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Pressemitteilung vom 24. März 2005

Mobilfunk, City-Passage und Truppenabzug

GAL-Fraktion zog Bilanz zur Halbzeit im Stadtrat – Heikle Themen angepackt

 

In der Bamberger Kommunalpolitik schillern viele grüne Mosaiksteinchen – so sahen es jedenfalls die sechs Städträte und –rätinnen der Grün-Alternativen Liste (GAL), die beim jüngsten GAL-Plenum Halbzeitbilanz zogen.

Dass die Stadt eine mutige und kritische Haltung gegenüber dem Ausbau der Mobilfunktechnologie einnimmt, ist nach Meinung der GAL wesentlich dem Engagement der Bamberger Ärztin und Stadträtin Dr. Cornelia Waldmann-Selsam zu verdanken, im Stadtrat, aber auch außerhalb. Der von ihr mitinitiierte Bamberger Ärzteappell und das Mobilfunksymposium hatten sogar überregional für Aufsehen gesorgt. "Im Stadtrat wären wir aber heute nicht so weit, wenn nicht so viele engagierte und kompetente Bürgerinitiativen Druck machen würden", betonte Waldmann-Selsam.

Als erfolgreich bezeichnete die GAL-Fraktion ihren Standpunkt beim Projekt City-Passage. "Zum Glück ist es bisher nicht dazu gekommen, dass mit Brachialgewalt eine seelenlose Einkaufspassage mitten ins Weltkulturerbe gepresst wurde", resümierte Petra Friedrich. Das Bürgerbegehren gegen eine Tiefgarage an der Promenade, das von der GAL wesentlich unterstützt worden war, habe schließlich zur Umplanung geführt. Auch der von der GAL seit Jahren gewünschte Stadtplanungsbeirat sei beim Projekt City-Passage erstmals eingesetzt worden – "und hat eindrucksvolle Arbeit geleistet". Friedrich forderte, dass die Projektoren nun noch die denkmalrelevanten Gebäude integrieren und das Lieferproblem in der Hellerstraße lösen müssten – "dann könnte es eine für Bamberg maßgeschneiderte City-Passage geben."

Mit zahlreichen Anträgen hatte die GAL auch für eine gefüllte Tagesordnung bei den Sitzungen des Bildungs- und Kultursenats gesorgt. Insbesondere der Erhalt der städtischen Wirtschaftsschule lag dem schulpolitischen Sprecher und Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Grader am Herzen. "Es darf nicht sein, dass die Stadt an ihren Schulen spart, um z.B. Luxusprojekte wie das Parkleitsystem zu finanzieren."

Dass sich der Familienbeirat der Stadt demnächst mit dem demographischen Wandel in Bamberg befassen wird, rühre gleich von zwei Anträgen der grünen Fraktion her, berichtete der sozialpolitische Sprecher Wolfgang Budde. Der Familienbeirat sei aus der Teilnahme der Stadt am Projekt "Familientische" hervorgegangen, was die GAL vorgeschlagen hatte. "Und ein von uns beantragter Sachstandsbericht über die Bevölkerungsentwicklung wurde vom Stadtrat positiv aufgegriffen und nun ausführlich debattiert." Auch die von der GAL ausgelöste hitzige Diskussion um einen Truppenabzug der US-Armee sei inzwischen in eine sachliche Auseinandersetzung um Zukunftsperspektiven und Alternativen gemündet.

Nach wie vor ist es laut GAL-Stadtrat Peter Gack ein starkes Hindernis, dass seine Fraktion nicht Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke ist: "Auf die Energiepolitik der Stadt hat die GAL keinen direkten Einfluss mehr". Dennoch kam es laut Gack durch seine Anregung immerhin dazu, dass die Stadt der Energieagentur Oberfranken beitrat und nun ihren Bürgern und der eigenen Verwaltung eine kompetente Energieberatung bieten kann. Die bevorstehende Gründung des Agenda-Forums Energie führt der umweltpolitische GAL-Sprecher, der selbst mehrere Bürgersolardächer in Bamberg initiiert hat, ebenfalls auf die Beharrlichkeit seiner Fraktion zurück.

Ganz konkrete Vorstellungen verfolgt seine Kollegin Ulrike Heucken bei ihrem Ziel einer "lebenswerten Innenstadt". Von Verkehrsberuhigung und mehr Aufenthaltsqualität im Gebiet um die Sandstraße, wo sie auch als stellvertretende Bürgervereinsvorsitzende aktiv ist, bis hin zur Wiederbelebung des Stadtbads und zur Aufwertung des Hainbads brachte sie viele Ideen ins Gespräch.

Insgesamt seien die drei Jahre seit 2002 aber von der schlechten Haushaltslage der Stadt geprägt, schloss Fraktionschef Grader den Rückblick. "Hier wird die GAL auch weiterhin zur Verantwortung für künftige Generationen mahnen und die kurzsichtige und schuldentreibende Finanzpolitik der Stadtratsmehrheit öffentlich machen und anprangern."