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Pressemitteilung vom 1. Juni 2005

Bamberger Jugendliche wollen politisch mitreden

GAL-Jugendforum stößt auf großes Interesse

 

Die Bamberger Grünen hatten eingeladen, und an die 40 Jugendliche kamen: Im Live-Club in der Sandstraße fand am vorletzten Donnerstag ein großes Jugendforum statt. Bereits in der Vorbereitung hatten sich viele junge Menschen, aus der grünen ebenso wie aus der kirchlichen Jugendarbeit, engagiert.

"Was, da kommen echte Politiker? Ey, da geh' mer hin!" lautete der Kommentar eines Schülers, als er ein Flugblatt in die Hand gedrückt bekam, das ihn zum GAL-Jugendforum "Jugend für'n A ...? Sag uns Deine Meinung!" einlud. Und er wurde nicht enttäuscht: Fast die gesamte grüne Stadtratsfraktion und andere grüne Politiker waren gekommen, um mit den Jungbürgern zu diskutieren.

In drei Workshops zu den Themen Jugendkultur, Jugendarbeitslosigkeit und Verkehr erzählten die jungen Leute von ihren Sorgen und Problemen, zeigten Missstände auf und suchten gemeinsam mit den Politikern und externen Experten nach kreativen Lösungen.

Am begehrtesten war dabei der Arbeitskreis Jugendkultur. Kultur in Bamberg, das wurde an diesem Abend klar, darf für Jugendliche nicht nur aus Dom und Symphonikern bestehen; sie wünschen sich eine offene, vielfältige Stadt mit einem jungen Kulturangebot – und wollen sich auch selbst dabei einbringen. Ein Beispiel dafür ist das 1. Bamberger Slam & Jam Festival, das von jungen Bambergern organisiert wird und am 24./25. Juli eine Bühne für lokale Musiker, Theater- und Kleinkünstler bieten soll.

Aber auch in den Workshops Verkehr und Jugendarbeitslosigkeit wurde heiß diskutiert. Zahlreiche Mängel im Fahrradwegenetz und unzureichende Busverbindungen wurden in ersterem bemängelt und Lösungsvorschläge erarbeitet.

Beim Thema Jugendarbeitslosigkeit wurde schnell klar, dass einerseits der Lehrstellenmangel in der Region eine schwere Hürde für viele Jugendliche darstellt, andererseits viele nach Schulabschluss nur unzureichend auf das Bestehen im Arbeitsmarkt vorbereitet sind. Oft sei das "Vitamin B" der Eltern die einzige Chance, einen passenden Ausbildungsplatz zu bekommen, war zu hören. Die anwesenden Experten, Johannes Wicht vom Stadtjugendring und Wolfgang Reisky vom Bamberger Regionalbüro Ausbildungsstellen (BRAs), konnten auf Hilfsangebote aufmerksam machen und warben u. a. für die 4. Bamberger Ausbildungsmesse am 4. Juni. Eine einhellige Forderung war, alle Angebote zu vernetzen und besser bekannt zu machen.

"Heute abend hat sich gezeigt, dass die angeblich so "unpolitische" und "konsumorientierte" Jugend sehr wohl Interesse hat, sich für das Gemeinwohl zu engagieren", zog GAL-Vorstandsmitglied Barbara Göb Bilanz. "Man muss ihnen einfach nur zeigen, dass sie gehört werden und es auch etwas bringt."

Deshalb soll der Prozess auch weitergeführt werden – in doppelter Hinsicht: Zum einen werden die angeregten Projekte in Rückkoppelung mit den Jugendlichen kommunalpolitisch weiterverfolgt werden, zum anderen sollen ab Herbst weitere jugendpolitische Veranstaltungen folgen.