Verbraucherschutz im Mittelpunkt
Grüne Spitzenkandidatin diskutiert über
Gentechnik
Bei der gut besuchten Veranstaltung der Grünen
Bamberg-Land in Schammelsdorf bildete der Verbraucherschutz den
Schwerpunkt der Podiumsdiskussion. Rebecca Harms, die deutsche
Spitzenkandidatin der Grünen für Deutschland bei den
Europa-Wahlen, stand den Bürgern Rede und Antwort. In ihrem
Eingangsreferat führte Harms aus, dass die heutige
landwirtschaftliche Genpolitik ihren Ursprung bereits Mitte der 90er
Jahre hatte. Die Grünen haben durch ihr Engagement wenigstens
erreicht, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel gekennzeichnet
werden müssen.
Mittlerweile wird in Deutschland auf über 30
Feldern, natürlich auch in Bayern, auf denen mit gentechnisch
verändertem Mais experimentiert wird. Rebecca Harms kritisierte,
dass die Bayerische Staatsregierung sich trotz Anfragen der Grünen
und etlicher anderer Einrichtungen in tiefstes Schweigen hüllt bei
der Frage, wo die Felder liegen. Das Problem bei den
Freiland-Versuchen ist, dass nicht gewährleistet werden kann, dass
die gentechnisch veränderte Saat sich durch Pollenflug nicht auch
auf den Nachbarfeldern ausbreitet. Auch ist bisher heute nicht
erforscht, wie sich die gentechnisch veränderten Pflanzen in
Zukunft entwickeln werden, wenn sie z.B. verwildern.
An dem Beispiel des Gen-Mais, dem ein Nuss-Gen
eingepflanzt wurde, zeigte Rebecca Harms die Problematik für die
Verbraucher auf. So ist nicht abzuschätzen, welche Wirkung dies
für Menschen haben wird, die eine Nuss-Allergie haben.
In Deutschland haben sich schon verschiedene
Gemeinden und Kreise durch Zusammenschlüsse der jeweiligen Bauern
zu gentechnik-freien Zonen erklärt, wie z.B. auch der Heimatkreis
von Rebecca Harms Lüchow-Danneberg. Zwar können die Parteien dazu
anstoßen, aber durchsetzbar ist es nur wenn die Bauern selbst die
Initiative ergreifen, erklärte Rudolf Volke, Kreisrat aus
Litzendorf.
Auch die Verbraucher, die mehrheitlich Gentechnik in
Lebensmittel ablehnen, können konkret bei ihrem Einkauf Einfluss
auf die Landwirtschaft nehmen, führte Maria Knorr,
Ernährungsberaterin bei der AOK Bamberg aus, so z.B. indem die
Verbraucher wieder mehr nicht behandeltes Gemüse kaufen würden.
Auch könnten die Verbraucher bewusst in den Lebensmittelketten
einkaufen, die in ihren Läden keine gentechnisch veränderten
Lebensmittel anbieten.
Den Grünen ist es sehr wichtig, dass sich die
Bürger umfassend über gentechnisch veränderte Lebensmittel
informieren können, über gesunde Ernährung und über
Einkaufsmöglichkeiten ökologisch erzeugter Lebensmittel in der
Region. Aus diesem Grund haben die GAL Bamberg und die Grünen
Bamberg-Land einen Aktionskreis gegründet, der sich das nächste
Mal am 24. Juni um 19.30 Uhr im Grünen Büro in der Austr. 14, 1.
Stock trifft. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
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