Rathaus braucht barrierefreie Rampe
Arge "Menschen mit Behinderung"
und Ursula Sowa: Stadt soll Architektenvorschläge einholen
Dass es bald eine barrierefreie Rampe vom Maxplatz
ins Rathaus geben muss, darüber herrschte Übereinstimmung bei
einem Gespräch der "Arbeitsgemeinschaft Bamberger
Selbsthilfegruppen chronisch kranker und behinderter Menschen"
(Arge) mit der Grünen-OB-Kandidatin Ursula Sowa sowie Stadträten
und –rätinnen der Grün-Alternativen Liste und der Freien
Wähler/Bamberger Realisten.
Jutta Sturm-Heidler, Vorsitzende der Arge und
zugleich des städtischen Beirats für Menschen mit Behinderung,
schilderte den aus ihrer Sicht untragbaren momentanen Zustand:
"Menschen mit Handicap werden auf den Hintereingang verwiesen,
der umständlich zu erreichen und per Auto nur mit Sondergenehmigung
anfahrbar ist. Für uns ist das eine Zumutung und eine
Ausgrenzung." Sturm-Heidler betonte, dass Kosten für eine
Rampe am Maxplatz-Eingang nicht als "Sonderausgaben für
Behinderte" abgestempelt werden dürften: "Eine Rampe ist
für alle da und wird auch von allen benutzt: Alte Menschen, Eltern
mit Kinderwagen, Menschen mit Gepäck und ganz einfach gesunde
Menschen, die nicht gerne Treppen steigen."
Der Beirat habe sich beim Rathauszugang für einen
Architektenwettbewerb bzw. das Einholen von Architektenvorschlägen
ausgesprochen: "Der barrierefreie Rathauszugang sollte
mindestens denselben Stellenwert haben wie ein Beleuchtungskonzept
für den Maxplatz", forderte die Arge-Vorsitzende.
OB-Kandidatin Ursula Sowa, selbst Architektin,
konnte dem nur zustimmen. Sie bedauerte, dass von Seiten der
Stadtverwaltung zunächst nur die Rückmeldung kam, dass ein
barrierefreier Eingang zum Maxplatz hin nicht möglich sei. Sie
zeigte sich aber zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden wird,
die sowohl den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderung als auch
dem Denkmalschutz gerecht wird.
Auch den Forderungen der Arge nach barrierefreien
Zugängen zu anderen öffentlichen Gebäuden, wie der Villa Dessauer
und den Museen, stimmte sie zu: "Eine Weltkulturerbestadt wie
Bamberg muss die Teilhabe an Kultur allen Menschen möglich
machen." Dennoch wollte Sowa keine leeren Versprechungen
machen. "Als Oberbürgermeisterin würde ich ein jährliches
Budget für den schrittweisen Umbau einrichten, so dass die vom
Behindertenbeirat als notwendig erachteten Maßnahmen der Reihe nach
bearbeitet werden können." Sowa sieht auch die Möglichkeit,
Fördermittel des Bundes für barrierefreien Tourismus zu bekommen,
die noch unter der rot-grünen Bundesregierung eingeführt wurden.
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