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Pressemitteilung vom 9. Juli 2003

Gute Bedingungen für soziale Projekte

GAL besuchte Stadtteilbüro Gereuth – Ausgeprägtes Nachbarschaftsgefühl

 

Es ist eine kleine Quelle sozialer Ideen und Projekte – das Stadtteilbüro in der Gereuth. Bürger und Bürgerinnen, die Austausch, Kontakt, Hilfe oder Beratung suchen, sind in der Gereuthstr. 32 an der richtigen Adresse. Vor kurzem waren die Stadträte und –rätinnen der GAL vor Ort , um sich zu informieren.

Das Stadtteilbüro wurde 2002 von "Südwind" ins Leben gerufen, einem sozialen Netzwerk mehrer Organisationen, darunter die evangelische und die katholische Kirche, das städtische Jugendamt, Bürgerverein, Trimbergschule und andere. Nach einem Jahr läuft in der von der Stadtbau GmbH mietfrei zur Verfügung gestellten 3-Zimmer-Wohnung schon einiges: Regelmäßig treffen sich hier eine Seniorengruppe und eine Krabbelgruppe, es gibt einen Mädchentreff von Pro Familia, die Caritas bietet einen offenen Treff mit sozialer Beratung an, der Migrationssozialdienst hält monatliche Sprechstunden ab, und am Wochenende werden oft private Kindergeburtstage veranstaltet.

Nicht alle, aber einige der Initiativen gingen direkt von der Bevölkerung aus, berichtet Luise Löchner vom Caritas-Sozialdienst, und das bezeichnet sie auch als Stärken des Stadtteils Gereuth: "Nachbarschaftshilfe und Zusammenhalt sind hier ungewöhnlich ausgeprägt. Man kennt sich und redet offen miteinander über seine Probleme." Insofern sei ein Stadteilbüro ideal für ein Quartier wie die Gereuth. Dennoch sei eine solche Institution zunächst einmal fremd und müsse erst nach und nach über Mundpropaganda bekannt und akzeptiert werden.

Wichtig wäre auch eine ständige Kontaktperson vor Ort, so Luise Löchner, die Bürger und Bürgerinnen weiter vermittelt und zueinander bringt, die einzelnen Angebote vernetzt und die nötige Bürokratie erledigt. Derzeit gebe es nämlich keinen festen Träger für das Stadtteilbüro, dahinter stehe nur ein loses Netz aus den genannten Gruppierungen.

Hier hoffen die Beteiligten auf das Städtebau-Programm "Soziale Stadt", aus dem die Stadt Bamberg Fördermittel der Bundes beantragt hat. Im Rahmen des darin vorgesehenen Stadtteilmanagements könnte das Büro mitbetreut werden, bestätigte GAL-Fraktionsvorsitzende Petra Friedrich. "Wichtig ist aber, dass ein solches Quartiersmanagement vor Ort eingerichtet und im Alltag präsent ist. Die Stadtverwaltung könnte diese Aufgabe nicht wahrnehmen." Auch die Stadtbau GmbH als größte Vermieterin im Viertel wäre interessengebunden und deshalb ungeeignet.

Bei der Lösung eines weiteren Problems könnte das Soziale-Stadt-Projekt helfen. Ein großes Manko ist nach Worten von Sabine Baumhauer-Braun vom städtischen Jugendamt, dass es in der ganzen Gereuth für Jugendliche weder einen Raum noch einen geeigneten Bolzplatz gebe. Wegen der möglichen Lärmbelästigung für die Nachbarn könne dafür das Stadteilbüro nicht verwendet werden. "Aber die Jugendlichen sind mittlerweile resigniert, weil man ihre Wünsche bisher zwar oft abgefragt, dann aber nie erfüllt hat."

GAL-Stadtrat Wolfgang Budde sieht trotzdem in der Gereuth gute Bedingungen, gerade die sozialen Aspekte des Soziale-Stadt-Programms umzusetzen. "Wenn Bereitschaft vorhanden ist, aus der Bürgerschaft heraus etwas zu entwickeln, dann kann ein solches Programm Fuß fassen und Erfolg bringen."