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Pressemitteilung vom 9. Dezember 2004

"Haushalt schnürt unsern Kindern die Luft ab"

GAL-Kritik: Zu viel Geld für Straßen, zu wenig für Bildung, Schulden werden nicht abgebaut

 

Ungläubiges Staunen rief bei der GAL das Vorgehen der Stadtverwaltung hervor, die trotz Ausfall von 2,1 Mio Euro Schlüsselzuweisungen am vorliegenden Haushaltsentwurf festhalten will und auch die Projekte Kronacher Straße und Fußgängerunterführung unverändert finanziert sieht. Besonders empören sich die GAL-Stadträte und –rätinnen über die Behauptung, der Haushalt sei "nicht so eng geschnürt". Dazu kommentierte der finanzpolitische GAL-Sprecher Peter Gack: "Der Haushalt ist so eng geschnürt, dass noch unseren Kindern die Luft davon wegbleiben wird."

Die Gelder, die man nun im Haushalt "noch schnell entdeckt" habe, um das vom Rückgang der Schlüsselzuweisungen gerissene Loch zu stopfen, würden nach Ansicht der GAL dringend gebraucht, um die städtischen Finanzen langfristig zu sanieren. "An der Argumentation meiner Fraktion kann sich – leider – nichts ändern: Wir brauchen jeden Cent, um den Schuldenberg, den wir kommenden Generationen aufbürden, wenigstens einigermaßen abzutragen, ", so Gack.

Für besonders unverantwortlich hält es die GAL-Fraktion nach wie vor, den Haushalt mit vermeidbaren Großprojekten wie der Kronacher Straße zu belasten, obwohl vollkommen unklar sei, woher im nächsten und in den kommenden Jahren das Geld dafür kommen soll. Die Behauptung von OB Lauer, CSU und SPD, dass dies ohne neue Schulden zu finanzieren sei, beruhe auf Haushaltstricks, mit denen die wahre Situation verschleiert werde, erläuterte Gack. Zwar nehme man tatsächlich keine neuen Kredite auf, dafür würden aber bestehende Darlehen nicht wie geplant zurückgezahlt, es würden Grundstücke, Häuser und Vermögen veräußert, und es würde nicht genug investiert um städtische Gebäude in gutem Zustand zu erhalten. "Was wir unseren Kindern vererben, sind vor allem Schulden, und dazu ein schmales Vermögen, das noch nicht einmal ordentlich gepflegt ist", stellte Gack fest.

Ein Schlag ins Gesicht der nachfolgenden Generationen ist es nach Meinung von GAL-Stadtrat Wolfgang Budde, wenn die Stadtratsmehrheit Jahr für Jahr viel Geld in Straßenbauten investiert, gleichzeitig jedoch die Ausgaben für Schulgebäude zurückfährt. "Zusätzlich zu den Schulden muten wir unseren Kindern auch noch schlechtere Bildungsbedingungen zu. Wer so handelt, hat die Zukunftsaufgaben unserer Stadt verkannt. Die politischen Ziele, die dieser Haushalt demonstriert, können von der GAL keinesfalls mitgetragen werden", so Buddes Fazit.

Für die Fraktionsvorsitzende der GAL, Petra Friedrich, "erlebt die Bamberger große Koalition aus CSU und SPD gerade ihr Revival". Man habe sich offensichtlich darauf geeinigt, die Kronacher Straße auf Biegen und Brechen durchzusetzen, und unterstütze so gemeinsam einen Haushalt, der von kurzsichtigem politischem Kalkül geprägt sei. "Viel scheint CSU und SPD nicht mehr zu unterscheiden, außer vielleicht die Uneinigkeit darüber, wer sich nun als reale Volkspartei in Bamberg bezeichnen darf."