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Pressemitteilung vom 6. Dezember 2005

"Bambergs Kultur von Weltrang braucht Förderung"

OB-Kandidatin Sowa fordert einen Kulturentwicklungsplan für Bamberg

 

"Mein Fahrplan für Bamberg 2006 bis 2012 wird auch einen Kulturentwicklungsplan enthalten", kündigt die Grünen-OB-Kandidatin Ursula Sowa an. "Bamberg ist Weltkulturerbestadt, deren kultureller Reichtum viel stärker nach außen getragen werden muss", betont Sowa. Bamberg könne sich durchaus mit der Kulturstadt Weimar messen. "Weimar hat ebenfalls 70 000 Einwohner und ist durch die `Weimarer Klassik` um Goethe und Schiller weltweit bekannt." Diesen Ruf als Kulturstadt habe Weimar gefestigt und zehre noch immer von seinen Titeln als Welterbestätte und Kulturhauptstadt.

Bamberg müsse sich als Pendant zu Weimar als Stätte der Romantik und Lebensort E.T.A Hoffmanns präsentieren. "Ein Kulturentwicklungsplan sollte offen mit allen interessierten Kulturschaffenden und BürgerInnen erarbeitet werden", erläutert die ehemalige Bundestagsabgeordnete.

Nach einer Bestandsaufnahme sollten in dem Kulturentwicklungsplan Ziele bestimmt werden. Dabei würden überfällige Aufgaben wie der Ausbau des Historischen Museums oder eine ordentliche Unterbringung der städtischen Musikschule sicherlich aufgegriffen. Wichtig sei, dass sich Kultur an alle Bevölkerungsschichten richte. Die Kultur-Ziele müssten zudem auf ihre Finanzierbarkeit überprüft und dann innerhalb eines Zeitplans umgesetzt werden. Auch müsse die Stadt ausreichend Drittmittel einwerben.

Sowa weist auch darauf hin, dass die grüne Stadtratsfraktion demnächst die Definition von Kulturförderrichtlinien beantragen wolle. Damit würden jene Kulturprojekte besonders unterstützt, die sich mit Jugend, Integration von Ausländern und Familienförderung auseinandersetzten.

Die GAL-Kandidatin möchte das "bisher brach liegende Potenzial der Stadt" aufgreifen und für eine bessere Außendarstellung nutzen. "Wer weiß schon, dass sich etwa mit dem Werk 'Die Sintflut' von Hans Baldung Grien ein Gemälde von Weltrang in städtischem Besitz befindet?" Sowa weist auch auf die besondere Rolle des Dombergs hin. Das Historische Museum in der Alten
Hofhaltung, das kirchliche Diözesanmuseum, die Neue Residenz und die Staatsbibliothek seien einzigartige Kulturträger. "Wenn dieses Ensemble am Domberg als Einheit wahrgenommen wird, dann werden wir in Deutschland unverwechselbar", betont Sowa.

Von einem Idealzustand sei Bamberg derzeit noch weit entfernt. Ein Beispiel hierfür sei der Zustand des im städtischen Besitz befindlichen Historischen Museums. Mit zwei Millionen Tagestouristen im Jahr können es sich Bamberg nicht leisten, 3600 Quadratmeter sanierte Ausstellungsfläche leer stehen zu lassen. "Ganz abgesehen davon, dass diese leeren Räume von einer Alarmanlage bewacht werden, die mit 60 000 Euro im Jahr zu Buche schlägt", kritisiert Sowa. Den vom Stadtrat beschlossenen "Zimmer-für-Zimmer"-Ausbau hält Sowa für kontraproduktiv. Dass Förderanträge mit der Einstellung "Was dabei rauskommt, wird man sehen" abgeschickt würden, ist für Sowa ein "weiteres Zeichen dafür, dass andere Städte wesentlich beherzter ihre Kultureinrichtungen fördern".

Kulturförderung sei für sie nicht nur Bildungsförderung, sondern auch ein ernstzunehmender Faktor der Wirtschaftsentwicklung. Wichtig dabei sei, viele Zielgruppen im Auge zu behalten. "Kultur ist Bambergs Kapital, das sich mit zunehmendem Tourismus in barer Münze niederschlagen wird", prophezeit die 48-Jährige. Sinn eines Bamberger Kulturentwicklungsplanes werde sein, für Bamberg ein unverkennbares Qualitätssiegel zu entwickeln. "Ziel unserer Bemühungen muss es sein, Bamberg bundesweit als Kulturstadt bekannt zu machen." So wie Weimar jedes Jahr zu Festwochen einlade, so schlägt Sowa vor, könnte Bamberg zum "E.T.A.-Hoffmannfest" einladen, welches sich der Romantik und Fantastik widmet.