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Pressemitteilung vom 28. Mai 2004

Messwerte im bedenklichen Bereich

GAL sieht künftige Mobilfunkbelastung im direkten Umfeld als zu hoch an

 

Dass alle Werte, die bei der Messung von möglichen neuen Mobilfunkstandorten im April festgestellt wurden, unter den offiziellen Grenzwerten liegen, ist nach Meinung von GAL-Stadträtin Dr. Cornelia Waldmann-Selsam keineswegs beruhigend. Nach der Präsentation der Messergebnisse vor kurzem im Rathaus sieht sie die Haltung ihrer Fraktion eher bestätigt, die einen weiteren Ausbau des UMTS- und GSM-Netzes in Bamberg unterbinden will.

Für besonders bedenklich hält es Waldmann-Selsam, dass Mittelwerte aus mehreren Messpunkten in unterschiedlichen Entfernungen gebildet werden. "Die einzelnen Menschen sind nicht von Mittelwerten betroffen, sondern von ganz konkreten Werten, die auf sie in ihrer Wohnung einwirken. Dass weiter weg andere Menschen mit glücklicherweise geringerer Belastung wohnen, nützt ihnen nichts."

Gerade einzelne Werte der gemessenen Strahlenbelastungen seien jedoch in einem Bereich, den viele Mediziner als möglicherweise gesundheitsgefährdend einschätzen, stellte Dr. Cornelia Waldmann-Selsam, selbst Ärztin, fest. Wenn der Schutz der Gesundheit Priorität haben solle, müsse man sich an dem ärztlich empfohlenen Grenzwert von 1000 µW/m² orientieren. Bei den Bamberger Messungen wird diese Größe im Nahbereich häufig um ein Vielfaches überschritten (siehe Tabelle).

Und dies, so fügte GAL-Stadtrat Peter Gack hinzu, seien nur die Belastungen, die von den möglichen drei neuen Anlagen auf Michelsberg, Staatsarchiv und Konzerthalle ausgingen. "Dass die davon betroffenen Anwohner zusätzlich auch noch die Strahlungen von schon bestehenden Antennen aushalten müssen, wurde bei den Messungen im Regelfall gar nicht berücksichtigt."

Dr. Cornelia Waldmann-Selsam erinnerte daran, dass die Gemeinde Oberhaid mit dortigen Mobilfunkanbietern über Sicherheitsabstände zur Wohnbebauung verhandle. "Wenn die Bürger und Bürgerinnen in Oberhaid für sich einen Abstand von 250 bis 300 Metern reklamieren, dann steht das den Menschen in Bamberg auch zu. Sollte es dadurch keine flächendeckende Versorgung mit UMTS mehr geben, wäre dies in Kauf zu nehmen." Nach der Erfahrung der GAL-Stadträtin gibt es für die neue UMTS-Technik in der Bevölkerung ohnehin keine Akzeptanz: "Die Leute wollen eine solche Gesundheitsgefahr nicht hinnehmen, nur um sich Fotos und Filme per Handy statt per Computer schicken zu können."

Messpunkt

Horizontalentfernung zum Antennenstandort

Summenfeldstärke in Prozent vom Grenzwert nach 26. BImSchV

Leistungsflussdichte in Mikrowatt/m²

Techn. Rathaus Leinritt (3.OG)

110 m

7,9%

29.084 µW/m²

Am Uferholz (vor Garagen)

310 m

4,4%

9.197 µW/m²

Nebingerhof vor Hs.Nr.14

130 m

10,8%

54.158 µW/m²

Nebingerhof (DG)

60 m

4,2%

8.197 µW/m²

Schiffbauplatz (1.OG)

120 m

4,6%

9.971 µW/m²

Staatsarchiv Garten

80 m

16,3%

124.068 µW/m²

Spielplatz Hainstraße

170 m

8,3%

31.890 µW/m²

Wetzelstraße (2.OG)

100 m

9,8%

45.046 µW/m²

Michaelsberg Altenheim (2.OG)

35 m

1,5%

1.947 µW/m²

Quelle: Messprotokoll Prof. Dr. Ing. Matthias Wuschek