"Kein Herumdoktern an Symptomen"
GAL will Sandstraßensperrung
aufrechterhalten – Gesamtkonzept nötig
Das morgendliche Verkehrschaos am Torschuster sieht
die GAL-Stadtratsfraktion als Folge einer Verkehrspolitik, die
"immer nur an einzelnen Symptomen herumdoktert, aber bisher
nicht den Mut zu einem Gesamtkonzept aufbringt." Bei ihrer
jüngsten Sitzung stellten die GAL-StadträtInnen klar, dass das
hohe Verkehrsaufkommen nicht durch eine neue Regelung für die
Sandstraße zustande gekommen sei. "Die Sandstraße ist bereits
seit zehn Jahren nachts von 18 Uhr bis 8 Uhr gesperrt. An dieser
Regelung hat sich nichts geändert", so Ulrike Heucken.
Chaotische Zustände am Torschuster gibt es nach
Beobachtung der GAL bereits, seit die Verkehrsführung am
Maienbrunnen geändert wurde, also seit über einem Jahr. Die
Einbahnregelung am Maienbrunnen bergabwärts mit Einmündung in die
Schweinfurter Straße war nach Darstellung von Peter Gack auf
Betreiben des damaligen verkehrspolitischen Sprechers der CSU, Dr.
Heller, zustande gekommen – und zwar gegen die mehrheitliche
Empfehlung der interfraktionellen Arbeitsgruppe Verkehr. Die
Hellersche Variante habe sich auch darüber hinweggesetzt, dass die
Stadtverwaltung eine 50%ige Verkehrszunahme für Domberg und
Michaelsberg voraussagte. "Es war wieder einmal eine von
jeglicher Gesamtsicht losgelöste Entscheidung, deren Konsequenzen
nicht berücksichtigt wurden." Jetzt die Folgen mit wieder
neuen Einzelentscheidungen bekämpfen zu wollen, hält Gack deshalb
für eine "Wiederholung immer desselben Grundfehlers". Die
GAL spricht sich mithin dagegen aus, die Sandstraßensperrung jetzt
aufzuheben oder zu reduzieren.
"Es muss endlich eine zusammenhängende
Neuregelung des Verkehrs im Berggebiet umgesetzt werden, die das
Interesse von Anwohnern in Sandstraße und Maienbrunnen auf
Verkehrsberuhigung gleichermaßen berücksichtigt", forderte
Gack. Durchgangsverkehr müsse unterbunden werden, Schulen,
Altenheime und Kliniken müssten weiterhin erreichbar sein, wobei
der ÖPNV eine deutliche Bevorrechtigung genießen müsse. Seine
Kollegin Heucken verwies auf das Stucke-Gutachten aus den 90er
Jahren, das nach wie vor die beste und durchdachteste Lösung biete:
"Es wäre schnell und ohne hohe Kosten umzusetzen. Mindestens
zu einem Probejahr sollte sich der Stadtrat endlich
durchringen."
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