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Pressemitteilung vom 12. März 2004

Kein weiterer Ausbau des Mobilfunknetzes

GAL will Anlagen in Wohngebieten und auf städtischen Gebäuden verhindern

 

Die GAL will, dass die Stadt Bamberg alle Möglichkeiten ausschöpft, um die Bevölkerung vor eventuellen Schädigungen durch Mobilfunk zu schützen. Das ist Kernpunkt eines Antrags von GAL-Stadträtin Dr. Cornelia Waldmann-Selsam und ihrem Kollegen, dem umweltpolitischen GAL-Sprecher Peter Gack. Ziel des Antrags ist, den weiteren Ausbau des Mobilfunknetzes, insbesondere der UMTS-Technik, so weit wie möglich zu stoppen. Standpunkt der GAL: "Da internationale Studien Ergebnisse über eventuelle Gesundheitsgefährdungen erst 2007 erwarten lassen, darf bis dahin kein weiterer Ausbau erfolgen."

Waldmann-Selsam und Gack fordern deshalb, dass die Stadt den planungsrechtlichen Spielraum der Kommunen nutzt und grundsätzlich keine Sendeanlagen mehr in reinen und allgmeinen Wohngebieten genehmigt. Ab sofort sollen auch keine Verträge mehr mit Mobilfunkanbietern über die Aufstellung von Masten auf städtischen Liegenschaften abgeschlossen werden. Gack erhofft sich davon eine Signalwirkung: "Die Stadt muss hier mit gutem Beispiel voran gehen und deutlich machen, dass solche Verträgen nicht nur das schnelle Geld bedeuten, sondern möglicherweise auch eine Gesundheitsgefahr für die Nachbarn, die jeder Grundstücksbesitzer mit zu verantworten hat."

Darüberhinaus wehren sich die GAL-Stadträte und -rätinnen dagegen, dass die Stadt Bamberg auf der Homepage der Firma Vodafone als bevorzugter UMTS-Standort ausgewiesen ist, was bedeutet, dass der Mobilfunkbetreiber den Ausbau des Netzes hier besonders forcieren will. Sie wollen, dass Bamberg aus dieser Liste gestrichen wird.

Dr. Cornelia Waldmann-Selsam, selbst Ärztin, schlägt außerdem vor, dass die Stadt zusammen mit Ärtzinnen und Ärzten, Gesundheitsamt und Schulen eine Aufklärungskampagne für Kinder, Jugendliche und Eltern initiiert. Dabei soll über den sorgsamen Umgang mit Handys aufgeklärt werden. "Man kann die direkte Strahlungsbelastung zumindest teilweise reduzieren. Das ist nur noch zu wenig bekannt", so ihre Erfahrung.

In weiteren Punkten beantragt die GAL, dass der Stadtrat über Funkanlagen der US-Army informiert wird, und dass die Stadt ihre Forderung an die Bundesregierung bekräftigt, die Grenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung auf den von der Bundesärztekammer empfohlenen Vorsorgewert von 1 mW/m² zu senken.