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Pressemitteilung vom 13. April 2005

GAL: "Feinstaub-Werte sind verfälscht"

Messstation liegt an Frischluftschneise – Stadt soll Fuhrpark umrüsten

 

"Heile Welt und frische Luft" – ganz so ungetrübt sieht die Bamberger GAL (Grün-Alternative Liste) die Situation in Bamberg nicht – jedenfalls nicht, was die Belastung mit gesundheitsschädigendem Feinstaub angeht. Das betonten die Grünen und die Bundestagsabgeordnete Ursula Sowa bei einem gemeinsamen Gespräch.

"Die in Bamberg gemessenen Werte sind durchaus besorgniserregend", stellte Ursula Sowa fest. Immerhin sei die seit diesem Jahr gültige zulässige Höchstgrenze von 50 µg pro Kubikmeter Luft bisher 14 mal überschritten worden. Dabei müsse man aber noch den Ort der Messstation des Bayerischen Landesamts für Umweltschutzes (LfU) in Rechnung ziehen: "Die Messgeräte stehen neben der Löwenbrücke, also an einer nicht sehr verkehrsreichen Straße und außerdem direkt am Rand der Frischluftschneise Regnitz." Nach Meinung der Grünen-Politikerin geben diese Messungen die Bamberger Luftgüte deshalb verfälscht wieder. "In Straßen mit hoher Verkehrsdichte", so meint Sowa, "wie etwa Memmelsdorferstraße, Königstraße, Nürnberger Straße, Peuntstraße oder Pfahlplätzchen sind wesentlich höhere Werte zu erwarten, so dass dort der gesetzliche Grenzwert vermutlich bereits häufiger überschritten wurde."

Der umwelt- und verkehrspolitische Sprecher der GAL-Stadtratsfraktion, Peter Gack, verwies darauf, dass das LfU in den letzten Jahren für mehrere Straßen in Bamberg Ruß- und Benzol-Belastungen errechnet habe, die über dem Grenzwert lagen. "Aus den gemessenen Ruß-Werten kann man Rückschlüsse auf Feinstaub ziehen, der ja großteils aus der gleichen Quelle, eben den Autoabgasen, kommt. Und aus diesen Berechnungen ergeben sich ganz bedenklich hohe Zahlen", erläuterte Gack.

Die GAL-Stadträte und –rätinnen begrüßten, dass das städtische Umweltamt bereits eigene Messgeräte angeschafft hat und derzeit einen Katalog erarbeitet, um mit schnell umzusetzenden Verkehrsmaßnahmen die Feinstaubkonzentration zu reduzieren. Zusätzlich beantragt Peter Gack, auf der städtischen Homepage den Bürgern und Bürgerinnen alle bisher dokumentierten Messergebnisse zugänglich zu machen. Außerdem fordert die GAL, dass die Stadt und die städtischen GmbHs ihre eigenen Fahrzeuge schnellstmöglich mit Rußfiltern ausrüsten oder auf Gasbetrieb umstellen.