Parksuchverkehr und Ruhestörung?
Anwohner sorgen sich wegen Disko und
Fitnesscenter im Postgebäude
Die Pläne, das ehemalige Postgebäude an der
Ludwigstraße für eine Disko und einen Fitness-Center umzunutzen,
standen im Mittelpunkt einer öffentlichen Fraktionssitzung, zu der
die GAL-Stadtratsfraktion in die Gaststätte Kürbiskern in der
Kunigundenruhstraße eingeladen hatte. Zahlreiche Anwohner und
Anwohnerinnen drückten ihre Befürchtungen aus: Parksuchverkehr,
Lärmbelästigung und nächtliche Ruhestörung.
Erst vor kurzem hatte der Bausenat die
Baugenehmigung für eine Disko mit den üblichen Sperrzeiten, für
einen rund um die Uhr nutzbaren Fitness-Center, sowie für einen
Drogeriemarkt und Gastronomie erteilt. Zwar enthält die Genehmigung
für die Diskothek die üblichen Bauauflagen für innerbaulichen
Lärmschutz, dennoch haben die direkten Nachbarn Bedenken: Über die
direkt nebeneinanderliegenden Tiefgaragen könnte sich dumpfer
Schall weiter übertragen. An dieser Stelle versuchte die
baupolitische GAL-Sprecherin Petra Friedrich zu beruhigen: "Das
ist durch Schallschutzmaßnahmen zu verhindern – wir müssen
allerdings auf eine ordnungsgemäße Ausführung der Bauauflagen
achten."
Noch mehr Sorge bereitet den Anliegern im Viertel
allerdings der drohende Parksuchverkehr. Auch wenn fast alle
Stellplätze in der Tiefgarage unter der Post nachgewiesen werden
sollen, haben die Leute vor Ort bereits einschlägige Erfahrungen
nach der Eröffnung des Atriums gemacht. "Die Autofahrer nutzen
erst dann eine Tiefgarage, wenn sie vorher alle umliegenden Straßen
nach einem Parkplatz abgesucht haben", so befürchtete eine
Bürgerin. Sie schlug deshalb vor, die Anzahl der öffentlichen
Parkplätze in der Gegend deutlich zu reduzieren und überwiegend
nur noch Lizenzparkplätze auszuweisen.
Auch der 24-Stunden-Betrieb des geplanten
Fitness-Centers ist nicht nach dem Geschmack der umliegenden
Nachbarn. Sie fürchten Ruhestörung mitten in der Nacht, vor allem
durch geplante Parkplätze im Hinterhof. Allerdings hofft man hier
auf Unterstützung durch das Umweltamt, das die nötigen
Lärmschutzmessungen noch nicht abgeschlossen hatte, so dass eine
Nutzung dieser Parkplätze nur unter Vorbehalt vom Bausenat
genehmigt wurde.
Einige konkrete Wünsche kamen aus dem Publikum, um
die Kunigundenruhstraße als Wohnstraße aufzuwerten und
Durchgangsverkehr abzuhalten: Bäume am Straßenrand, die Umwidmung
zur Einbahnstraße und eine bessere Überwachung von Tempo 30. Auch
der Vorschlag von GAL-Stadtrat Wolfgang Grader, die Kaimsgasse als
verkehrsberuhigte Zone auszuweisen, fand Zustimmung. GAL-Stadtrat
Peter Gack versprach, den zahlreichen konkreten Anregungen und
Fragen der Anwohner und Anwohnerinnen nachzugehen.
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