Zurück zur Titelseite

 

 

Pressemitteilung vom 4 Juni 2004

Würzburg könnte Vorbild sein

GAL-Fraktion sprach mit Kolping-Vertretern über Arbeitsmarktpolitik

 

Die künftige Betreuung von arbeitslosen Sozialhilfeempfängern und ihre Vermittlung zurück in den Arbeitsmarkt stand im Zentrum eines Gesprächs, das die GAL-Stadtratsfraktion mit Prof. Manfred Haidl und Wolfram Kohler vom Kolping-Bildungswerk führten. Dabei warben die Kolping-Vertreter besonders für ein Projekt, das im Landkreis Würzburg mit großem Erfolg druchgeführt wurde.

Dort erstellen die Kolping Mainfranken GmbH im Auftrag des Arbeitsamts und die Landkreisbehörden für die beteiligten Sozialhilfeempfänger im Alter von 18 bis 60 Jahren individuelle Förderpläne, die dann in einem Trainingszentrum umgesetzt werden. Die bisher insgesamt 1072 TeilnehmerInnen konnten sich in den Bereichen Büro, Verkauf, Gaststätten, Gartenbau oder EDV weiterqualifizieren und mit einer beachtlichen Erfolgsquote an den ersten Arbeitsmarkt weitervermittelt werden. "Dass 90% dauerhaft auf ihrer neuen Arbeitsstelle blieben, ist ein hervorragendes Ergebnis", so das Urteil des Kolping-Vorsitzenden Prof. Haidl.

Er würde ein solches Projekt gerne auch hier in Zusammenarbeit mit der Stadt Bamberg einführen und sieht das Kolping-Werkstattzentrum als geeignet für die Durchführung der Fortbildungskurse. Auf die Anmerkung von GAL-Stadtrat Peter Gack, dass auch andere Bildungsträger in Bamberg daran Interesse haben könnten, meinte Haidl: "Wir sind jederzeit zu einer Arbeitsgmeinschaft mit anderen Trägern bereit."

Bei dem Gespräch kam deshalb die Anregung auf, ein Forum zur Bestandsaufnahme zu veranstalten: Dort sollen sich Vertreter der örtlichen Bundesagentur für Arbeit, der Stadt und aller beruflichen Bildungseinrichtungen zusammensetzen, alle möglichen Angebote der Qualifizierung auf den Tisch legen und eine sinnvolle Zusammenarbeit ausloten. Das Würzburger Modell könnte dabei auch nach Meinung des sozialpolitischen GAL-Sprechers, Wolfgang Budde, als Vorbild dienen.

Kolping-Geschäftsführer Wolfram Kohler äußerte seine Befürchtung, dass unter dem Druck von Einsparungen die Qualität von Jugendberufshilfe-Maßnahmen leidet. Der mittlerweile eingetretene Preisverfall bei Bildungsmaßnahmen lasse nicht nur eine Qualitätsminderung der Bildungsarbeit befürchten, sondern gefährde die Strukturen vieler Bildungsträger. Kohler abschließend: "Viele Bildungsträger sehen häufig keine finanzielle Sicherheit mehr, und das geht vor allem zu Lasten der Beschäftigten, die sich mit zum Teil unbefriedigenden Löhnen und Zeitverträgen begnügen müssen." Kohler verwies jedoch auf hervorragende Ergebnisse von Kolping in der langjährigen Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit. Er hofft, auch bei der Umsetzung des neuen Arbeitslosengeldes II in der Zusammenarbeit mit der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bamberg einen konstruktiven Beitrag leisten zu können.