OB-Amt ist oberstes Ziel für Sowa
Sowa und Grüne weisen CSU-Vorwurf der
Doppelzüngigkeit zurück
Jetzt reagierten die Bamberger Bundestagsabgeordnete
Ursula Sowa und der Grünen-Kreisverband auf den Vorwurf der CSU,
Sowas gleichzeitige Kandidatur für ein Bundestagsmandat und das Amt
der Oberbürgermeisterin sei "unglaubwürdig und
doppelzüngig".
"Gerade das Gegenteil ist der Fall",
meinte dazu GAL-Vorstandsmitglied Barbara Göb, "wir legen alle
Karten offen auf den Tisch." Wie Ursula Sowa selbst klar
stellte, ist ihre oberste Prioriät, Oberbürgermeisterin von
Bamberg zu werden. Dazu hatte sie bekanntlich bereits bei der
OB-Wahl vor sechs Jahren einen beachtlichen Anlauf gestartet.
"Ich will es nun als Bundestagsabgeordnete mit reichem
Erfahrungsschatz wieder versuchen, weil ich mich gerne mit all
meiner Kraft für Bamberg einsetzen möchte."
Dass man ihr nun eine gleichzeitige Kandidatur für
den Bundestag vorwirft, dem sie seit 2002 angehört, bezeichnet Sowa
als "parteitaktische Stichelei". Denn:
"Selbstverständlich möchte ich meine Hände nicht in den
Schoß legen und Däumchen drehen, wenn ich – was ja sein kann –
nicht zur Oberbürgermeisterin gewählt werde." In diesem Fall
möchte sie sich auch weiterhin im Bundestag für grüne Politik –
"und natürlich für Bamberg" – einsetzen. Dass die
Bundestagswahlen nun um ein Jahr vorgezogen werden sollen, habe die
Reihenfolge ihrer Kandidaturen zwar umgedreht, ändere aber nichts
an ihrem Standpunkt, stellte Sowa fest: "Sollte ich beide
Wahlen für mich entscheiden, würde ich im März 2006 mein
Bundestagsmandat zurückgeben, um in Bamberg Oberbürgermeisterin zu
sein. Das ist eine klare Aussage für meine Wählerinnen und
Wähler."
Ursula Sowa bedauerte, dass die Bamberger CSU mit
solchen formellen Vorwürfen offenbar versuche, sie persönlich zu
attackieren und zu diskreditieren. "Ich würde mich viel lieber
politisch inhaltlich auseinandersetzen."
GAL-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Grader meinte, dies sei
hoffentlich dann möglich, wenn die CSU endlich ihr internes
Kandidatengerangel abgeschlossen hat. Auch vor diesem Hintergrund
lasse sich die Attacke der CSU leicht erklären. "Man blickt
verständlicherweise neidvoll und mit zunehmender Unruhe auf die
grüne OB-Kandidatin Ursula Sowa, die sowohl einhellige
Unterstützung in der Partei hat als auch große Beliebtheit bei der
Bamberger Bevölkerung genießt."
Barbara Göb wunderte sich auch über die harschen
Vorwürfe von seiten der CSU, wo doch gerade deren Spitzenmann
Edmund Stoiber "mit seinen Entscheidungen beispiellos
herumeiert". Es sei völlig unklar, ob Stoiber für Merkels
Schattenkabinett nun zur Verfügung steht oder nicht, und ebenso, ob
er das Bundestagsmandat, für das er auf Listensplatz 1 kandidiert,
überhaupt annehmen will. "Und übrigens", erinnerte Göb,
"ist auch der letzte CSU-Oberbürgermeister Paul Röhner vom
Bundestag ins Bamberger Rathaus gewechselt – auch wenn das
mittlerweile schon recht lange her ist."
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