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Pressemitteilung vom 6. Juni 2004

Verbraucherschutz im Mittelpunkt

Grüne Spitzenkandidatin diskutiert über Gentechnik

 

Bei der gut besuchten Veranstaltung der Grünen Bamberg-Land in Schammelsdorf bildete der Verbraucherschutz den Schwerpunkt der Podiumsdiskussion. Rebecca Harms, die deutsche Spitzenkandidatin der Grünen für Deutschland bei den Europa-Wahlen, stand den Bürgern Rede und Antwort. In ihrem Eingangsreferat führte Harms aus, dass die heutige landwirtschaftliche Genpolitik ihren Ursprung bereits Mitte der 90er Jahre hatte. Die Grünen haben durch ihr Engagement wenigstens erreicht, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel gekennzeichnet werden müssen.

Mittlerweile wird in Deutschland auf über 30 Feldern, natürlich auch in Bayern, auf denen mit gentechnisch verändertem Mais experimentiert wird. Rebecca Harms kritisierte, dass die Bayerische Staatsregierung sich trotz Anfragen der Grünen und etlicher anderer Einrichtungen in tiefstes Schweigen hüllt bei der Frage, wo die Felder liegen. Das Problem bei den Freiland-Versuchen ist, dass nicht gewährleistet werden kann, dass die gentechnisch veränderte Saat sich durch Pollenflug nicht auch auf den Nachbarfeldern ausbreitet. Auch ist bisher heute nicht erforscht, wie sich die gentechnisch veränderten Pflanzen in Zukunft entwickeln werden, wenn sie z.B. verwildern.

An dem Beispiel des Gen-Mais, dem ein Nuss-Gen eingepflanzt wurde, zeigte Rebecca Harms die Problematik für die Verbraucher auf. So ist nicht abzuschätzen, welche Wirkung dies für Menschen haben wird, die eine Nuss-Allergie haben.

In Deutschland haben sich schon verschiedene Gemeinden und Kreise durch Zusammenschlüsse der jeweiligen Bauern zu gentechnik-freien Zonen erklärt, wie z.B. auch der Heimatkreis von Rebecca Harms Lüchow-Danneberg. Zwar können die Parteien dazu anstoßen, aber durchsetzbar ist es nur wenn die Bauern selbst die Initiative ergreifen, erklärte Rudolf Volke, Kreisrat aus Litzendorf.

Auch die Verbraucher, die mehrheitlich Gentechnik in Lebensmittel ablehnen, können konkret bei ihrem Einkauf Einfluss auf die Landwirtschaft nehmen, führte Maria Knorr, Ernährungsberaterin bei der AOK Bamberg aus, so z.B. indem die Verbraucher wieder mehr nicht behandeltes Gemüse kaufen würden. Auch könnten die Verbraucher bewusst in den Lebensmittelketten einkaufen, die in ihren Läden keine gentechnisch veränderten Lebensmittel anbieten.

Den Grünen ist es sehr wichtig, dass sich die Bürger umfassend über gentechnisch veränderte Lebensmittel informieren können, über gesunde Ernährung und über Einkaufsmöglichkeiten ökologisch erzeugter Lebensmittel in der Region. Aus diesem Grund haben die GAL Bamberg und die Grünen Bamberg-Land einen Aktionskreis gegründet, der sich das nächste Mal am 24. Juni um 19.30 Uhr im Grünen Büro in der Austr. 14, 1. Stock trifft. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.