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Pressemitteilung vom 16. Februar 2004

"Busse füllen, nicht abschaffen"

Grüne kritisieren geplante Kürzungen - ÖPNV-Angebot professionell gestalten

 

"Wenn das Angebot nicht funktioniert, müssen wir es verbessern, aber nicht einfach streichen", mit dieser Grundsatzforderung reagierten die Grünen aus Stadt und Landkreis bei ihrem jüngsten Zusammentreffen auf die aktuellen Beschlüsse des Kreisausschusses, verschiedene Busangebote im Landkreis Bamberg wieder rückgängig zu machen.

"Bei diesem konzeptionslosen Herumeiern ist es kein Wunder, dass einzelne Verbesserungen im ÖPNV nicht zum gewünschten Erfolg führen," so der Bamberger GAL-Stadtrat Peter. Er forderte, dass das "planlose Herumdoktern endlich aufhört". Stattdessen sollte man seiner Meinung nach von professioneller Seite einen Nahverkehrsplan für Stadt und Land erstellen lassen, der einen gemeinsamen Verkehrsverbund aufbaut.

Kreisrätin Gerlinde Fischer, Gundelsheim, bemerkte, dass dies auch einer europäischen Kulturhauptstadt Bamberg gut zu Gesicht stünde, da diese doch die gesamte Region in ihre Aktivitäten einbeziehen wolle. Eugen Kügler, Bischberg, stellte fest, dass die ÖPNV-Angebote in Stadt und Land zu wenig vernetzt und abgestimmt seien, um gute Erfolge zu erzielen. "Ein Verkehrsverbund Bamberg braucht dringend einheitliche Tarife, mehr Transparenz, ein einheitliches Erscheinungsbild und dadurch mehr Akzeptanz der Busse", so der Vorstandssprecher der Grünen im Landkreis Bamberg. Auch GAL-Fraktionsvorsitzende Petra Friedrich stimmte ihm zu: "Das Linienangebot im Landkreis ist gar nicht so schlecht, aber es ist unübersichtlich und wirkt auf Fahrgäste unzugänglich und abschreckend."

Der Litzendorfer Kreisrat Rudolf Volke wies auf das Grüne Thesenpapier "Rundum mobil – Vorfahrt für Busse und Bahnen!" hin, in dem die Grünen aus Stadt und Land vor kurzem die Grundlagen für einen gut funktionierenden öffentlichen Verkehr in der Region erarbeiteten, dabei aber immer die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten hätten. Ebenso legte Bernd Fricke, Gemeinderat in Stegaurach, Wert auf die Tatsache, "dass die Grünen keine Geisterbusse durch die Gegend fahren lassen wollen". Selbstverständlich müsse das Angebot bedarfsorientiert sein. Er begrüßte es daher durchaus, den defizitären Discobus auf den Prüfstand zu stellen und über Alternativen nachzudenken. An dieser Stelle schlug die Bischberger Gemeinderätin Verena Schreiber vor, eventuell frei werdende Mittel in Nachtlinien oder Anruf-Linien-Taxis zu investieren, die das Angebot in den Abendstunden und und am Wochenende ergänzen könnten. In vielen anderen Landkreisen Bayerns sei das Anrufsammeltaxi zu einem festen Bestandteil des ÖPNV geworden.