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Pressemitteilung vom 23. Juni 2005

Besser dezentrale und bedarfsnahe Bäderlandschaft

GAL kritisiert Neubaupläne beim Stadionbad – Gaustadter Freibad gefährdet – Abriss des Hallenbads?

 

Es ist noch kein offiziell verkündeter Beschluss, aber bei den Stadtwerken gedeihen hinter verschlossenen Türen offenbar die Absichten, beim Stadionbad ein neues Hallenbad zu bauen. Und sie rufen bereits erste Kritiker auf den Plan. Die Stadtratsfraktion der Grün-Alternativen Liste GAL sah bei ihrer jüngsten Sitzung vor allem die Gefahr, dass sich die Stadtwerke finanziell übernehmen, und dass "das bestehende Hallenbad und das Gaustadter Freibad dabei drauf gehen".

Nach Ansicht von GAL-Stadträtin Ulrike Heucken gehen diese Investitonspläne völlig in die falsche Richtung: "Die Freizeitqualität in der Innenstadt sollte gepflegt und verbessert werden, anstatt sie an den Stadtrand zu verlagern. Wir sollten die gewachsenen Strukturen in den einzelnen Stadtteilen betonen und die kleineren, aber eben gut erreichbaren Anlagen attraktiver machen. Wir brauchen Freizeitangebote zentrumsnah, wenn wir ein lebenswertes urbanes Wohngebiet – gerade für Familien - erhalten wollen."

Fraktionskollege Peter Gack befürchtet vor allem die allzu große finanzielle Belastung für die Stadtwerke. "Bei der Frage, wie das zu kompensieren ist, weiß ich schon jetzt die Antwort von OB Lauer und der Stadtwerke-Leitung: Schließung des Gaustadter Freibads. Aber das wäre ein großer Verlust." Gack berichtete zudem von Gerüchten, dass das bestehende Hallenbad am Margaretendamm abgerissen werden soll. Und auch die Stadtbad-Sauna, für die sich Ulrike Heucken bekanntlich vehement engagiert, könnte den Hallenbad-Neubauplänen zum Opfer fallen, denn in Planung ist dort auch eine große Saunalandschaft.

"Es wäre ein Unding", kommentierte Ulrike Heucken, "in Zeiten knapper Kassen, vorhandene Ressourcen einfach so aufzugeben." Stattdessen schlägt sie vor, dass vorhandene Hallenbad zu modernisieren und eventuell um ein weiteres Schwimmbecken zu erweitern. "Alle umliegenden Grundstücke gehören ja sowieso der Stadt. Außerdem könnte man Liegeflächen zum Flussufer hin gestalten und so das Hallenbad auch im Sommer nutzen.."

Gerade für den Schul- und Vereinssport wäre aus Sicht der Grünen-Fraktion eine dezentrale Versorgung mit Wassersportangeboten nötig. "Die Stadt sollte sich besser um eine Wiederbelebung des Aufseesianum-Schwimmbads bemühen und hier im kleinen Rahmen investieren, wo es für viele Vereine, Schulen und Therapeuten wichtig ist." Ebenso könnte man das Hainbad mit kleinen und preisgünstigen Maßnahmen aufwerten.

Peter Gack warnte bei den millionenschweren Neubauplänen vor einer unangemessenen Großmannssucht: "Die momentane Finanzlage der Stadt ermöglicht leider nicht den großen Wurf, so wünschenswert das auch wäre. Wir sollten uns darauf konzentrieren, das zu halten und zu modernisieren, was wir haben - und zwar bedarfsnah und stadtteilorientiert."