Kein weiterer Ausbau des Mobilfunknetzes
GAL will Anlagen in Wohngebieten und auf
städtischen Gebäuden verhindern
Die GAL will, dass die Stadt Bamberg alle
Möglichkeiten ausschöpft, um die Bevölkerung vor eventuellen
Schädigungen durch Mobilfunk zu schützen. Das ist Kernpunkt eines
Antrags von GAL-Stadträtin Dr. Cornelia Waldmann-Selsam und ihrem
Kollegen, dem umweltpolitischen GAL-Sprecher Peter Gack. Ziel des
Antrags ist, den weiteren Ausbau des Mobilfunknetzes, insbesondere
der UMTS-Technik, so weit wie möglich zu stoppen. Standpunkt der
GAL: "Da internationale Studien Ergebnisse über eventuelle
Gesundheitsgefährdungen erst 2007 erwarten lassen, darf bis dahin
kein weiterer Ausbau erfolgen."
Waldmann-Selsam und Gack fordern deshalb, dass die
Stadt den planungsrechtlichen Spielraum der Kommunen nutzt und
grundsätzlich keine Sendeanlagen mehr in reinen und allgmeinen
Wohngebieten genehmigt. Ab sofort sollen auch keine Verträge mehr
mit Mobilfunkanbietern über die Aufstellung von Masten auf
städtischen Liegenschaften abgeschlossen werden. Gack erhofft sich
davon eine Signalwirkung: "Die Stadt muss hier mit gutem
Beispiel voran gehen und deutlich machen, dass solche Verträgen
nicht nur das schnelle Geld bedeuten, sondern möglicherweise auch
eine Gesundheitsgefahr für die Nachbarn, die jeder
Grundstücksbesitzer mit zu verantworten hat."
Darüberhinaus wehren sich die GAL-Stadträte und
-rätinnen dagegen, dass die Stadt Bamberg auf der Homepage der
Firma Vodafone als bevorzugter UMTS-Standort ausgewiesen ist, was
bedeutet, dass der Mobilfunkbetreiber den Ausbau des Netzes hier
besonders forcieren will. Sie wollen, dass Bamberg aus dieser Liste
gestrichen wird.
Dr. Cornelia Waldmann-Selsam, selbst Ärztin,
schlägt außerdem vor, dass die Stadt zusammen mit Ärtzinnen und
Ärzten, Gesundheitsamt und Schulen eine Aufklärungskampagne für
Kinder, Jugendliche und Eltern initiiert. Dabei soll über den
sorgsamen Umgang mit Handys aufgeklärt werden. "Man kann die
direkte Strahlungsbelastung zumindest teilweise reduzieren. Das ist
nur noch zu wenig bekannt", so ihre Erfahrung.
In weiteren Punkten beantragt die GAL, dass der
Stadtrat über Funkanlagen der US-Army informiert wird, und dass die
Stadt ihre Forderung an die Bundesregierung bekräftigt, die
Grenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung auf den von der
Bundesärztekammer empfohlenen Vorsorgewert von 1 mW/m² zu senken.
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