Sollen Obstbäume Weinstöcken weichen?
Projekt Weinberg am Michelsberg stößt auf
Skepsis in den Reihen der Grünen
Zugleich mit Wohlwollen und mit Skepsis blicken die
Bamberger Grünen auf die Pläne, am Hang des Michelsberger Klosters
einen Weinberg anzulegen. Das Projekt im Rahmen der
Landesgartenschau soll in der kommenden Woche (am 17.4.) im
Umweltsenat behandeln werden. Vor kurzem gab der Naturschutzbeirat
ein mehrheitlich positives Votum ab - mit 4 zu 1 Stimmen.
GAL-Stadträtin Kiki Laaser, Mitglied im
Aufsichtsrat der Landesgartenschau GmbH, sieht einen überzeugenden
kulturhistorischen Charme in dem Projekt, hat aber Sorge bei den
Eingriffen in die ökologisch wertvolle Wiese mit Obstbäumen am
Fuß des Hanges. Ihre Sorge teilt GAL-Mitglied Erich Spranger, der
als Verbandsvertreter im Naturschutzbeirat sitzt: "Die Pläne
sind ein zu großer Eingriff in die Streuobstwiese des geschützten
Landschaftsbestandteils Michaelsberger Garten." Zahlreiche
Obstbäume und Gehölzstrukturen müssten nach seiner Einschätzung
gerodet werden. Vorgesehen ist laut Spranger zwar ein extensiver
Weinbau, der jedoch die Anwendung von Herbiziden nicht ausschließt.
Kiki Laaser kann sich einen Weinberg am
Michelsberg-Hang nur vorstellen, wenn bei dem Projekt Natur- und
Kulturlandschaft sorgfältig in Einklang gebracht werden. Sie
fordert deshalb, den Weinbau auf den oberen Hangteil zu begrenzen,
so dass möglichst wenige Obstbäume fallen. Ziel der Stadt Bamberg
müsse außerdem Ökoanbau sein, der mit erheblich geringeren
Spritzmitteln auskomme. "Etwas anderes ist mitten im
Weltkulturerbe doch gar nicht denkbar", meint Laaser. Außerdem
hält die GAL-Stadträtin es für sinnvoll, den Weinberg – sollte
er verwirklicht werden - im Rahmen des Ökologischen Lehrpfades auch
naturpädagogisch zu erschließen.
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