Zurück zur Titelseite

 

Pressemitteilung vom 11. April 2008

Sollen Obstbäume Weinstöcken weichen?

Projekt Weinberg am Michelsberg stößt auf Skepsis in den Reihen der Grünen

 

Zugleich mit Wohlwollen und mit Skepsis blicken die Bamberger Grünen auf die Pläne, am Hang des Michelsberger Klosters einen Weinberg anzulegen. Das Projekt im Rahmen der Landesgartenschau soll in der kommenden Woche (am 17.4.) im Umweltsenat behandeln werden. Vor kurzem gab der Naturschutzbeirat ein mehrheitlich positives Votum ab - mit 4 zu 1 Stimmen.

GAL-Stadträtin Kiki Laaser, Mitglied im Aufsichtsrat der Landesgartenschau GmbH, sieht einen überzeugenden kulturhistorischen Charme in dem Projekt, hat aber Sorge bei den Eingriffen in die ökologisch wertvolle Wiese mit Obstbäumen am Fuß des Hanges. Ihre Sorge teilt GAL-Mitglied Erich Spranger, der als Verbandsvertreter im Naturschutzbeirat sitzt: "Die Pläne sind ein zu großer Eingriff in die Streuobstwiese des geschützten Landschaftsbestandteils Michaelsberger Garten." Zahlreiche Obstbäume und Gehölzstrukturen müssten nach seiner Einschätzung gerodet werden. Vorgesehen ist laut Spranger zwar ein extensiver Weinbau, der jedoch die Anwendung von Herbiziden nicht ausschließt.

Kiki Laaser kann sich einen Weinberg am Michelsberg-Hang nur vorstellen, wenn bei dem Projekt Natur- und Kulturlandschaft sorgfältig in Einklang gebracht werden. Sie fordert deshalb, den Weinbau auf den oberen Hangteil zu begrenzen, so dass möglichst wenige Obstbäume fallen. Ziel der Stadt Bamberg müsse außerdem Ökoanbau sein, der mit erheblich geringeren Spritzmitteln auskomme. "Etwas anderes ist mitten im Weltkulturerbe doch gar nicht denkbar", meint Laaser. Außerdem hält die GAL-Stadträtin es für sinnvoll, den Weinberg – sollte er verwirklicht werden - im Rahmen des Ökologischen Lehrpfades auch naturpädagogisch zu erschließen.