"Aus Jammerecke heraus kommen"
GAL will phantasievolle Ideen statt
Negativwerbung für Luitpoldstraße
"Hoffentlich kommt man jetzt endlich aus der
Jammerecke heraus und geht die Herausforderungen des Brückenbaus an
der Luitpoldstraße mit Phantasie an", so kommentierte
GAL-Stadträtin Ulrike Heucken die jüngste Diskussion im
Geschäftsviertel Luitpoldstraße. Scharf kritisierten auch ihre
grünen FraktionskollegInnen die "öffentliche
Schwarzmalerei", durch die das Gebiet an der Luitpoldbrücke
nur noch zusätzlich schlecht geredet und mies gemacht werde.
"Das geht sogar so weit, dass Betriebe zu Brückenopfern
stilisiert werden, wie etwa die Eisdiele Cortina, die keinesfalls
aufgeben musste, wie behauptet, sondern einfach in die Kleberstraße
umgezogen ist - lange vor dem Brückenabriss."
Es sei mit der Zeit ziemlich ermüdend, wenn
Stadtmarketing-Manager Klaus Stieringer als Antwort auf jeden
Geschäftsrückgang immer nur nach neuen und zusätzlichen
Parkplätzen verlangt, meinte der verkehrspolitische GAL-Sprecher
Peter Gack. "Ein Verein, der sich für die Attraktivität eines
Geschäftsgebietes einsetzen soll, darf doch nicht in der Presse mit
geradezu bornierter Penetranz immerzu aufzählen, was in dem
Einkaufsviertel angeblich alles schlecht läuft und nachteilig
ist."
Die GAL hofft nun, dass die Negativwerbung mit der
neuen Initiative der Interessengemeinschaft
Luitpoldstraße/Königstraße ein Ende nimmt. Ulrike Heucken regt
an: "Warum den Brückenbau nicht zum Baustellenevent machen? Es
gibt genügend Leute, die sich für Großbaustellen interessieren
und gerade deshalb hierher kommen würden. Man sollte viel eher die
Baustelle offensiv und mit einer werbewirksamen Info-Plattform
vermarkten." Die Verkehrssperrung der Luitpoldstraße an der
Flussseite könnte man ihrer Meinung nach zumindest zeitweise
nutzen, für Gastronomie und Feste im Freien, für Märkte oder für
einen Baustellensandkasten für Kinder. "Eine Fluss-Taxi wäre
ebenso eine pfiffige Idee wie ein City-Rikscha-Service und würde
Innenstadtbesucher anlocken."
Wolfgang Grader, Fraktionsvorsitzender der
Grün-Alternativen Liste, betonte ausdrücklich, dass seine Fraktion
Verständnis für die Geschäftsleute habe, die Umsatzrückgänge
verzeichnen. Als ausgesprochen ärgerlich bezeichnete Grader den
momentanen Baustillstand an der Luitpoldbrücke. Für die
GAL-Stadträte und –rätinnen sind die Begründungen der Stadt
für die Verzögerung nicht überzeugend. Durch einen Antrag auf
Sachstandsbericht, den die GAL vor kurzem stellte, soll dies auch
noch einmal Thema im Bausenat werden.
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