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Pressemitteilung vom 22. September 2004

Schiffstaxi und Brückenticket

GAL: Brückensperrung bietet Chancen für Verkehrsberuhigung

 

"Es wäre gut, wenn man die Jammertiraden wegen der anstehenden Brückensanierungen nun einstellen würde. Stattdessen sind Kreativität, Zusammenhalt und pfiffige Ideen gefragt", meinte GAL-Stadträtin Ulrike Heucken bei der jüngsten Sitzung ihrer Fraktion. Anwohnern und Geschäftsleuten in der Innenstadt sei nicht mit Beschwichtigung geholfen sondern mit Konzepten, an denen diese sich beteiligen könnten. "Nutzen wir doch die Chancen, die sich auftun", so ihr Appell.

Und das sind nach Meinung der GAL nicht wenige. Die bevorstehende Sperrung der Luitpoldbrücke könne nicht mehr wegdiskutiert werden, so der verkehrspolitische Sprecher der GAL, Peter Gack. "Das hat aber auch den Vorteil, dass die Stadt reagieren muss, und verkehrspolitische Maßnahmen nicht mehr wie üblich auf die lange Bank schieben kann." Dass der motorisierte Individualverkehr nicht einfach auf benachbarte Brücken verlagert werden darf, steht für die GAL-Stadtratsfraktion außer Frage. "Es darf nur noch der unbedingt notwendige Autoverkehr direkt in die City gelangen, alle anderen Kunden und Kundinnen müssen wir bequem und attraktiv mit öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin bringen."

Ulrike Heucken präsentierte einige Ideen, die allein schon den Weg in die Innenstadt zum Erlebnis machen sollen: Sie könnte sich Schiffstaxis oder eine Seilbahn über den Kanal vorstellen, ebenso wie kostenlose Kleinbusse (Rondolinos) in und durch die City. Rikscha- und Kutschfahrten in der Sommerzeit und Fahrradverleihe am Rande der Innenstadt.

Unverständnis rief bei der GAL das aktuelle öffentliche Auftreten der Einzelhändler und des Stadtmarketing-Vereins hervor. "Man könnte meinen, es liegt in ihrem Interesse, die Innenstadt erst recht schlecht zu reden und die Kundschaft möglichst umfassend zu vergraulen", so Heuckens Eindruck. Stattdessen gäbe es viele gute Einfälle, Menschen in die Stadt zu locken: Kinderprogramme, Straßenkünstler und Flohmärkte etwa. Bei solchen Aktionen sollte die Stadt nach Heuckens Vorschlag während der Sanierungszeit unbürokratisch Genehmigungen erteilen. "Auch ein kostenloser Lieferservice aller Innenstadtgeschäfte könnte viele Leute bewegen, dort einzukaufen – denn dann müssten sie ihre Einkäufe ja nicht einmal mehr selbst zum Auto oder zur Bushaltestelle bringen."

Peter Gack schlug eine stärkere Werbung für die Park&Ride-Plätze vor, ein spezielles günstiges "Brückenticket" und eine (teilweise) Kostenerstattung von Busfahrkarten durch die Einzelhandelsgeschäfte in der Stadt. Scharf kritisierte er die von den Stadtwerken avisierte Mautgebühr, die verlangt werden soll, wenn Busunternehmen aus dem Umland die geplante Busbehelfsbrücke überqueren. "Das geht genau in die verkehrte Richtung, denn damit bringt man die Menschen aus den Bussen in die Autos, anstatt umgekehrt." Die Kosten für die Busbrücke sollte seiner Ansicht nach die Stadt übernehmen, indem sie einen entsprechenden Zuschuss an die Stadtwerke zahlt. "Sonst werden über eine Erhöhung der Ticketpreise genau die Menschen bestraft, die zum Wohle aller mit dem Bus in die Stadt kommen."