Gute Bedingungen für soziale Projekte
GAL besuchte Stadtteilbüro Gereuth –
Ausgeprägtes Nachbarschaftsgefühl
Es ist eine kleine Quelle sozialer Ideen und
Projekte – das Stadtteilbüro in der Gereuth. Bürger und
Bürgerinnen, die Austausch, Kontakt, Hilfe oder Beratung suchen,
sind in der Gereuthstr. 32 an der richtigen Adresse. Vor kurzem
waren die Stadträte und –rätinnen der GAL vor Ort , um sich zu
informieren.
Das Stadtteilbüro wurde 2002 von
"Südwind" ins Leben gerufen, einem sozialen Netzwerk
mehrer Organisationen, darunter die evangelische und die katholische
Kirche, das städtische Jugendamt, Bürgerverein, Trimbergschule und
andere. Nach einem Jahr läuft in der von der Stadtbau GmbH mietfrei
zur Verfügung gestellten 3-Zimmer-Wohnung schon einiges:
Regelmäßig treffen sich hier eine Seniorengruppe und eine
Krabbelgruppe, es gibt einen Mädchentreff von Pro Familia, die
Caritas bietet einen offenen Treff mit sozialer Beratung an, der
Migrationssozialdienst hält monatliche Sprechstunden ab, und am
Wochenende werden oft private Kindergeburtstage veranstaltet.
Nicht alle, aber einige der Initiativen gingen
direkt von der Bevölkerung aus, berichtet Luise Löchner vom
Caritas-Sozialdienst, und das bezeichnet sie auch als Stärken des
Stadtteils Gereuth: "Nachbarschaftshilfe und Zusammenhalt sind
hier ungewöhnlich ausgeprägt. Man kennt sich und redet offen
miteinander über seine Probleme." Insofern sei ein
Stadteilbüro ideal für ein Quartier wie die Gereuth. Dennoch sei
eine solche Institution zunächst einmal fremd und müsse erst nach
und nach über Mundpropaganda bekannt und akzeptiert werden.
Wichtig wäre auch eine ständige Kontaktperson vor
Ort, so Luise Löchner, die Bürger und Bürgerinnen weiter
vermittelt und zueinander bringt, die einzelnen Angebote vernetzt
und die nötige Bürokratie erledigt. Derzeit gebe es nämlich
keinen festen Träger für das Stadtteilbüro, dahinter stehe nur
ein loses Netz aus den genannten Gruppierungen.
Hier hoffen die Beteiligten auf das
Städtebau-Programm "Soziale Stadt", aus dem die Stadt
Bamberg Fördermittel der Bundes beantragt hat. Im Rahmen des darin
vorgesehenen Stadtteilmanagements könnte das Büro mitbetreut
werden, bestätigte GAL-Fraktionsvorsitzende Petra Friedrich.
"Wichtig ist aber, dass ein solches Quartiersmanagement vor Ort
eingerichtet und im Alltag präsent ist. Die Stadtverwaltung könnte
diese Aufgabe nicht wahrnehmen." Auch die Stadtbau GmbH als
größte Vermieterin im Viertel wäre interessengebunden und deshalb
ungeeignet.
Bei der Lösung eines weiteren Problems könnte das
Soziale-Stadt-Projekt helfen. Ein großes Manko ist nach Worten von
Sabine Baumhauer-Braun vom städtischen Jugendamt, dass es in der
ganzen Gereuth für Jugendliche weder einen Raum noch einen
geeigneten Bolzplatz gebe. Wegen der möglichen Lärmbelästigung
für die Nachbarn könne dafür das Stadteilbüro nicht verwendet
werden. "Aber die Jugendlichen sind mittlerweile resigniert,
weil man ihre Wünsche bisher zwar oft abgefragt, dann aber nie
erfüllt hat."
GAL-Stadtrat Wolfgang Budde sieht trotzdem in der
Gereuth gute Bedingungen, gerade die sozialen Aspekte des
Soziale-Stadt-Programms umzusetzen. "Wenn Bereitschaft
vorhanden ist, aus der Bürgerschaft heraus etwas zu entwickeln,
dann kann ein solches Programm Fuß fassen und Erfolg bringen."
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