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Pressemitteilung vom 6. März 2007

Schwimmen Bambergs Bädern die Gelder davon?

 

Da beschließt der Aufsichtsrat der Stadtwerke mehrheitlich, dass die Gelder für die Sanierung des Freibades Gaustadt nicht freigegeben werden. Zwei Wochen später legte OB Andreas Starke, der mit seiner Meinung im Aufsichtsrat unterlegen war, dem Stadtrat eine Empfehlung als Tischvorlage vor. Der Stadtrat soll dem Aufsichtsrat empfehlen, die Mittel doch freizugeben.

Im Aufsichtsrat der Stadtwerke sind aber nur drei der fünf Stadtratsfraktionen (CSU, SPD und Freie Bürger) vertreten. Allen anderen Stadträten war daher die Diskussion schleierhaft und aus welchen Gründen der Aufsichtsrat, u.a. die CSU-Mitglieder Müller und Neller, gegen die Freigabe gestimmt haben.

Aus den Wortbeiträgen der SPD- und CSU-Stadträte wurde eigentlich nur deutlich, so GAL-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Grader, dass die SPD der CSU mal wieder Blockadepolitik vorwarf, während die CSU angeblich sachliche Argumente ins Feld führte. "Da aber den anderen Stadträten keine weiteren Unterlagen vorlagen", so Grader weiter, "ist zu vermuten, dass eine Finanzierung der Sanierung des Gaustadter Freibades seitens der Stadtwerke nicht darstellbar ist, ohne das neu geplante Hallenbad zu gefährden."

Wie GAL-Stadträtin Kiki Laaser betonte, stellt sich neben der inhaltlichen Diskussion natürlich die Frage nach den Befugnissen zwischen den Gremien. Der OB ist sauer, weil er eine Abstimmung im Aufsichtsrat verliert, also versucht er über den Stadtrat den Beschluss des Aufsichtsrates zu kippen. Der Stadtrat kann aber nur eine Empfehlung aussprechen, nicht aber den Aufsichtsrat anweisen.

Nach einem einstündigen Schlagabtausch zwischen SPD und CSU kam eine einstimmige Empfehlung des Stadtrates - incl. der Stimmen der CSU-Aufsichtsräte, die noch vor zwei Wochen "sachliche" Argumente dagegen hatten - heraus.

Wenn der Aufsichtsrat dieser Empfehlung folge, habe dies natürlich Konsequenzen für die zukünftige Bamberger Bäderlandschaft, kommentierte GAL-Finanzexperte Peter Gack den Beschluss des Stadtrates. Dieses einstimmige Votum für den Erhalt des Gaustadter Freibades bedeute, dass auch die Defizite weiter von den Stadtwerken getragen werden muss. Mit dem von SPD und CSU forcierten Neubau eines Hallenbades kommen zusätzliche Folgekosten auf die Stadtwerke zu. Es sei abzusehen, dass dies für die Stadtwerke nicht tragbar sein wird. Für Peter Gack ist klar, dass hier die beiden großen Parteien endlich Farbe bekennen müssen und nicht einfach beide Bäder der Bevölkerung versprechen können.

Für die GAL, die eine stadtteilnahe Versorgung der Bevölkerung mit Bädern favorisiere, ist diese Entscheidung für das Gaustadter Freibad, wie Kiki Laaser hervorhob, eindeutig eine Ablehnung des überdimensionierten Hallenbadneubaus.