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Pressemitteilung vom 5. Juni 2005

Autoverkehr störte GAL-Klöße mit Soß'

Weltkulturerebegespräch mit MdB Sowa im Sand: Bürger beklagen Verkehr

 

"Der Verkehr stört", "Der Durchgangsverkehr muss weg", "Uns schadet vor allem der Autoverkehr" – Solche Antworten kamen immer zuallererst, wenn man am Sonntag, dem weltweiten Weltkulturerbetag, die Bürger und Bürgerinnen im Sand nach ihrem Viertel befragte. Das taten die Bamberger Grünen und ihre Bundestagsabgeordnete Ursula Sowa, die mittags zu "Kloß mit Soß' im Sand" auf den Platz vor die Elisabethenkirche eingeladen hatten.

Die Grünen-Aktion verstand sich zugleich als "Alternative und Ergänzung" zur offiziellen Weltkulturerbeveranstaltung der Stadt, wo hochkarätige Referenten auftraten. "Weltkulturerbe muss bürgernah und lebendig verstanden werden. Das heißt auch: auf die Straße gehen und Probleme vor Ort diskutieren", erklärte MdB Ursula Sowa.

Und als geradezu konkurrenzloses Hauptproblem im Sand kristallisierte sich der Autoverkehr heraus. Bürger berichteten, das Durchfahrverbot am Wochendende und in der Nacht werde viel zu wenig beachtet. An einem Sonntag hatten sie kürzlich in der Stunde zwischen 13 und 14 Uhr insgesamt 124 Fahrzeuge gezählt, an einem Samstag waren es in zehn Minuten allein 53 Autos.

Obwohl sie die Straße mit der dichtesten Häufung von Einzeldenkmälern in der ganzen Stadt ist, gehen Gästeführer mit ihren Touristengruppen die Sandstraße nicht weiter als bis zum Katzenberg, berichtete ein Anwohner. Ein Hauseigentümer, der hier drei Ferienwohnungen vermietet, schilderte die Rückmeldungen seiner Gästen: "Alle finden die Sandstraße toll, fühlen sich aber vom Verkehr gestört." Eine weitere Besucherin vermisste Gestalterisches, wie Blumenkübel – aber wie sich herausstellte, ist auch hier vor allem der Verkehr das Hindernis.

Die stellvertretende Bürgervereinsvorsitzende und GAL-Stadträtin Ulrike Heucken hielt die Umwidmung der Sandstraße in einen "verkehrsberuhigten Geschäftsbereich" für eine gute Lösung: "Durchgangsverkehr würde wegfallen. Anlieger bekämen eine Fahrgenehmigung. Geschäfte könnten beliefert werden. Und alle Verkehrsteilnehmer wären gleichberechtigt, so dass sich Fußgänger auch auf der Straße aufhalten dürften." Eine Perspektive sah die "Kloß mit Soß"-Runde im Sanierungsgebiet Sand, für das derzeit die vorbereitenden Untersuchungen laufen. "Wir hoffen, dass es mit einem Gesamtkonzept zur Aufwertung des Sands kommt, das von allen mitgetragen werden kann", so Heucken.