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Pressemitteilung vom 14. Februar 2006

Luitpoldstraße verkehrsberuhigt oder total gesperrt?

Diskussion bei GAL-Info-Abend über künftige Verkehrsführung mit neuer Luitpoldbrücke

 

"Entweder alles so lassen, wie es ist, oder Totalsperrung." Diese radikale Position vertrat Ted Neumann als Sprecher der Interessengemeinschaft Luitpoldstraße/Königstraße bei einem Info-Abend, der sich mit Fragen zum Verkehr nach dem Neubau der Luitpoldbrücke beschäftigte. Sogar die Veranstalter, Grün-Alternative Stadtratsfraktion und Grünen-OB-Kandidatin Ursula Sowa, waren überrascht angesichts dieses Standpunkts der anliegenden Geschäftsleute.

Ted Neumann begründete seine Haltung damit, dass "halbe Sachen" der Luitpoldstraße als Geschäftsstraße nichts bringen würden: "Entweder 22.000 Autos oder keines", meinte er und lehnte jede mildere Form der Verkehrsberuhigung kategorisch ab. Durch eine Fußgängerzone Luitpoldstraße, wie sie ihm vorschwebt, würde er nicht einmal mehr den öffentlichen Busverkehr dulden, "weil die Abgase, Erschütterungen und der Lärm der Busse nur ein Störfaktor wären." Gleichwohl bezeichnete er eine Totalsperrung als "ebenso wünschenswert wie utopisch" und progrnostizierte deshalb dem Geschäftsviertel rund ums Luitpoldeck den baldigen Niedergang.

Dem wollten die übrigen Teilnehmer des Info-Abends nicht zustimmen. So konnten sich die Vertreter des Agenda-Forums Verkehr die Luitpoldstraße als Bustrasse und als verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit Tempo-20-Zone sehr wohl vorstellen. Der Individualverkehr könne gemäß dem Kirchhoff-Konzept durch eine Einbahnführung von der Luitpoldkreuzung Richtung Bahnhof drastisch reduziert und dennoch die Erreichbarkeit aller Geschäfte gewährleistet werden.

OB-Kandidatin Ursula Sowa zeichnete die Vision eines "Luitpold-Boulevards, in dem das Flanieren wieder Spaß macht und Straßencafés zum Verweilen einladen". Das geht ihrer Meinung nach auch mit einer konsequenten Verkehrsberuhigung im Sinne Kirchhoffs. "Aber das muss durch bauliche und gestalterische Maßnahmen deutlich gemacht werden: Jedem muss klar sein, dass die Luitpoldstraße vor allem den Fußgängern gehört. Wer dort hineinfährt, soll das nur zu einem konkreten Zweck und entsprechend rücksichtsvoll tun."

Der verkehrspolitische GAL-Sprecher Peter Gack betonte, dass die Kirchhoff-Vorschläge zur Luitpoldstraße eigentlich bereits im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans vom Stadtrat beschlossen sind und nur noch auf ihre Umsetzung warten. "Jetzt, nach Öffnung der neuen Luitpoldbrücke, ist genau der richtige Zeitpunkt, eine stadtverträgliche und kundenfreundliche Verkehrsführung festzulegen", meinte er. Ursula Sowa forderte Verkehrsberuhigungen auch für Lange Straße und Sandstraße und will damit bereits im Herbst 2006 in Testphasen beginnen.