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Pressemitteilung vom 18. Juli 2006

"Auch modernes Bauen muss in Bamberg einen Platz haben!"

Die GAL Bamberg zum Hotelneubau an den Unteren Mühlen

 

Ausführlich besprachen Mitglieder und Anhänger der GAL (Grüne Alternative Liste) Bamberg bei ihrem donnerstäglichen Plenum den Hotelneubau an den Unteren Mühlen.

"Das Gelände mitten im Herzen des Weltkulturerbes liegt seit über zehn Jahren brach. Wir haben jetzt endlich die Chance, dass sich dort etwas entwickelt", meint GAL-Stadträtin Petra Friedrich. Die baupolitische Sprecherin hält den Architektenwettbewerb für außerordentlich gelungen: "Wir haben qualitativ hochwertige Entwürfe gesehen. Zu bedauern ist nur, dass die Öffentlichkeit dazu bisher keine fundierten Erläuterungen erhalten hat." Friedrich kritisierte außerdem, "dass von vielen pauschale Urteile gefällt werden, ohne dass sie die eigentlichen Hintergründe und Details kennen." Denkmalpflegerischen Bedenken entgegnete sie: "Alle eingereichten Entwürfe hielten sich an den Bebauungsplan aus den 90er Jahren, der mit der Heimatpflege abgestimmt war. Und dieser orientierte sich in den Ausmaßen an den früheren Mühlen - auch historisch war die Bebauung dort schon sehr eng."

Allgemein positiv aufgenommen wurden das Engagement des Investors Günther Schmidt von "Casa Tecta" für den beschränkten Wettbewerb über die Gestaltung des Neubaus. Die ehemalige Bundestagsabgeordnete Ursula Sowa zeigte sich begeistert über die Teilnahme hochrangiger Architektinnen und Architekten, auch aus dem europäischen Ausland.

Angesichts der Kontroverse über den ausgewählten Entwurf von Mahler Günster Fuchs Generalplaner GmbH wurde über die "breite Bürgerbeteiligung" diskutiert, die Oberbürgermeister Andreas Starke bei der Entscheidung anstrebt.

Am 2. August soll in den Harmoniesälen des E.T.A Hoffmann Theaters der ausgewählte Vorschlag für den Neubau durch das Baureferat der Stadt Bamberg präsentiert werden.

"Für eine größere Transparenz sollte nicht nur der prämierte Entwurf, sondern auch der zweite und dritte Platz der Ausschreibung vorgestellt werden. Nur so kann der Eindruck einer Webeveranstaltung für eine scheinbar bereits beschlossene Sache vermeiden werden. Zur Diskussion über etwas aufzurufen, was man selbst bereits für beschlossen hält, schafft keine Bürgerbeteiligung, sondern Bürgerfrust", warnte Peter Zorn, GAL-Vorstandsmitglied.

Zu einem besseren Verständnis sollte den Bürgerinnen und Bürgern auch noch einmal die genauen Gründe für die Entscheidung der Jury nähergebracht werden.

"Eine pauschale Meinungsmache gegen den Entwurf lehnen wir ab", so der Vorsitzende der GAL-Stadtratsfraktion Wolfgang Grader. "Der Erhalt des Weltkulturerbes in Bamberg muss an oberster Stelle stehen. Im Fall des Grundstücks an den Unteren Mühlen jedoch kann die ruinöse Bausubstanz nicht mehr rekonstruiert werden. Wir sollten deshalb ein modernes Bauwerk als Chance verstehen, nicht als Gefahr", äußerte sich Grader abschließend.