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Pressemitteilung vom 18. Januar 2007

Zu viel Euphorie für Hallenbad-Neubau

GAL mahnt sachliche und moderate Diskussion an – Finanzierung sei noch unklar

 

"Die sachliche Diskussion um ein neues Hallenbad droht in einer Welle allgemeiner Euphorie unterzugehen, die nach und nach auch kritische und maßvoll warnende Stimmen überschwemmt." Diese Befürchtung äußerten die Stadträtinnen und Stadträte der GAL-Fraktion bei ihrer jüngsten Sitzung. Begrüßt wurde von den Grün-Alternativen die vorbildliche Bürgerbeteiligung und umfassende Information der Öffentlichkeit durch die Stadtwerke in einem so frühen Planungsstadium.

Positiv sieht die GAL auch folgende Punkte bei den vorgelegten Planungen, wie Wolfgang Grader, GAL-Fraktionsvorsitzender, betonte: "Keine der Neubau-Varianten ist ein 'Spaßbad' mit dem Schwerpunkt 'Erlebnis und Event', die geplanten Eintrittspreise sind moderat, und 50% der Wasserfläche sind für Sport- und Vereinsschwimmen vorgesehen." Außerdem habe man sich auf eine familienfreundliche Gestaltung (z.B. Picknick-Wiese ohne Gastronomie-Zwang) konzentriert.

GAL-Stadträtin Petra Friedrich kritisierte jedoch, dass in dem Gutachten die Sanierung des als Einzeldenkmal eingetragenen Hallenbads am Margaretendamm "ausgesprochen lieb- und lustlos" behandelt worden sei. Den zwölf Varianten eines Neubaus stünde nur eine einzige "zudem noch völlig phantasielose" Sanierungsvariante gegenüber. "Mit dieser Perspektive hat man sich nicht angemessen auseinandergesetzt, sondern nur hinter dem Vorwand versteckt, das Hallenbad sei Denkmalschutzgründen nicht modernisierbar." Darüber hinaus bezweifelt Friedrich die im Gutachten dafür angesetzen Kosten, die sie als zu hoch einschätzt.

Auch ihre Kollegin Ulrike Heucken mahnte an, die Sanierungsvariante nicht so einfach beiseite zu schieben. Ohnehin würde sich bei einem Neubau die Frage stellen, was mit dem bestehenden Hallenbad geschieht. "Einfach abreißen und das Grundstück versilbern – das wird nicht gehen", so Heucken. Ihr liegt der Innenstadtstandort der Hallenbads sehr am Herzen, "weil wir auch im Stadtzentrum die Freizeitqualität erhalten müssen."

Grünen-Stadtrat Peter Gack sieht vor allem finanzielle Probleme. "Es können die luxuriösesten Neubaupläne diskutiert werden – solange die Finanzierung nicht steht, bleiben sie Luftnummern. Es hängt alles davon ab, ob die erhofften Zuschüsse in der erwarteten Höhe auch wirklich fließen." Er mahnte an, die Folgen eines Hallenbadneubaus für den Haushalt der Stadt nicht zu vergessen. "Das Geld, das hier hinein gesteckt wird, fehlt logischerweise an anderen Stellen, wo die Lobby nicht so stark ist."