GAL: "Feinstaub-Werte sind
verfälscht"
Messstation liegt an Frischluftschneise –
Stadt soll Fuhrpark umrüsten
"Heile Welt und frische Luft" – ganz so
ungetrübt sieht die Bamberger GAL (Grün-Alternative Liste) die
Situation in Bamberg nicht – jedenfalls nicht, was die Belastung
mit gesundheitsschädigendem Feinstaub angeht. Das betonten die
Grünen und die Bundestagsabgeordnete Ursula Sowa bei einem
gemeinsamen Gespräch.
"Die in Bamberg gemessenen Werte sind durchaus
besorgniserregend", stellte Ursula Sowa fest. Immerhin sei die
seit diesem Jahr gültige zulässige Höchstgrenze von 50 µg pro
Kubikmeter Luft bisher 14 mal überschritten worden. Dabei müsse
man aber noch den Ort der Messstation des Bayerischen Landesamts
für Umweltschutzes (LfU) in Rechnung ziehen: "Die Messgeräte
stehen neben der Löwenbrücke, also an einer nicht sehr
verkehrsreichen Straße und außerdem direkt am Rand der
Frischluftschneise Regnitz." Nach Meinung der
Grünen-Politikerin geben diese Messungen die Bamberger Luftgüte
deshalb verfälscht wieder. "In Straßen mit hoher
Verkehrsdichte", so meint Sowa, "wie etwa
Memmelsdorferstraße, Königstraße, Nürnberger Straße,
Peuntstraße oder Pfahlplätzchen sind wesentlich höhere Werte zu
erwarten, so dass dort der gesetzliche Grenzwert vermutlich bereits
häufiger überschritten wurde."
Der umwelt- und verkehrspolitische Sprecher der
GAL-Stadtratsfraktion, Peter Gack, verwies darauf, dass das LfU in
den letzten Jahren für mehrere Straßen in Bamberg Ruß- und
Benzol-Belastungen errechnet habe, die über dem Grenzwert lagen.
"Aus den gemessenen Ruß-Werten kann man Rückschlüsse auf
Feinstaub ziehen, der ja großteils aus der gleichen Quelle, eben
den Autoabgasen, kommt. Und aus diesen Berechnungen ergeben sich
ganz bedenklich hohe Zahlen", erläuterte Gack.
Die GAL-Stadträte und –rätinnen begrüßten,
dass das städtische Umweltamt bereits eigene Messgeräte
angeschafft hat und derzeit einen Katalog erarbeitet, um mit schnell
umzusetzenden Verkehrsmaßnahmen die Feinstaubkonzentration zu
reduzieren. Zusätzlich beantragt Peter Gack, auf der städtischen
Homepage den Bürgern und Bürgerinnen alle bisher dokumentierten
Messergebnisse zugänglich zu machen. Außerdem fordert die GAL,
dass die Stadt und die städtischen GmbHs ihre eigenen Fahrzeuge
schnellstmöglich mit Rußfiltern ausrüsten oder auf Gasbetrieb
umstellen.
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