"Busse füllen, nicht abschaffen"
Grüne kritisieren geplante Kürzungen -
ÖPNV-Angebot professionell gestalten
"Wenn das Angebot nicht funktioniert, müssen
wir es verbessern, aber nicht einfach streichen", mit dieser
Grundsatzforderung reagierten die Grünen aus Stadt und Landkreis
bei ihrem jüngsten Zusammentreffen auf die aktuellen Beschlüsse
des Kreisausschusses, verschiedene Busangebote im Landkreis Bamberg
wieder rückgängig zu machen.
"Bei diesem konzeptionslosen Herumeiern ist es
kein Wunder, dass einzelne Verbesserungen im ÖPNV nicht zum
gewünschten Erfolg führen," so der Bamberger GAL-Stadtrat
Peter. Er forderte, dass das "planlose Herumdoktern endlich
aufhört". Stattdessen sollte man seiner Meinung nach von
professioneller Seite einen Nahverkehrsplan für Stadt und Land
erstellen lassen, der einen gemeinsamen Verkehrsverbund aufbaut.
Kreisrätin Gerlinde Fischer, Gundelsheim, bemerkte,
dass dies auch einer europäischen Kulturhauptstadt Bamberg gut zu
Gesicht stünde, da diese doch die gesamte Region in ihre
Aktivitäten einbeziehen wolle. Eugen Kügler, Bischberg, stellte
fest, dass die ÖPNV-Angebote in Stadt und Land zu wenig vernetzt
und abgestimmt seien, um gute Erfolge zu erzielen. "Ein
Verkehrsverbund Bamberg braucht dringend einheitliche Tarife, mehr
Transparenz, ein einheitliches Erscheinungsbild und dadurch mehr
Akzeptanz der Busse", so der Vorstandssprecher der Grünen im
Landkreis Bamberg. Auch GAL-Fraktionsvorsitzende Petra Friedrich
stimmte ihm zu: "Das Linienangebot im Landkreis ist gar nicht
so schlecht, aber es ist unübersichtlich und wirkt auf Fahrgäste
unzugänglich und abschreckend."
Der Litzendorfer Kreisrat Rudolf Volke wies auf das
Grüne Thesenpapier "Rundum mobil – Vorfahrt für Busse und
Bahnen!" hin, in dem die Grünen aus Stadt und Land vor kurzem
die Grundlagen für einen gut funktionierenden öffentlichen Verkehr
in der Region erarbeiteten, dabei aber immer die Wirtschaftlichkeit
im Auge behalten hätten. Ebenso legte Bernd Fricke, Gemeinderat in
Stegaurach, Wert auf die Tatsache, "dass die Grünen keine
Geisterbusse durch die Gegend fahren lassen wollen".
Selbstverständlich müsse das Angebot bedarfsorientiert sein. Er
begrüßte es daher durchaus, den defizitären Discobus auf den
Prüfstand zu stellen und über Alternativen nachzudenken. An dieser
Stelle schlug die Bischberger Gemeinderätin Verena Schreiber vor,
eventuell frei werdende Mittel in Nachtlinien oder
Anruf-Linien-Taxis zu investieren, die das Angebot in den
Abendstunden und und am Wochenende ergänzen könnten. In vielen
anderen Landkreisen Bayerns sei das Anrufsammeltaxi zu einem festen
Bestandteil des ÖPNV geworden.
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