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Pressemitteilung vom 25. Oktober 2005

Soll Desaster vertuscht werden?

GAL verlangt Aufklärung im Warmuth-Prozess und kritisiert Informationspolitik scharf

 

Der Warmuth-Prozess wird heute (Mittwoch, 26.10.05) wieder einmal den Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung beschäftigen. In einem Eilantrag fordert die grün-alternative Stadtratsfraktion einen Bericht über den aktuellen Stand nach dem jüngsten Gerichtsurteil (der FT berichtete).

GAL-Sprecher Wolfgang Grader bemängelt in seinem Antrag außerdem mit deutlichen Worten die Informationspolitik im Bamberger Rathaus. "Den Stadträten werden weder Gerichtstermine bekannt gegeben noch werden wir regelmäßig über den Prozessverlauf informiert. Als Stadtrat ist man gezwungen, dem Oberbürgermeister und dem Prozessbevollmächtigten Dr. Heller immer wieder durch Anträge die Informationen geradezu aus der Nase zu ziehen."

Nach Darstellung seiner Fraktionskollegin Ulrike Heucken hält sich die Verwaltungsspitze damit nicht an Versprechungen gegenüber dem Stadtrat: "Man hat uns darum gebeten, Vertrauen in die Vorgehensweise der Verwaltung zu haben, um den Prozess nicht zu gefährden. Aber was ist das Ergebnis? Der Stadtrat trägt zwar offiziell die Verantwortung für den Prozess, erfährt aber nur aus der Zeitung, was läuft."

Die GAL fordert deshalb, dass der gesamte Stadtrat künftig über jeden einzelnen Gerichtstermin so rechtzeitig informiert wird, dass interessierte Stadtratsmitglieder daran teilnehmen können. Außerdem soll danach detailliert über die jeweiligen Verhandlungsergebnisse berichtet werden. Die GAL-Fraktionsmitglieder hatten bereits mehrfach eine transparentere Informationspolitik angemahnt – mit bislang mäßigem Erfolg. "Man bekommt zunehmend den Eindruck, dass OB Lauer und Rechtsanwalt Dr. Heller durch ihre Hinhaltetaktik einen katastrophalen Prozessverlauf vertuschen wollen", so das Resümee der GAL.