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Pressemitteilung vom 1. Februar 2006

G8-Kosten vom Land einfordern

GAL: Bamberg könnte sich Klagen von anderen Städten anschließen

 

Bleibt auch die Stadt Bamberg auf einem Teil der Kosten für den Ausbau des achtjährigen Gymnasiums G8 sitzen? Das fragt die grün-alternative Stadtratsfraktion angesichts der Angaben des Bayerischen Städtetags, wonach im Landesdurchschnitt nur 61 Prozent der G8-Kosten vom Land Bayern übernommen werden und der übrige Teil den Kommunen aufgebürdet wird.

"Das widerspricht eindeutig dem Konnexitätsprinzip", meint GAL-Stadtrat Peter Gack und sieht sich darin einig mit den Städtetagsvorsitzenden Hans Schaidinger und Christian Ude, sowie mit mehreren anderen bayerischen Bürgermeistern, die nun Klage gegen den Freistaat Bayern erheben wollen. Das seit Januar 2004 geltende Konnexitätsprinzip besagt, dass die Kosten für Gesetzesbeschlüsse des Landes – und ein solcher ist die G8-Schulreform – auch vom Land getragen werden müssen.

Für Gack ist deshalb klar: "Alle Umbauten, die der Zweckverband Gymnasien fürs neue G8 vornehmen muss – Aufenthaltsräume, Küchenausstattung, Speiseräume usw. – fallen unter diese Regelung und sind deshalb vom Freistaat zu finanzieren." In einem Antrag auf Sachstandsbericht fordert er nun eine Aufstellung aller G8-Kosten und eine Übersicht darüber, welchen Anteil davon das Land Bayern bisher bereit ist, zu übernehmen. "Sollte die Förderquote so eklatant gering ausfallen wie in vielen anderen Kommunen, so müsste auch Bamberg in Erwägung ziehen, zu klagen."

OB-Kandidatin Ursula Sowa befürchtet, dass sich das Land Bayern lediglich darauf zurückziehen will, die noch von der rot-grünen Bundesregierung bereitgestellten Bundesfördermittel zum Ausbau von Ganztagsschulen durchzureichen. "Die Kommunen sollten von Bayern deutlich das einfordern, was ihnen nach dem Gesetz zusteht. Als Oberbürgermeisterin werde ich mich persönlich in München für Bambergs berechtigte Ansprüche stark machen."