Ablenkungsmanöver der Mobilfunkfirmen?
Neuer Standort in der Coburger Straße –
GAL fordert von OB Starke offensiveres Vorgehen
Einen Affront gegen Stadt und Bevölkerung nennt die
Grünen-Stadtratsfraktion das Vorgehen der Mobilfunkfirmen, die auf
den Bamberger Dächern eine Antenne nach der anderen aufbauen. Vor
kurzem hatte die neue Anlage in der Schwarzenbergstraße für Wirbel
gesorgt, aktuell gibt es laut GAL neue Antennen in der Coburger
Straße, demnächst zu erwarten seien ein dritter Mobilfunkmast mit
zusätzlichen Antennen auf dem Gelände der Brauerei Kaiserdom und
ein neuer Antennenstandort in Kramersfeld.
Der umweltpolitische Sprecher der GAL, Peter Gack,
erkennt darin ein "ausgeklügeltes Ablenkungsmanöver" der
Mobilfunkfirmen: "Da erklärten sich die Mobilfunkvertreter
nach zähem Ringen bereit, an vier bis fünf Standorten sogenannte
Optimierungsgutachten erstellen zu lassen - die sie übrigens nicht
selber zahlen, sondern die auf Kosten der Steuerzahler gehen. Und
parallel untergraben sie jede Kooperation mit der Stadt, indem sie
eigenmächtig neue Sendestandorte errichten und sogar gerichtlich
durchsetzen." Auf diese Weise wollten die Betreiber wohl
vollendete Tatsachen schaffen, denn sie wüssten, dass die
Bevölkerung dem Mobilfunk immer kritischer gegenüberstehe und
langfristig neue Standorte immer schwieriger durchzusetzen sein
würden.
Stadträtin Petra Friedrich, baupolitische
Sprecherin der GAL, betonte, dass eine flächendeckende Versorgung
für das mobile Telefonieren in Bamberg längst erreicht sei.
"Alles Neue ist technischer Luxus, der angesichts der
beträchtlichen Gesundheitsgefahren verzichtbar ist."
Die GAL-Fraktion fordert den neuen
Oberbürgermeister Andreas Starke auf, die Gesundheitsinteressen der
Bürgerinnen und Bürger offensiver zu verteidigen. Der so genannte
"Runde Tisch" mit den Bürgerinitiativen sei seit Monaten
nicht mehr zusammengekommen, weil sich die Firmen allen Gesprächen
verweigern. Ziel muss nach Ansicht der GAL eine Gesamtplanung für
die Stadt sein, um die Strahlenbelastung an allen Stellen möglichst
gering zu halten.
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