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Pressemitteilung vom 9. Mai 2005

Gleichstellung muss wieder Thema werden

GAL beantragt Gender Mainstreaming – "Frauenkommission arbeitet ergebnislos"

 

"Gender Mainstreaming" soll nach dem Willen der Grün-Alternativen Liste GAL bald im Stadtrat und in der Stadtverwaltung zu einem gängigen Arbeitsbegriff werden. Darauf zielen Anträge der GAL-Fraktionsmitglieder Ulrike Heucken und Wolfgang Budde ab. "Unter Gender Mainstreaming versteht man eine Art Verträglichkeitsprüfung politischer Maßnahmen für die Gleichstellung von Frauen und Männern", erläuterte der sozialpolitische GAL-Sprecher Wolfgang Budde den inzwischen weit verbreiteten wissenschaftlichen Begriff.

Zunächst geht es der GAL darum, dass bei der bevorstehenden Diskussion um die demographische Entwicklung Bambergs dieses Prinzip angewendet wird. "Die Stadtverwaltung erarbeitet derzeit Vorschläge dafür, wie man Bamberg familienfreundlicher gestalten kann. Wir möchten, dass alle diese Maßnahmen von der Gleichstellungsbeauftragten unter dem Aspekt des Gender Mainstreaming geprüft werden", so Ulrike Heucken. Außerdem beantragen die beiden Grünen-Stadträte, dass man sich im Finanz- und Wirtschaftssenat über das Konzept eines so genannten "Gender-Haushalts" Gedanken macht – "also die Begutachtung des städtischen Haushalts aus der Sicht von Frauen und Männern und ihrer spezifischen Interessenlagen."

Hintergrund für die Anträge ist nach Aussagen der GAL-Stadträte ihre klare Enttäuschung über die bisherige Gleichstellungspolitik der Stadt. Seit die Frauenkommission vor sieben Jahren eingerichtet wurde, seien frauenpolitische Aktivitäten in Bamberg eher erlahmt als aufgeblüht, so Ulrike Heucken, die selbst als GAL-Vertreterin Mitglied in der Frauenkommission ist. "Innerhalb der Frauenkommission wird zwar viel diskutiert, aber leider verliert man sich im Detail, und so wurde von dort bisher keine einzige Handlungsempfehlung an den Stadtrat ausgesprochen." Sie selbst, so erinnerte sich GAL-Stadträtin Petra Friedrich, habe bereits vor Jahren versucht, das Thema Gender Mainstreaming in der Kommission zu diskutieren, ohne Erfolg. Deshalb käme von der Grünen-Fraktion nun ein erneuter Vorstoß: "Als fraktionsübergreifendes Gremium hat die Frauenkommission durchaus Potential – es muss nur endlich genutzt werden", so Friedrich.