwägbarkeiten ab – zum Beispiel davon, wie viele Stimmen FDP, Freie Wähler oder Linke in Bayern und Oberfranken erhalten und ob sie in den Landtag einziehen – aber es liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dass Ursula Sowa bei der nächsten Landtagswahl ein Mandat für Bamberg holt. Am Wochenende wurde die designierte Bamberger GAL-Stadträtin und Ex-Bundestagsabgeordnete von den oberfränkischen Grünen auf Platz 3 der Bezirksliste für den Landtag gewählt.

Den Sprung auf Platz 1, bei dem sie gegen die seit zehn Jahren amtierende Landtagsabgeordnete Ulrike Gote antrat, schaffte Sowa nicht, zeigte sich aber als frohgemute Verliererin. Nachdem sie Platz 2 gemäß der Quote einem männlichen Kandidaten überließ, übernahm sie ohne Gegenkandidatur Platz 3 der Liste. Was auf den ersten Blick nicht besonders vielversprechend wirkt – immerhin fällt auf die oberfränkischen Grünen seit Jahren nur ein Sitz in der grünen Landtagsfraktion – könnte dennoch diesmal eine ziemlich aussichtsreiche Startposition sein. Ursula Sowa genießt in Bamberg und Umgebung einen hohen Bekanntheitsgrad und errang bei der Stadtratswahl sogar das fünftbeste Stimmenergebnis, noch vor Alt-Oberbürgermeister Herbert Lauer. Deshalb gehen die Bamberger Grünen fest davon aus, dass ihre grüne Frontfrau durch viele persönliche Stimmen nach vorne auf Platz 2 gewählt wird. Wenn dann noch der gegenwärtige Trend mit Rückenwind für die Grünen anhält, ist ein Einzug von zwei oberfränkischen Grünen in den Landtag greifbar nahe. Zwischen 7 und 8,5 Prozent schätzen die Grünen den dafür nötigen Stimmenanteil in Bayern. "Ein realistisches Ziel", zeigt sich Ursula Sowa zuversichtlich.

Einige Bamberger "Leib- und Magenthemen", die sie schon im Berliner Bundestag beackert hat, würde sich die Grünen-Politikerin auch in München vornehmen: mehr Ganztagsschulen, einen Welterbefonds für Bamberg schaffen und eine vorausschauende Stadtentwicklungsplanung auf den US-Flächen für die Zeit nach dem Abzug der US-Army.

Fern jeder Unsicherheit ist das Mandat einer weiteren Bamberger Grünen: Ulrike Heucken, GAL-Stadträtin und seit 2006 auch Bezirksrätin, wird ihren Sitz im oberfränkischen Bezirkstag aller Voraussicht nach behalten, nachdem sie bei der Aufstellungsversammlung in Bayreuth auf Platz 1 der Liste gesetzt wurde. Die Sandkerwa-Geschäftsführerin und stellvertretende Vorsitzende des Bürgervereins Sand machte erst kürzlich von sich reden, als sie eine transparente Rechnungslegung der Wagner-Festspiele forderte und ansonsten verlangte, die enormen Zuschüsse des Bezirks einzufrieren. Mehr Transparenz bei den Finanzen des Bezirks steht auch sonst auf dem Programm der grünen Einzelkämpferin im Bezirkstag, außerdem möchte sie etwa die Kulturförderung modernisieren, für die Belange von MigrantInnen in Pflegeheimen sensibilisieren und Öko- und Vollwertkost aus regionalem Anbau in allen bezirkseigenen Einrichtungen durchsetzen. Ihr wichtigstes praktisches Ziel ist jedoch, mindestens eine oder einen weiteren grünen Kollegen/in mit in den Bezirkstag zu hieven: "Wir brauchen unbedingt eine Fraktion, um endlich in den wichtigen Ausschüssen mitarbeiten zu können." Dafür wäre Heucken auch bereit, mit anderen Parteien eine Fraktion zu bilden, für die drei MandatsträgerInnen nötig sind.

"Mehr Grün für Oberfranken" – da ziehen die beiden GAL-Stadtratskolleginnen Ursula Sowa und Ulrike Heucken an einem Strang mit noch weiteren KandidatInnen aus der Stadt Bamberg: Dorothea Schoppek, Studentin der Politikwissenschaft und GAL-Kreisgeschäftsführerin, kandidiert auf Platz 11 für den Landtag, und Ralph Wnendt, Diplom-Psychologe und in der Jugendhilfe tätig, wird auf Platz 6 für den grünen Bezirkstag antreten.