Wird Gaustadter Filetstück verschandelt?
Bei Ortsbegehung der GAL sprachen sich
Bürger gegen Lidl-Markt beim Fischerhof aus
"Diese historische Stelle mit einem Supermarkt
von der Stange zu verschandeln, wäre eine Sünde!'" Das war
die einhellige Meinung der Gaustadter BürgerInnen, die auf
Einladung der GAL-Stadtratsfraktion zum Ortstermin beim Fischerhof
in Gaustadt kamen. Wie berichtet soll neben dem Fischerhof ein
Supermarkt der Lidl-Kette entstehen; der Fischerhof selbst soll als
Gaststätte saniert werden.
Die GAL-StadträtInnen und ihre Gäste hielten diese
Pläne für einen Rückschritt im Vergleich zum aktuell noch
geltenden Bebauungsplan, der zwischen Fischerhof und
Fischerhof-Schlösschen einen kleinen See vorsieht. "Mit dem
Lidl-Markt hingegen bekämen wir ein Riesengebäude im
rückwärtigen Bereich, dem viele große Bäume zum Opfer fallen
müssten, und davor einen großflächigen Parkplatz zur Straße hin
– städtebaulich würde das den Stadtteil Gaustadt massiv
abwerten", prognostizierte GAL-Stadtrat Peter Gack.
Dass dieses "Filetstück" in Gaustadt
etwas besseres verdient hätte, darüber waren sich alle Anwesenden
einig. Ein Bürger schlug vor, das Areal zwischen Fischerhof,
Schlösschen und Cherbonhof in die Landesgartenschau mit
einzubeziehen: "Man hätte hier die Chance, Natur und
historisch wertvolle Bebauung miteinander zu verbinden und einen
zentralen Begegnungs- und Naherholungsraum für die Bürger zu
schaffen."
Da das Verfahren zur Änderung des geltenden
Bebauungsplans bereits begonnen hat, käme es jetzt darauf an, dass
sich möglichst viele Bürger und Bürgerinnen daran beteiligen, um
noch etwas ändern zu können, meinte Petra Friedrich. Sie räumte
ein, dass sich tatsächlich auch viele Leute in Gaustadt einen
zusätzlichen Supermarkt wünschten, warnte aber: "Dafür
sollte man eine andere Stelle finden –dieser schöne Fleck ist
einfach zu schade dafür."
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