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Pressemitteilung vom 24. Oktober 2006

GAL will 3 Prozent mehr Fahrgäste

Geplantes Ausdünnen des Busfahrplans stößt auf Kritik der Grünen-Fraktion

 

Die für nächstes Jahr geplanten Fahrplanänderungen für die Bamberger Stadtbusse laufen konträr zu den Zielen des beschlossenen Verkehrsentwicklungsplans. Das meint die GAL-Stadtratsfraktion und will deshalb bei der bevorstehenden Debatte über die Zielvereinbarungen für die städtischen Unternehmen gegensteuern.

Wie Grünen-Stadtrat Peter Gack kritisierte, planen die Stadtwerke für 2007 ein ausgedünntes Busangebot, so dass die Zahl der Busse von 49 auf 43 reduziert werden kann. Hintergrund ist laut Gack eine Fahrgastanalyse, aufgrund derer man die Taktzeiten von nicht so gut frequentierten Linien verringern will. Im Gegenzug würden zwar gut nachgefragte Linien aufgestockt, aber das betreffe nur Ausnahmen wie etwa die Linien 10 (Michaelsberg) und 18 (Klinikum). Die Linie 26 (Gaustadt) soll sogar ganz gestrichen werden.

Peter Gack hält den rein betriebswirtschaftlichen Ansatzpunkt der Fahrgastanalyse für verkehrspolitisch zu kurz getreten: "Die Fragestellung lautete lediglich: Wir optimieren wir die vorhandenen Fahrgäste auf weniger Busse? Verkehrspolitisch vernünftig aber hätte man fragen müssen: Wie bekommen wir mehr Fahrgäste in die Busse?" Wolle der Stadtrat den selbst beschlossenen Verkehrsentwicklungsplan ernst nehmen, dann müsse das Ziel sein, Menschen zum Busfahren zu bewegen, die jetzt noch mit dem Auto fahren.

Dass die Stadtwerke vor allem betriebswirtschaftlich rechnen, ist in den Augen der GAL nachvollziehbar – vor allem nachdem die neue Bundesregierung die Regionalisierungsmittel kürzt und auch der Freistaat Bayern die bisher an die Stadt Bamberg gezahlten ÖPNV-Zuschüsse reduziert habe. "Dass die Stadtwerke also Kostenersparnis als erstes Ziel sehen, leuchtet ein", meinte Peter Gack, "aber es ist Aufgabe der Stadt bzw. des Stadtrats, verkehrspolitische Ziele zu setzen und notfalls diese auch mit zu finanzieren." Als Zielvorgabe für die Stadtwerke schlägt die GAL deshalb vor, dass die Fahrgastzahlen innerhalb der nächsten zwei Jahre um 3% zu steigern sind. Der dafür notwendige Finanzbedarf müsse durch eine entsprechende Finanzierungsvereinbarung mit den Stadtwerken gedeckt werden.