GAL fordert Ausgewogenheit bei Hallenbadfrage
Bäderanbebot müsse auch Bedürfnisse von
Familien, Senioren, Schulen usw. erfüllen
Eine ausgewogene Diskussion über Sanierung des
alten oder Bau eines neuen Hallenbads möchte die Grün-Alternative
Stadtratsfraktion GAL erreichen. Mit ihrem Antrag auf
Sachstandsbericht nehmen die Grünen Bezug auf die kürzlich
erfolgte Anhörung der Fachöffentlichkeit zu dem Thema. "Bei
der Anhörung waren ausschließlich Sportfunktionäre zu Wort",
resümierte GAL-Stadträtin Ulrike Heucken. "Das ist in
Ordnung, ihre Einschätzungen sind wichtig und ihre Forderungen aus
rein sportlicher Sicht sicherlich gerechtfertigt." Doch bei
einer Entscheidung dieser Tragweite – immerhin gehe es um über 20
Millionen Euro - müsse der Stadtrat auch andere Interessen und
Argumente berücksichtigen. "Und die haben oft keine so
wirksame Lobby!"
Mit ihrer Anfrage wollen die Grünen die Frage
"Sanierung oder Neubau" noch aus weiteren, wie Sie meinen,
"bisher vernachlässigten Blickwinkeln beleuchten". Welche
Chancen das Hallenbad am Margaretendamm bietet, wurde nach Ansicht
von Peter Gack noch nicht genügend ausgelotet. "In der von den
Stadtwerken in Auftrag gegebenen Untersuchung beschäftigt sich nur
eine von fünf Varianten mit einer Sanierung – das wurde
ausgesprochen phantasielos geprüft." Gack fordet hier
Nachbesserung. Er will auch wissen, ob ein Anbau an das bestehende
Gebäude möglich ist und ob im Rahmen der Landesgartenschau die
Flusslandschaft in ein neues Hallenbadkonzept integriert werden
könnte. Dass man Sanierungsvorschläge des Hallenbads bisher gerne
mit dem Pauschaleinwand Denkmalschutz abgeblockt hat, will Peter
Gack nicht einsehen und stellt die provokante Gegenfrage: "Sind
Abstriche und Kompromisse beim Denkmalschutz nicht besser als ein
auf Jahrzehnte ungenutztes Gebäude mit nur ruinösen
Zukunftsaussichten?"
Ulrike Heucken erinnert an die bisher kaum
diskutierten Bedürfnisse großer Bevölkerungsgruppen:
"Welches Bäderangebot wünschen sich eigentlich Familien,
ältere Menschen, Personen mit Behinderung, Jugendgruppen
usw.?" Sie fordert, Gremien wie Familien-, Seniorenbeirat u. a.
hierzu zu befragen und auch darauf Rücksicht zu nehmen, dass die
Bedürfnisse sich mit der demographischen Entwicklung wandeln
werden. In diesem Zusammenhang fragt sie nach der Zielsetzung eines
möglichen Neubaus am Stadion: "Will Bamberg mit einer solchen
Investition Besucher aus der ganzen Region, gar der Metropolregion
Nürnberg, anziehen? Oder sollen die Bamberger Bäder einfach nur
eine gute Grundversorgung für die Bamberger Bürger und
Bürgerinnen bieten?"
Ihre Kollegin Kiki Laaser wiederum fragt nach den
verkehrlichen Auswirkungen, wenn es zu einem Neubau beim Stadionbad
käme: "Welche zusätzlichen Verkehrsströme werden erwartet?
Wo soll geparkt werden? Welche zusätzlichen Busangebote sind
nötig? Wie werden die Kinder aus den Bamberger Schulen zum
Schwimmunterricht gebracht, und was kostet das?"
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