"Jetzt zügig probeweise
einführen"
Grüne Hochschulgruppe und GAL für
Semesterticket und mehr Mitbestimmung
"Die zähen Verhandlungen und Querelen sollten
ein Ende haben", das forderten die Grüne Hochschulgruppe GHG
und die GAL-Stadtratsfraktion bei einem Treffen zum Thema
Semesterticket. Sie unterstützen das aktuelle Vorhaben einer
zunächst probeweisen Einführung – und wollen diese so zügig wie
möglich umgesetzt sehen.
Ruth Kamm, Sprecherin der GHG, bedauerte die
jüngsten Entwicklungen: "Wir hätten uns transparentere und
(basis)demokratischere Diskussions- und Entscheidungsprozesse
gewünscht."
Auch nach Ansicht von Esther Wisskirchen,
GHG-Spitzenkandidatin für den studentischen Konvent bei den
kommenden Hochschulwahlen, hat der Konvent bei seiner Abstimmung zum
Semesterticket nicht völlig im Interesse der Studierenden
gehandelt. "Zumindest der Preis des Tickets hätte für die
komplette Probezeit festgelegt werden müssen."
Sie forderte deshalb: "Der Konvent sollte nach
Ablauf der Probezeit nicht wieder die alleinige
Entscheidungsbefugnis für die Studierenden haben." Die GHG
möchte stattdessen eine basisdemokratische Entscheidung. "Es
muss rechtsgültig festgelegt werden, dass innerhalb der geplanten
Probezeit – vorgeschlagen ist bisher nach vier Semestern - die
Universität eine Urabstimmung durchführt, ob das Semesterticket
regulär eingeführt wird oder nicht", so Esther Wisskirchen.
An die Stadtwerke appellierte Ruth Kamm, im
Semesterticket auch die Chance für einen neuen Kundenkreis zu
sehen, und nicht eine Konkurrenz für die bisherige Kundschaft:
"Wir Studierende möchten als vollwertige Kunden und Kundinnen
ernst genommen werden." Deshalb werde sich die GHG auch für
weitere Verbesserungen einsetzen. Als Beispiel nannte sie eine
bessere Verbindung zwischen den Universitätsstandorten Markusplatz,
Innenstadt und Feldkirchenstraße.
So sah das auch der verkehrspolitische Sprecher der
GAL-Fraktion, Peter Gack. Gerade von Studierenden könne man
erwarten, dass sie sich auf umweltfreundliche Weise im Stadtgebiet
bewegen. Dafür müsse die Stadt jedoch auch ihre besonderen
Bedürfnisse berücksichtigen. Ein Schritt in die richtige Richtung
sei die geplante Anbindung der Feldkirchenstraße an den
Park&Ride-Platz Breitenau. "Ziel der Stadt und der
Stadtwerke sollte sein, dass sich die Studierenden mit dem
Semesterticket und dem Ziel einer umweltschonenden Fortbewegung
identifizieren. Dazu gehören auch Mitbestimmung, Diskussion und
Verhandeln – selbst wenn das manchmal anstrengend ist."
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