GAL will 3 Prozent mehr Fahrgäste
Geplantes Ausdünnen des Busfahrplans
stößt auf Kritik der Grünen-Fraktion
Die für nächstes Jahr geplanten
Fahrplanänderungen für die Bamberger Stadtbusse laufen konträr zu
den Zielen des beschlossenen Verkehrsentwicklungsplans. Das meint
die GAL-Stadtratsfraktion und will deshalb bei der bevorstehenden
Debatte über die Zielvereinbarungen für die städtischen
Unternehmen gegensteuern.
Wie Grünen-Stadtrat Peter Gack kritisierte, planen
die Stadtwerke für 2007 ein ausgedünntes Busangebot, so dass die
Zahl der Busse von 49 auf 43 reduziert werden kann. Hintergrund ist
laut Gack eine Fahrgastanalyse, aufgrund derer man die Taktzeiten
von nicht so gut frequentierten Linien verringern will. Im Gegenzug
würden zwar gut nachgefragte Linien aufgestockt, aber das betreffe
nur Ausnahmen wie etwa die Linien 10 (Michaelsberg) und 18
(Klinikum). Die Linie 26 (Gaustadt) soll sogar ganz gestrichen
werden.
Peter Gack hält den rein betriebswirtschaftlichen
Ansatzpunkt der Fahrgastanalyse für verkehrspolitisch zu kurz
getreten: "Die Fragestellung lautete lediglich: Wir optimieren
wir die vorhandenen Fahrgäste auf weniger Busse? Verkehrspolitisch
vernünftig aber hätte man fragen müssen: Wie bekommen wir mehr
Fahrgäste in die Busse?" Wolle der Stadtrat den selbst
beschlossenen Verkehrsentwicklungsplan ernst nehmen, dann müsse das
Ziel sein, Menschen zum Busfahren zu bewegen, die jetzt noch mit dem
Auto fahren.
Dass die Stadtwerke vor allem betriebswirtschaftlich
rechnen, ist in den Augen der GAL nachvollziehbar – vor allem
nachdem die neue Bundesregierung die Regionalisierungsmittel kürzt
und auch der Freistaat Bayern die bisher an die Stadt Bamberg
gezahlten ÖPNV-Zuschüsse reduziert habe. "Dass die Stadtwerke
also Kostenersparnis als erstes Ziel sehen, leuchtet ein",
meinte Peter Gack, "aber es ist Aufgabe der Stadt bzw. des
Stadtrats, verkehrspolitische Ziele zu setzen und notfalls diese
auch mit zu finanzieren." Als Zielvorgabe für die Stadtwerke
schlägt die GAL deshalb vor, dass die Fahrgastzahlen innerhalb der
nächsten zwei Jahre um 3% zu steigern sind. Der dafür notwendige
Finanzbedarf müsse durch eine entsprechende
Finanzierungsvereinbarung mit den Stadtwerken gedeckt werden.
|