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Pressemitteilung vom 16. Dezember 2004

Alibi für Schließung der Wirtschaftsschule?

GAL in Sorge wegen geplanter Gründung einer Privatschule – Schulreferent Untätigkeit vorgeworfen

 

Besorgt über die Zukunft der Wirtschaftsschule ist die GAL-Stadtratsfraktion. Ihr schulpolitischer Sprecher Wolfgang Grader beantragt deshalb einen Sachstandsbericht darüber, inwieweit Pläne der Verwaltung zutreffen, die Klassenzahl von 18 auf 16 zu reduzieren und längerfristig den zweijährigen Schulzug ganz zu schließen.

Hintergrund ist laut Grader das Vorhaben der Bamberger Euro-Sprachschulen, eine private Wirtschaftsschule zu eröffnen. "Das ist als Ergänzung grundsätzlich zu begrüßen", erklärt Grader. Denn die städtische Wirtschaftsschule könne die vorhandene Nachfrage schon heute nicht decken. "Abgewiesene Schüler und Schülerinnen hätten dann noch ein vergleichbares Bildungsangebot in Bamberg. Das wäre ein Gewinn."

Allerdings sieht Grader dieses Angebot auch skeptisch: "Der Besuch dieser Privatschule soll dem Vernehmen nach monatlich mehr als 80 Euro kosten und ist deshalb nicht für jede Familie eine Alternative." Und Grader befürchtet, dass das Schulprojekt der Euro-Schulen als Alibi dafür herhalten könnte, dass die Stadt langfristig ihre zweijährige Wirtschaftsschule ganz aufgibt, um Kosten zu sparen. "Das ist mit der GAL keinesfalls zu machen", stellte er deutlich fest, "damit würde sich die Stadt vor ihrer Verantwortung für die Aussichten junger Menschen drücken und insbesondere die Bildungschancen von Kindern aus sozial nicht so gut gestellten Familien erheblich beschneiden."

Bürgermeister Hipelius wird von der GAL dafür kritisiert, dass er sich als Schulrefernt nicht mit aller Kraft für den Erhalt einer vielfältigen Schullandschaft in Bamberg einsetzt: "Bürgermeister Hipelius lässt sich offentsichtlich stärker von der Straßenbaufreude seiner Fraktion leiten als von seinem Verantwortungsgefühl gegenüber den Bamberger Schülerinnen und Schülern."

Als positiven Ausblick wertet Grader die Aussage des bayrischen Staatssekretärs Freller, die Verstaatlichung von Schulen in Bayern vorantreiben zu wollen. "Hier sollte sich der Schulreferent viel mehr engagieren", so der GAL-Stadtrat, "das würde den Bestand dieses Bildungszweiges in staatlicher Hand und mit freiem Zugang sichern."