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Pressemitteilung vom 17. März 2008

Miese Energiebilanz und undurchsichtige Kostenrechnung

GAL übt scharfe Kritik am Stadtbad-Umbau für den TKS

 

Die Pläne zum Umbau des Stadtbades für den Tourismus- und Kongress-Service TKS stoßen bei den Grünen nach wie vor auf massive Kritik. Die inzwischen zahlreichen Kritikpunkte fasste GAL-Stadträtin Ulrike Heucken nun in zwei Anfragen und einem Antrag zusammen. Dabei geht es wesentlich um das Energiekonzept für das Gebäude, das eine moderne breite Glasfront erhalten soll. Dadurch ist nach Informationen der GAL mit größeren Mengen Kondenswasser und Vermoosung zu rechnen, außerdem ist eine Kühlung des Bodens nötig, um die im Sommer zu erwartenden hohen Temperaturen auszugleichen. "Das Amt für Gebäudewirtschaft wurde bisher nicht beteiligt. Und das vorliegende Energiekonzept spottet allen Klimaschutzzielen", lautet deshalb das harte Urteil von Ulrike Heucken.

Auch dass künftig die vorhandenen Fernwärme-Anschlüsse nicht mehr genutzt werden sollen, will die Grünen-Stadträtin nicht einsehen. "Von der Fernwärme GmbH – übrigens ein Unternehmen, an dem die Stadtwerke beteiligt sind – kam ein gutes Angebot auf Fortführung der Fernwärmeversorgung, das nicht ernsthaft geprüft wurde", so Heucken. Dies will sie über einen Antrag im Stadtrat nun nachholen und außerdem prüfen lassen, ob nicht auch Solarenergie genutzt werden kann – "ein weiteres Versäumnis".

Verärgert ist Heucken zudem über die undurchsichtigen Baukostenrechnungen, "die sich wie von Geisterhand und offenbar ohne Kontrolle erhöhen, aber nie aktuell dem Stadtrat vorliegen." Von geplanten 2,8 Mio Euro habe sich die Bausumme jetzt schon auf fast 3 Mio erhöht, "noch bevor überhaupt der erste Spatenstich getan ist." Nicht nur dieser Vorwurf richtet sich an den Architekten Rosenberg, auch dass dieser bereits vor über einem Jahr dem Bausenat eine Computeranimation versprochen und bisher nie abgeliefert hat, ist für Heucken inakzeptabel.

Die Skepsis der GAL-Stadtratsfraktion weckt auch die Folgekostenrechnung: Trotz einer beinahen Verdoppelung der Nutzfläche gegenüber dem jetzigen TKS-Gebäude sollen sich die Reinigungskosten um nur 340 Euro erhöhen (auf knapp über 10.000 Euro). Die GAL hat deshalb den Verdacht auf Dumping-Löhne. Schließlich erinnert Heucken an den Verwaltungsauftrag, mit dem Landkreis eine Beteiligung am TKS auszuhandeln, "worüber wir seither nie wieder etwas gehört haben."