Gegenteil von Backstraßen und Einheitskonsum
GAL zeichnete Bamberger Bauernmarkt mit
Agenda-Preis aus – Fairness der Verbraucher gefordert
Rettichspieße, Wurstbrote, Käseschnitten und
Kuchenstücke – so lecker sich das Buffet des Bauernmarktes bei
der GAL-Agenda-Preisverleihung präsentierte, so schnell sorgten
Gäste und Kunden für leere Platten. Bei strahlendem Sonnenschein
übergaben die GAL-Stadträte und –rätinnen am Samstag auf dem
Maxplatz ihren mit 2.500 Euro dotierten Agenda-Preis an den
Bauernmarkt-Vereinsvorsitzenden Otto Weiß und seine Kollegen und
Kolleginnen. Den Preis rief die GAL-Fraktion erstmals 1998 ins
Leben, als sie einer Erhöhung der Aufwandsentschädigungen für
Stadträte nicht zustimmte und das Geld stattdessen als Preis für
Agenda-Engagement auslobte.
In ihrer Laudatio hob GAL-Stadträtin Dr. Cornelia
Waldmann-Selsam hervor, wie zukunftsweisend der Bamberger
Bauernmarkt sei. Durch die Direktvermarktung in der Region fielen
lange Transportwege weg – also weniger Energieverbrauch,
Verkehrsbelastung und Schadstoffe. Der Bauernmarkt stütze die
heimische Kulturlandschaft mit ihren kleinteiligen bäuerlichen
Betrieben.
Besonders beeindruckt zeigte sich Waldmann-Selsam
von den vielfältigen Produkten, die alle aus eigener Herstellung
stammen. Sie selbst schätze als Kundin die hochwertige Qualität
der Lebensmittel, die auch noch in persönlicher Atmosphäre und mit
vielen pfiffigen Aktionen vermarktet würden. "Der Bauernmarkt
ist das Gegenteil von ultrahocherhitzten oder bestrahlten
Lebensmitteln, von ellenlangen Zusatzstofflisten, Backstraßen und
anonymem Einheitskonsum", fasste sie zusammen.
Weil die Bauernmarktleute mit der Umwelt sorgsam
umgingen und nachhaltig wirtschafteten, ergänzte die
GAL-Stadträtin den Werbe-Slogan
"Frisch-fröhlich-fränkisch" noch um ein viertes
"F", nämlich "Fair". Dieses "Fair"
gelte aber auch für die Verbraucher und Verbraucherinnen, die
bereit sein müssten, für faire Produkte faire Preise zu zahlen.
Laut Waldmann-Selsam machten 1950 die Ausgaben der Privathaushalte
für Ernährung durchschnittlich 50% aus, heute seien es nur noch
15%. Ihrer Einschätzung nach ist diese Entwicklung schädlich und
drückt eine Geringschätzung der Lebensmittelproduktion aus.
Mit ihrem Agenda-Preis wolle die
GAL-Stadtratsfraktion dazu beitragen, dass der Wert nachhaltig
produzierter Lebensmittel Anerkennung finde. "Wir möchten
demonstrieren, dass uns der Bauernmarkt etwas wert ist, dass er
seine Preise wert ist und dass er auch diesen GAL-Agenda-Preis wert
ist."
Otto Weiß bestätigte in seinen Dankesworten, dass
die Grundidee der Agenda 21 – nachhaltig zu wirtschaften – das
Hauptanliegen des Bauernmarkt-Vereins sei. Er und seine Mitstreiter
und Mitstreiterinnen werteten den GAL-Agenda-Preis als motivierende
Anerkennung und Ermutigung für die Zukunft.
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