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Pressemitteilung vom 11. April 2007

GAL fordert Ausgewogenheit bei Hallenbadfrage

Bäderanbebot müsse auch Bedürfnisse von Familien, Senioren, Schulen usw. erfüllen

 

Eine ausgewogene Diskussion über Sanierung des alten oder Bau eines neuen Hallenbads möchte die Grün-Alternative Stadtratsfraktion GAL erreichen. Mit ihrem Antrag auf Sachstandsbericht nehmen die Grünen Bezug auf die kürzlich erfolgte Anhörung der Fachöffentlichkeit zu dem Thema. "Bei der Anhörung waren ausschließlich Sportfunktionäre zu Wort", resümierte GAL-Stadträtin Ulrike Heucken. "Das ist in Ordnung, ihre Einschätzungen sind wichtig und ihre Forderungen aus rein sportlicher Sicht sicherlich gerechtfertigt." Doch bei einer Entscheidung dieser Tragweite – immerhin gehe es um über 20 Millionen Euro - müsse der Stadtrat auch andere Interessen und Argumente berücksichtigen. "Und die haben oft keine so wirksame Lobby!"

Mit ihrer Anfrage wollen die Grünen die Frage "Sanierung oder Neubau" noch aus weiteren, wie Sie meinen, "bisher vernachlässigten Blickwinkeln beleuchten". Welche Chancen das Hallenbad am Margaretendamm bietet, wurde nach Ansicht von Peter Gack noch nicht genügend ausgelotet. "In der von den Stadtwerken in Auftrag gegebenen Untersuchung beschäftigt sich nur eine von fünf Varianten mit einer Sanierung – das wurde ausgesprochen phantasielos geprüft." Gack fordet hier Nachbesserung. Er will auch wissen, ob ein Anbau an das bestehende Gebäude möglich ist und ob im Rahmen der Landesgartenschau die Flusslandschaft in ein neues Hallenbadkonzept integriert werden könnte. Dass man Sanierungsvorschläge des Hallenbads bisher gerne mit dem Pauschaleinwand Denkmalschutz abgeblockt hat, will Peter Gack nicht einsehen und stellt die provokante Gegenfrage: "Sind Abstriche und Kompromisse beim Denkmalschutz nicht besser als ein auf Jahrzehnte ungenutztes Gebäude mit nur ruinösen Zukunftsaussichten?"

Ulrike Heucken erinnert an die bisher kaum diskutierten Bedürfnisse großer Bevölkerungsgruppen: "Welches Bäderangebot wünschen sich eigentlich Familien, ältere Menschen, Personen mit Behinderung, Jugendgruppen usw.?" Sie fordert, Gremien wie Familien-, Seniorenbeirat u. a. hierzu zu befragen und auch darauf Rücksicht zu nehmen, dass die Bedürfnisse sich mit der demographischen Entwicklung wandeln werden. In diesem Zusammenhang fragt sie nach der Zielsetzung eines möglichen Neubaus am Stadion: "Will Bamberg mit einer solchen Investition Besucher aus der ganzen Region, gar der Metropolregion Nürnberg, anziehen? Oder sollen die Bamberger Bäder einfach nur eine gute Grundversorgung für die Bamberger Bürger und Bürgerinnen bieten?"

Ihre Kollegin Kiki Laaser wiederum fragt nach den verkehrlichen Auswirkungen, wenn es zu einem Neubau beim Stadionbad käme: "Welche zusätzlichen Verkehrsströme werden erwartet? Wo soll geparkt werden? Welche zusätzlichen Busangebote sind nötig? Wie werden die Kinder aus den Bamberger Schulen zum Schwimmunterricht gebracht, und was kostet das?"