Gefahr von DECT-Telefonen eindämmen
Bamberger Grüne machen Vorstoß auf
Bundesebene – Schreiben an Trittin und Künast
Die Gefahr, die durch DECT-Schnurlos-Telefone
ausgeht, wollen die Bamberger Grünen baldestmöglich eindämmen. In
einem Brief an die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen
sowie Umweltminister Jürgen Trittin und Verbraucherschutzministerin
Renate Künast betont Grünen-Stadtrat Peter Gack die Gefahr der
DECT-Technik, von der eine vergleichbare Strahlenbelastung ausgeht
wie von Mobilfunkantennen.
Er beruft sich auf eine Studie des Nova-Instituts,
die von der grünen Bundestagsfraktion vor zwei Jahren selbst in
Auftrag gegeben worden war. "Die Untersuchung ergab, dass die
Mobilfunkstrahlung, die von der Basisstation eines DECT-Telefons
ausgeht, häufig weitaus höher ist als die einer Sendeanlage auf
dem Nachbarhaus. Das heißt, die Menschen haben so etwas wie eine
kleine Mobilfunkantenne mitten in ihrer Wohnung stehen, oft ganz
nahe an Schlafräumen oder dem Kinderzimmer."
Wie bedenklich dies ist, hat eine Bamberger
Ärzte-Initiative in den letzten Monaten vielfach erfahren. Nachdem
im vergangenen Sommer 130 Ärzte aus Bamberg und Umgebung den
"Bamberger Mobilfunk-Appel" initiiert und damit
überregional für Aufsehen gesorgt hatten, wurden sie von vielen
Patienten und Patientinnen um Rat gefragt. Seither führten sie
über 400 Messungen in Wohnungen und an Arbeitsplätzen durch.
"Dabei sind wir immer wieder auf eine hohe Belastungen durch
DECT-Telefone gestoßen, von der die Menschen zuvor keine Ahnung
hatten", berichtet eine Ärztin, "und in ganz vielen
Fällen verschwanden die Beschwerden bald, nachdem die Menschen ihr
Telefon ausgetauscht hatten."
Für die Grün-Alternativen (GAL) ergibt sich aus
diesen Beobachtungen eindeutiger Handlungsbedarf. "Die
Verbraucher und Verbraucherinnen müssen sofort darüber aufgeklärt
werden, dass ein DECT-Schnurlos-Telefon eine Strahlenbelastung und
mögliche Gesundheitsschädigung bedeutet", so Peter Gacks
Forderung an die Politik in Berlin. Zumal mit der CT1+-Technik eine
wesentlich strahlungsärmere Schnurlos-Technik im Handel sei.
Außerdem müsse die Industrie dazu gebracht werden, künftig nur
noch Geräte zu produzieren, die keine derartige Strahlenbelastung
verursachen.
Das Bayerische Landesamt für Umweltschutz rät nach
Aussage der GAL bereits seit einiger Zeit zum Verzicht auf
DECT-Telefone. Vor kurzem reagierte auch die Firma BMW auf die
mögliche Gesundheitsgefährdung: Betriebsintern wurde der Grenzwert
für die Belastung am Arbeitsplatz auf 100 µW/m² festgesetzt, der
gesetzliche Grenzwert liegt mit 4,5 Mio bis 10 Mio µW/m² weithaus
höher.
Die Bamberger GAL engagiert sich generell für einen
Ausbau-Stopp des Mobilfunknetzes in Deutschland und eine Senkung der
gesetzlichen Grenzwerte, weil aus ihrer Sicht die dadurch
verursachten Gesundheitsschäden derzeit nicht absehbar sind.
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