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Pressemitteilung vom 4. Mai 2006

Ablenkungsmanöver der Mobilfunkfirmen?

Neuer Standort in der Coburger Straße – GAL fordert von OB Starke offensiveres Vorgehen

 

Einen Affront gegen Stadt und Bevölkerung nennt die Grünen-Stadtratsfraktion das Vorgehen der Mobilfunkfirmen, die auf den Bamberger Dächern eine Antenne nach der anderen aufbauen. Vor kurzem hatte die neue Anlage in der Schwarzenbergstraße für Wirbel gesorgt, aktuell gibt es laut GAL neue Antennen in der Coburger Straße, demnächst zu erwarten seien ein dritter Mobilfunkmast mit zusätzlichen Antennen auf dem Gelände der Brauerei Kaiserdom und ein neuer Antennenstandort in Kramersfeld.

Der umweltpolitische Sprecher der GAL, Peter Gack, erkennt darin ein "ausgeklügeltes Ablenkungsmanöver" der Mobilfunkfirmen: "Da erklärten sich die Mobilfunkvertreter nach zähem Ringen bereit, an vier bis fünf Standorten sogenannte Optimierungsgutachten erstellen zu lassen - die sie übrigens nicht selber zahlen, sondern die auf Kosten der Steuerzahler gehen. Und parallel untergraben sie jede Kooperation mit der Stadt, indem sie eigenmächtig neue Sendestandorte errichten und sogar gerichtlich durchsetzen." Auf diese Weise wollten die Betreiber wohl vollendete Tatsachen schaffen, denn sie wüssten, dass die Bevölkerung dem Mobilfunk immer kritischer gegenüberstehe und langfristig neue Standorte immer schwieriger durchzusetzen sein würden.

Stadträtin Petra Friedrich, baupolitische Sprecherin der GAL, betonte, dass eine flächendeckende Versorgung für das mobile Telefonieren in Bamberg längst erreicht sei. "Alles Neue ist technischer Luxus, der angesichts der beträchtlichen Gesundheitsgefahren verzichtbar ist."

Die GAL-Fraktion fordert den neuen Oberbürgermeister Andreas Starke auf, die Gesundheitsinteressen der Bürgerinnen und Bürger offensiver zu verteidigen. Der so genannte "Runde Tisch" mit den Bürgerinitiativen sei seit Monaten nicht mehr zusammengekommen, weil sich die Firmen allen Gesprächen verweigern. Ziel muss nach Ansicht der GAL eine Gesamtplanung für die Stadt sein, um die Strahlenbelastung an allen Stellen möglichst gering zu halten.