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Pressemitteilung vom 31. Januar 2008

GAL will Wahlbeeinflussung verhindern

Erfahrung bei letzter Stadtratswahl macht strenge Handhabe bei Briefwahl nötig

 

Unredlicher Wahlbeeinflussung wollen sich die 44 KandidatInnen der Grün-Alternativen Liste nicht bedienen – das gaben sie nun in einer öffentlichen Erklärung bekannt. Anlass für den Vorstoß sind Beschwerden von BürgerInnen, die nach der letzten Kommunalwahl 2002 an die GAL herangetragen wurden. Ihnen zufolge waren insbesondere in Seniorenheimen einzelne StadtratskandidatInnen – die nicht aus den Reihen der GAL stammten – gewissermaßen als "Wahlhelfer" unterwegs. Sie sammelten, so die Informationen der GAL, in größerer Anzahl die Wahlbenachrichtigungen der alten Menschen ein, besorgten ihnen beim Amt die Briefwahlunterlagen und waren ihnen dann beim Ausfüllen der Wahlzettel "behilflich".

"Wie uns Angehörige damals mitteilten, wurde auf diese Weise das Stimmverhalten der alten Leute möglicherweise gezielt beeinflusst, da sie sich gegenüber den vermeintlich so freundlichen Helfern verpflichtet fühlten", schildert GAL-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Grader. Dies widerspreche eindeutig den Grundsätzen einer geheimen und freien Wahl. "Alle demokratischen Parteien und Gruppierungen sollten sich verpflichten, nur auf transparente Weise und mit fairen Mitteln um Wählerstimmen zu werben", forderte die GAL-Listenkandidatin auf Platz 1, Ursula Sowa. Dass eine unlautere Wählerbeeinflussung sich bei der bevorstehenden Wahl nicht wiederholt, dafür will die GAL unter anderem mit ihrer Selbsterklärung die Öffentlichkeit sensibilisieren.

Nach Kenntnissen der GAL fährt aber auch das Wahlamt der Stadt Bamberg diesmal einen strengeren Kurs. Aufgrund einer Formulierungsänderung im bayerischen Wahlgesetz wird es nun so gut wie nicht mehr möglich sein, dass bevollmächtigte Personen die Wahlunterlagen für Wahlberechtigte abholen, um sie ihnen persönlich zu bringen und dann auf das Ausfüllen Einfluss zu nehmen. Künftig werden Briefwahlunterlagen nämlich nur noch vom Wahlamt an die Wahlberechtigten direkt per Post verschickt. Ein – insbesondere massenweiser - Einfluss auf das Stimmverhalten älterer BriefwählerInnen dürfte so nur noch schwer möglich sein. Die GAL vertraut auf die strenge Handhabe im Amt, behält sich aber auch vor, bei Beschwerden gegebenenfalls die Praxis zu überprüfen und die entsprechenden Unterlagen einzusehen.

 

Die entsprechende Erklärung der GAL-KandidatInnen lautet:

"Die GAL enthält sich jeder unredlichen Beeinflussung von Wählerinnen und Wählern auf ihre Stimmabgabe bei den Stadtratswahlen und wird ausschließlich auf transparente Weise und mit fairen Mitteln um Wählerstimmen werben.

Die hie und da auch in Bamberg übliche Gepflogenheit, das einzelne StadtratskandidatInnen bei älteren Menschen und in Seniorenheimen "Hilfsdienste" leisten und auf diesem Wege das Ausfüllen des Wahlzettels zu Gunsten der eigenen Person bzw. Liste beeinflussen, lehnt die GAL kategorisch ab und wird sich in keiner Form solcher Methoden bedienen.

Die GAL achtet die demokratischen Grundsätze von Wahlen, insbesondere der freien und geheimen Wahl."