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Pressemitteilung vom 24. Juni 2004

Parksuchverkehr und Ruhestörung?

Anwohner sorgen sich wegen Disko und Fitnesscenter im Postgebäude

 

Die Pläne, das ehemalige Postgebäude an der Ludwigstraße für eine Disko und einen Fitness-Center umzunutzen, standen im Mittelpunkt einer öffentlichen Fraktionssitzung, zu der die GAL-Stadtratsfraktion in die Gaststätte Kürbiskern in der Kunigundenruhstraße eingeladen hatte. Zahlreiche Anwohner und Anwohnerinnen drückten ihre Befürchtungen aus: Parksuchverkehr, Lärmbelästigung und nächtliche Ruhestörung.

Erst vor kurzem hatte der Bausenat die Baugenehmigung für eine Disko mit den üblichen Sperrzeiten, für einen rund um die Uhr nutzbaren Fitness-Center, sowie für einen Drogeriemarkt und Gastronomie erteilt. Zwar enthält die Genehmigung für die Diskothek die üblichen Bauauflagen für innerbaulichen Lärmschutz, dennoch haben die direkten Nachbarn Bedenken: Über die direkt nebeneinanderliegenden Tiefgaragen könnte sich dumpfer Schall weiter übertragen. An dieser Stelle versuchte die baupolitische GAL-Sprecherin Petra Friedrich zu beruhigen: "Das ist durch Schallschutzmaßnahmen zu verhindern – wir müssen allerdings auf eine ordnungsgemäße Ausführung der Bauauflagen achten."

Noch mehr Sorge bereitet den Anliegern im Viertel allerdings der drohende Parksuchverkehr. Auch wenn fast alle Stellplätze in der Tiefgarage unter der Post nachgewiesen werden sollen, haben die Leute vor Ort bereits einschlägige Erfahrungen nach der Eröffnung des Atriums gemacht. "Die Autofahrer nutzen erst dann eine Tiefgarage, wenn sie vorher alle umliegenden Straßen nach einem Parkplatz abgesucht haben", so befürchtete eine Bürgerin. Sie schlug deshalb vor, die Anzahl der öffentlichen Parkplätze in der Gegend deutlich zu reduzieren und überwiegend nur noch Lizenzparkplätze auszuweisen.

Auch der 24-Stunden-Betrieb des geplanten Fitness-Centers ist nicht nach dem Geschmack der umliegenden Nachbarn. Sie fürchten Ruhestörung mitten in der Nacht, vor allem durch geplante Parkplätze im Hinterhof. Allerdings hofft man hier auf Unterstützung durch das Umweltamt, das die nötigen Lärmschutzmessungen noch nicht abgeschlossen hatte, so dass eine Nutzung dieser Parkplätze nur unter Vorbehalt vom Bausenat genehmigt wurde.

Einige konkrete Wünsche kamen aus dem Publikum, um die Kunigundenruhstraße als Wohnstraße aufzuwerten und Durchgangsverkehr abzuhalten: Bäume am Straßenrand, die Umwidmung zur Einbahnstraße und eine bessere Überwachung von Tempo 30. Auch der Vorschlag von GAL-Stadtrat Wolfgang Grader, die Kaimsgasse als verkehrsberuhigte Zone auszuweisen, fand Zustimmung. GAL-Stadtrat Peter Gack versprach, den zahlreichen konkreten Anregungen und Fragen der Anwohner und Anwohnerinnen nachzugehen.