Autoverkehr störte GAL-Klöße mit Soß'
Weltkulturerebegespräch mit MdB Sowa im
Sand: Bürger beklagen Verkehr
"Der Verkehr stört", "Der
Durchgangsverkehr muss weg", "Uns schadet vor allem der
Autoverkehr" – Solche Antworten kamen immer zuallererst, wenn
man am Sonntag, dem weltweiten Weltkulturerbetag, die Bürger und
Bürgerinnen im Sand nach ihrem Viertel befragte. Das taten die
Bamberger Grünen und ihre Bundestagsabgeordnete Ursula Sowa, die
mittags zu "Kloß mit Soß' im Sand" auf den Platz vor die
Elisabethenkirche eingeladen hatten.
Die Grünen-Aktion verstand sich zugleich als
"Alternative und Ergänzung" zur offiziellen
Weltkulturerbeveranstaltung der Stadt, wo hochkarätige Referenten
auftraten. "Weltkulturerbe muss bürgernah und lebendig
verstanden werden. Das heißt auch: auf die Straße gehen und
Probleme vor Ort diskutieren", erklärte MdB Ursula Sowa.
Und als geradezu konkurrenzloses Hauptproblem im
Sand kristallisierte sich der Autoverkehr heraus. Bürger
berichteten, das Durchfahrverbot am Wochendende und in der Nacht
werde viel zu wenig beachtet. An einem Sonntag hatten sie kürzlich
in der Stunde zwischen 13 und 14 Uhr insgesamt 124 Fahrzeuge
gezählt, an einem Samstag waren es in zehn Minuten allein 53 Autos.
Obwohl sie die Straße mit der dichtesten Häufung
von Einzeldenkmälern in der ganzen Stadt ist, gehen Gästeführer
mit ihren Touristengruppen die Sandstraße nicht weiter als bis zum
Katzenberg, berichtete ein Anwohner. Ein Hauseigentümer, der hier
drei Ferienwohnungen vermietet, schilderte die Rückmeldungen seiner
Gästen: "Alle finden die Sandstraße toll, fühlen sich aber
vom Verkehr gestört." Eine weitere Besucherin vermisste
Gestalterisches, wie Blumenkübel – aber wie sich herausstellte,
ist auch hier vor allem der Verkehr das Hindernis.
Die stellvertretende Bürgervereinsvorsitzende und
GAL-Stadträtin Ulrike Heucken hielt die Umwidmung der Sandstraße
in einen "verkehrsberuhigten Geschäftsbereich" für eine
gute Lösung: "Durchgangsverkehr würde wegfallen. Anlieger
bekämen eine Fahrgenehmigung. Geschäfte könnten beliefert werden.
Und alle Verkehrsteilnehmer wären gleichberechtigt, so dass sich
Fußgänger auch auf der Straße aufhalten dürften." Eine
Perspektive sah die "Kloß mit Soß"-Runde im
Sanierungsgebiet Sand, für das derzeit die vorbereitenden
Untersuchungen laufen. "Wir hoffen, dass es mit einem
Gesamtkonzept zur Aufwertung des Sands kommt, das von allen
mitgetragen werden kann", so Heucken.
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