Miese Energiebilanz und undurchsichtige
Kostenrechnung
GAL übt scharfe Kritik am Stadtbad-Umbau
für den TKS
Die Pläne zum Umbau des Stadtbades für den
Tourismus- und Kongress-Service TKS stoßen bei den Grünen nach wie
vor auf massive Kritik. Die inzwischen zahlreichen Kritikpunkte
fasste GAL-Stadträtin Ulrike Heucken nun in zwei Anfragen und einem
Antrag zusammen. Dabei geht es wesentlich um das Energiekonzept für
das Gebäude, das eine moderne breite Glasfront erhalten soll.
Dadurch ist nach Informationen der GAL mit größeren Mengen
Kondenswasser und Vermoosung zu rechnen, außerdem ist eine Kühlung
des Bodens nötig, um die im Sommer zu erwartenden hohen
Temperaturen auszugleichen. "Das Amt für Gebäudewirtschaft
wurde bisher nicht beteiligt. Und das vorliegende Energiekonzept
spottet allen Klimaschutzzielen", lautet deshalb das harte
Urteil von Ulrike Heucken.
Auch dass künftig die vorhandenen
Fernwärme-Anschlüsse nicht mehr genutzt werden sollen, will die
Grünen-Stadträtin nicht einsehen. "Von der Fernwärme GmbH
– übrigens ein Unternehmen, an dem die Stadtwerke beteiligt sind
– kam ein gutes Angebot auf Fortführung der Fernwärmeversorgung,
das nicht ernsthaft geprüft wurde", so Heucken. Dies will sie
über einen Antrag im Stadtrat nun nachholen und außerdem prüfen
lassen, ob nicht auch Solarenergie genutzt werden kann – "ein
weiteres Versäumnis".
Verärgert ist Heucken zudem über die
undurchsichtigen Baukostenrechnungen, "die sich wie von
Geisterhand und offenbar ohne Kontrolle erhöhen, aber nie aktuell
dem Stadtrat vorliegen." Von geplanten 2,8 Mio Euro habe sich
die Bausumme jetzt schon auf fast 3 Mio erhöht, "noch bevor
überhaupt der erste Spatenstich getan ist." Nicht nur dieser
Vorwurf richtet sich an den Architekten Rosenberg, auch dass dieser
bereits vor über einem Jahr dem Bausenat eine Computeranimation
versprochen und bisher nie abgeliefert hat, ist für Heucken
inakzeptabel.
Die Skepsis der GAL-Stadtratsfraktion weckt auch die
Folgekostenrechnung: Trotz einer beinahen Verdoppelung der
Nutzfläche gegenüber dem jetzigen TKS-Gebäude sollen sich die
Reinigungskosten um nur 340 Euro erhöhen (auf knapp über 10.000
Euro). Die GAL hat deshalb den Verdacht auf Dumping-Löhne.
Schließlich erinnert Heucken an den Verwaltungsauftrag, mit dem
Landkreis eine Beteiligung am TKS auszuhandeln, "worüber wir
seither nie wieder etwas gehört haben."
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