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Pressemitteilung vom 24. Mai 2003

Gegenteil von Backstraßen und Einheitskonsum

GAL zeichnete Bamberger Bauernmarkt mit Agenda-Preis aus – Fairness der Verbraucher gefordert

 

Rettichspieße, Wurstbrote, Käseschnitten und Kuchenstücke – so lecker sich das Buffet des Bauernmarktes bei der GAL-Agenda-Preisverleihung präsentierte, so schnell sorgten Gäste und Kunden für leere Platten. Bei strahlendem Sonnenschein übergaben die GAL-Stadträte und –rätinnen am Samstag auf dem Maxplatz ihren mit 2.500 Euro dotierten Agenda-Preis an den Bauernmarkt-Vereinsvorsitzenden Otto Weiß und seine Kollegen und Kolleginnen. Den Preis rief die GAL-Fraktion erstmals 1998 ins Leben, als sie einer Erhöhung der Aufwandsentschädigungen für Stadträte nicht zustimmte und das Geld stattdessen als Preis für Agenda-Engagement auslobte.

In ihrer Laudatio hob GAL-Stadträtin Dr. Cornelia Waldmann-Selsam hervor, wie zukunftsweisend der Bamberger Bauernmarkt sei. Durch die Direktvermarktung in der Region fielen lange Transportwege weg – also weniger Energieverbrauch, Verkehrsbelastung und Schadstoffe. Der Bauernmarkt stütze die heimische Kulturlandschaft mit ihren kleinteiligen bäuerlichen Betrieben.

Besonders beeindruckt zeigte sich Waldmann-Selsam von den vielfältigen Produkten, die alle aus eigener Herstellung stammen. Sie selbst schätze als Kundin die hochwertige Qualität der Lebensmittel, die auch noch in persönlicher Atmosphäre und mit vielen pfiffigen Aktionen vermarktet würden. "Der Bauernmarkt ist das Gegenteil von ultrahocherhitzten oder bestrahlten Lebensmitteln, von ellenlangen Zusatzstofflisten, Backstraßen und anonymem Einheitskonsum", fasste sie zusammen.

Weil die Bauernmarktleute mit der Umwelt sorgsam umgingen und nachhaltig wirtschafteten, ergänzte die GAL-Stadträtin den Werbe-Slogan "Frisch-fröhlich-fränkisch" noch um ein viertes "F", nämlich "Fair". Dieses "Fair" gelte aber auch für die Verbraucher und Verbraucherinnen, die bereit sein müssten, für faire Produkte faire Preise zu zahlen. Laut Waldmann-Selsam machten 1950 die Ausgaben der Privathaushalte für Ernährung durchschnittlich 50% aus, heute seien es nur noch 15%. Ihrer Einschätzung nach ist diese Entwicklung schädlich und drückt eine Geringschätzung der Lebensmittelproduktion aus.

Mit ihrem Agenda-Preis wolle die GAL-Stadtratsfraktion dazu beitragen, dass der Wert nachhaltig produzierter Lebensmittel Anerkennung finde. "Wir möchten demonstrieren, dass uns der Bauernmarkt etwas wert ist, dass er seine Preise wert ist und dass er auch diesen GAL-Agenda-Preis wert ist."

Otto Weiß bestätigte in seinen Dankesworten, dass die Grundidee der Agenda 21 – nachhaltig zu wirtschaften – das Hauptanliegen des Bauernmarkt-Vereins sei. Er und seine Mitstreiter und Mitstreiterinnen werteten den GAL-Agenda-Preis als motivierende Anerkennung und Ermutigung für die Zukunft.