Parkleitsystem: Mehr Leiden als Leiten
Grüne kritisieren misslungenes Konzept –
Parksuchverkehr wird in Innenstadt gelockt
Als "konzeptionell misslungen" bezeichnete
Kiki Laaser bei der jüngsten Sitzung der GAL-Stadtratsfraktion das
neue dynamische Parkleitsystem. Die Anzeigen an den Einfallstraßen
zur Innenstadt suggerieren den Autofahrern nach Meinung der GAL,
dass es sinnvoll ist, nicht das nächstgelegene Parkhaus zu nutzen,
sondern weiter ins Zentrum zu fahren. "Genau das Gegenteil also
von dem, was man erreichen wollte: Man lockt den Parksuchverkehr
noch mehr in die Innenstadt als je zuvor."
Was die GAL kritisiert, wird am Beispiel deutlich:
Die PLS-Anzeige an der Siechenstraße weist zum einen die freien
Parkplätze im Parkhaus "Zentrum-Nord" (gemeint ist das
Parkhaus Georgendamm) aus. Zum anderen zählt die Anzeige alle
freien Parkplätze in den übrigen Parkhäusern zusammen: unter der
Angabe "Zentrum". Gleiches gilt für die PLS-Anzeige in
der Friedrichstraße: Das nächstgelegene Parkhaus Schützenstraße
wird hier als "Zentrum-Süd" bezeichnet, alle übrigen
(darunter auch der Georgendamm) unter dem Begriff
"Zentrum" zusammengefasst.
Die Folge ist laut Laaser, dass die Autofahrer
jeweils an der nächstgelegenen Parkmöglichkeit vorbei und weiter
ins Zentrum fahren. "Weil es für die meistgenutzte
Karstadt-Tiefgarage aber keine eigene Anzeige gibt, stehen dort die
Autos nach wie vor im Stau und warten auf frei werdende
Plätze." Oder aber, so ihre Beobachtung, sie fahren durch das
Zentrum hindurch und parken auf der anderen Seite des Zentrums.
"Die 600.000 Euro Investitonskosten für das
Parkleitsystem hat die GAL von Anfang an als zu hoch kritisiert.
Aber jetzt ist noch nicht einmal die geringste Verbesserung erreicht
worden", ärgert sich Peter Gack. Die GAL fordert deshalb eine
Nachbesserung und beantragt außerdem, das gesamte innerstädtische
Parkierungssystem neu zu ordnen. Der vom Stadtrat beschlossene
Verkehrsentwicklungsplan nennt dazu mehrere Punkte, die laut Gack
"jetzt umsetzungsreif" sind.
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